Samstag, 17. Mai 2008

La Suisse n'existe pas

Zwei Wochen bevor das Toben in den UBS-Arenen los geht, bringen sich die Schweizer Fussballspieler - oder die "Professionals", wie die NZZ auch dieser Berufsgattung einen eloquenten Touch verleiht - in Höchstform. Und zwar auf der Ersatzbank. Spycher, Müller und Degen dürfen sogar verletzt sein und bekommen trotzdem ein Augebot von Nationalschlafmütze Jakob Kuhn.

Ich war schon immer der Meinung, dass Spieler mit Format auf ausländischen Ersatzbanken besser aufgehoben sind, als auf einheimischen Holperplätzen. Man bedenke die hohe Verletzungsgefar in der Schweizert Rüpel-Liga! Dabei ist die Schweiz wohl der einzige EM-Teilnehmer, der mehr verletzte Spieler aufbietet, als Plätze auf der Tribüne noch nicht von Sponsoren aufgekauft worden sind. Notfalls wird mit Krücken gespielt - Hauptsache, man hat sich redlich durch die Hierarchiestruktuern der Nationalmannschaft geschleimt. Ob Tschutten das Fusswerk ist, das die aufgebotene Gilde ihr Eigen nennen darf, spielt keine übergeordnete Rolle.

Alles in allem beste Voraussetzungen also, in einem Turnier für das man kampflos qualifiziert wurde und mit Portugal und Tschechien praktisch unüberwindbare Gegner zugelost bekommen hat, als Underdog auch gehörig unterzugehen. Bleibt allenfalls noch die Hoffnung auf einen unerwarteten Höhenflug, der seinen Ursprung im beispiellosen Kollektiv findet. Bei einer Mannschaft, die sich vorwiegend aus lazaret- und ersatzbankgewöhnten Grossverdienern und Einzelkämpfern zusammensetzt, bestimmt ein problemloses Unterfangen.

Weil die Übersicht der Einsätze Schweizer Söldner nach ausländischen Spielrunden meist ernüchternd ausfällt, hat fussball.rinarsson eine Liste erstellt, die mögliche Schweizer Einsätze festhält. Also quasi eine positive Erwähnung vor der Nichteinwechslung. Die unglaublichen Erfahrungswerte, die man auf so einer Ersatzbakn sammelt, darf man schliesslich auch nicht unterschätzen! Diese EM gewinnen wir locker!

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