Dienstag, 24. August 2010

Sanaphone: Hände weg!

Es ereignete sich vor einem halben Jahr, als sich Sanaphone bei meiner betagten Mutter meldete. Offenbar war der Firma bekannt, dass da ein Krebsleiden sein musste, mit welchem sich Geld verdienen lässt. In einem verwirrenden Verkaufsgespräch, deren illegal erstellte Aufnahme man mir sogar vorspielte, sagte die vom Leben gezeichnete Frau der Zusendung von Algentabletten zu - beim schnellen Sprechfluss des Verkäufers nicht realisierend, dass sie sich für eine 238-Franken-Thearpie überreden liess.

Diese würden helfen gegen alles, auch gegen Krebs - nur schade, dass ausgerechnet diese Passage nicht aufgenommen wurde und so steht Aussage gegen Aussage - ich für meinen Teil weiss nur, dass Mutter nicht blöd ist - wovon ich bei der Vorgehensweise der Sanaphone nicht ganz sicher bin.

Nun haben sich in den vergangenen Wochen diverse Menschen bei mir gemeldet, die ähnliche Verkaufsgespräche über sich haben ergehen lassen müssen. Man wuderte sich, woher Sanaphone die Telefonnummer habe und teilweise über Krankheiten Bescheid wussten. Auch eine Stellensuchende, die bei Sanaphone vorgesprochen hatte, berichtete gegenüber dem Goggiblog von unmenschlichen Verkaufspraktiken, zu denen man die angehende Verkäuferin zwingen wollte.

Doch die Sanaphone lässt nicht locker. Sechs Monate nachdem die Packung nichtsnutziger Algen an den Absender zurück gesendet wurde und man mir ausdrücklich versichert hatte, dass der Name der Frau aus der Datenbank entfernt würde, meldete sich das anstandslose Unternehmen erneut. Man wollte nachfragen, ob sie mit der Kur zufrieden sei und ob eine weitere Zusendung gewünscht werde. Eigentlich der Gipfel aller Frechheiten, wenn man bedekt, welchen Leidensweg meine Frau Mutter hinter sich hat. Es ist absolut anmassend von der Sanaphone, Leuten ein Produkt unter die Nase zu strecken und eine heilende Kraft zu suggerieren - auch wenn man das offiziell nie so sagen würde, denn gesetzlich dürfen die Pillen ja nicht als Medikamente verkauft werden. Überhaupt weiss die Sanaphone ganz genau Bescheid über Gesetze und Bestimmungen und nutzt geschickt formulierte Phrasen um die Menschen in die Irre zu führen. Eigenartig, wo man doch so überzeugt von der vertriebenen Ware ist...

Aus diesem Grund noch einmal die eindringliche Warnung: Hände weg von allen Produkten der Sanaphone GmbH, die eine Unternehmung der versandgroup.ch ist. 

 Selbst wenn die Produkte ein Hauch eines Plazebo-Effektes haben könnten, die Umgangsart und die Dreistigkeit der Sanaphone sind Grund genung, der Firma aus dem Weg zu gehen. Die Versandgroup erscheint übrigens auf der Warnliste Telefon-Belästigung von K-Geld.


Weitere Artikel: So zockt Sanaphone alte Menschen ab ,Telefonverkauf: Frau reingelegt, Belästigende Anrufe der Versandgroup.ch, die Versandgroup belästigt per Telefon.

1 Kommentar:

Matthias hat gesagt…

Manchmal hilft ein Auskunftsbegehren um herauszufinden, woher die Daten kommen. Musterbrief hat's hier, auch für die Löschung sämtlicher Daten: http://www.edoeb.admin.ch/dokumentation/00503/00575/index.html?lang=de