Montag, 9. Februar 2009

Im Banne der Goldmedaille

Wenn Fussballer an eine WM fahren, dann bereiten sie sich drei Wochen lang intensiv und abgeschottet darauf vor. Vor dem Spiel latschen sie dann mit Kopfhörer bestückt und quasi in Trance ins Stadion und wehe dem Journalisten, der ausgerechnet in dieser heiklen Phase eine falsche Frage stellt! Und nach dem 0:5 ortet ein Jeder Mängel bei der Organisation, der schlechten Stimmung, beim Wetter und überhaupt hat die Niederlage schon bei den nicht geheiztn Handtücher im Fünf-Sterne-Hotel ihrenLauf genommen

Diese Art von Ausreden liegen im Trend, auch im Skisport. Obwohl die Fahrerinnen und Fahrer sich noch am aller ehsten über mangelden Komfort im Starthäuschen beklagen könnten. Aber auch hier finden sich zahlreiche - und derzeit besonders viele Östrreicher - welche abwechslungsweise die Pistenführung und das Wetter in Frankreich schrecklich fanden, oder irgendwie nicht bereit waren weil sie psychisch noch beim verpassten Tor in Kitzbühl waren.

Nicht so die fröhliche Lara Gut. Sie macht Spässchen mit dem Kameramann, lacht sich krumm, wenn ihr der Skistock den Hang abrutscht, wirft noch einen Spruch ins Starthäuschen, bevor sie losfährt und holt so nebenbei zweimal eine Silbermedaille. Oder "wieder nur" Silber, wie etwa ein österreichischer Kommentator zu sagen wagte, wobei dieser vermutlich ebenfalls keine geheizten Handtücher im Hotel vorfand, so schlecht wie der Mann sich auf das Rennfazit vorbereitet hat. Denn die beiden Silberauszeichnungen sind nicht hoch genug einzuschätzen. Gewonnen wurden sie von einem Mädchen, die dieser Sportart und überhaupt dem Profitum gut tut. Dieses verklemmte "Leistungumjedenpreis" verbindet man eher mit frustrierten Managern der UBS, als mit dem schönen Skisport. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch der sympathischen Tessinerin, die allen die ihr zuschauen ein breites Grinsen verpasst und den Beweis erbringt, dass das absolute Streben nach Gold nicht das einzige ist, was zählt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich finde es wiedereinmal eine Frechheit wie manche Journalisten den zweiten Platz des 17Jährigen Mädchen beschreiben.
Ich finde man sollte Sie schon als Siegerin Feiern mit 17 Jahren ganz oben mitzufahren.
Naja ich seh es kommen bei ihrem nächsten rennen wo sie vlt. nicht mehr aufs Podest fährt, wird spekuliert was mit Ihr los sei und die Medien machen wiedermal ein Drama daraus..