Montag, 29. März 2010

25 Quadratmeter

Ich hab das jetzt schon richtig gesehen: Drei Wochen ohne vernünftigen Blogbeitrag! Nun, was ist passiert? In den vergangenen Wochen ereigneten sich Dinge in einer unglaublichen Häufung, wie ich mir das sonst über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr gewohnt bin.

Heute hatte ich denn auch meinen ersten Arbeitstag, der in seiner Art jenen vor der Anomalie glich. So ein bisschen kreativsein, grausam intelligente Texte über Versicherungen schreiben - sowas eben. Das Ganze spielte sich aber nicht im Home Office ab, sondern in meinem brandneuen Büro in Fislisbach. 25 Quadratmeter, zwei riesengrosse Fenster, ruhige Gegend - Ideal für Kreativitätsanfälle in einer Oase der Stille! Das Büro ist zwar noch nicht ganz eingerichtet, aber man kann schon deutlich Arbeitsflächen erkennen.

In der gleichen Zeit haben mir meine Kunden quasi die Bude eingerannt. Mit meinem Lieblings-Partner aus Wallisellen habe ich eine gute Übereinkunft erzielt, der Grosskunde aus Deutschland hat sich reaktiviert und sogar aus Österreich stehen sie auf meiner virtuellen Matte. Wow, kann ich da nur sagen und ich habe es doch tatsächlich erlebt, eine Absage zu erteilen, wo ich vor ein paar Monaten noch mit Handkuss angenommen hätte. So kann es natürlich weiter gehen!

Als ich mich mit den Beamten des Regionalen Arbeitsvermittlungsbüros beschäftigen durfte, sagte mir einer der Betreuer (Berater? Opferhelfer?) es gäbe Bewerbungen, die man Ende Monat auf dem Zettel nachweisen muss und sogenannte "Bewerbungen des Herzens". Nun, eine solche schrieb ich ebenfalls in den letzten drei Wochen dem Verein meines Herzens. Zuerst schien es nur eine Frage der Zusage meinerseits, inzwischen reissen sich aber Heerscharen von Konkurrenten um den Job. Wären wir bei DSDS würde Marco Schreyl jetzt sagen: "Goggi, Du musst noch warten". Also warte und arbeite ich und trinke Kaffee und eigentlich könnte ich auch mal wieder ein bisschen mehr bloggen, mit meinem neuen Laptop und der neuen Brille - noch so ein paar Errungenschaften der letzten Wochen. Ich bin noch ganz konfus!

Dienstag, 2. März 2010

So zockt Sanaphone alte Menschen ab

Die Sanaphone GmbH, eine Unternehmung der versandgroup.ch tolleriert offenbar eigenartige Vertriebsmethoden, um alten Menschen ein Medikament anzudrehen, dessen Wirksamkeit bezweifelt werden muss. Nach einem Gespräch mit Herrn B.* kommen bei mir zudem Zweifel an der Legalität auf.

Schon fast 80-jährig schätze ich mich glücklich, noch beide Elternteile zu haben, auch wenn es beide nicht leicht hatten und haben. Meine Mutter bekämpfte schon zweimal den Krebs, musste sich Operationen und Bestrahlungen aussetzen und nimmt seit vielen Jahren präzis dosiete und kontrollierte Medikamente ein. In letzter Zeit erhält meine Mutter auffällig viele Anrufe von Firmen, die mit Magnetbändern und Wasserbädern, Nahrungszusätzen und Wunderheilmitteln alle möglichen Altersbeschwerden zunichte machen wollen.

Meine Mutter ist wie gesagt fast 80. Sie hat Mühe der schnelllebigen Zeit zu folgen. Sie bittet ihr Gegenüber oft, sich bitte etwas langsamer auszudrücken. So trug es sich zu, dass an einem Tag Ende Februar sich eine Frau bei meiner Mutter telefonisch meldete. IhrName sei so schnell dahergesprochen gewesen, genau so der Firmenname, dass beides kaum zu verstehen war und auch der Name des Herrn Doktor, mit dem sie verbunden werden könne, blieb von meiner Mutter vorerst unverstanden. Die Rentnerin versuchte dem Gesagten zu folgen und notierte sich den Namen des "Doktors", dem Herrn B. und dessen Telefonnummer. Weiter konnte sich meine Mutter nur Wortfetzen merken, die Rede sei von 57 Franken gewesen für "etwas gegen Krebs". Morgens und abens soll sie das Mittel nehmen und dann gehe der Krebs weg. Meine Mutter beschäftigte sich viel mehr mit der Frage, woher diese Anruferin von ihrem Leiden wusste und suchte jeweils einen Weg, die "ständig redenden Leute" irgendwie abzuwimmeln.

Offenbar kam es bei diesem Gespräch zu einer Art "Zusage", die man beim Callcenter der Firma als Bestellung interpretierte. Wenige Tage später folgte auch promt eine Lieferung "Vitafit Algen" der Firma SanaPhone GmbH in St. Gallen für sage und schreibe 238 Franken, abzüglich einer "Rabatt Bestellung" von 9 Franken.

Meine erste Reaktion war: Das ist eine Firma, die alte Menschen über's Ohr haut. Also rufe ich dem Herrn B. an und erzähle ihm von meiner Mutter, den Operationen und der komplizierten Behandlung und ich erwähne auch, dass sie mit seiner Firma telefoniert habe. Herr B. ist freundlich, er sei hier nur im Call-Center, setzt aber gleich zu einem Verkaufsgespräch an. Die Produkte von Sanaphone seien sehr gut, reinigen den Körper und verhelfen zu neuer Vitalität. Auf die Frage, ob er ein Arzt sei sagt er "Nicht so ganz" und er habe eben Abgebrochen, wisse aber gut Bescheid. Wieder folgen Vorteile der Vitalalgen und die vielfältige Wirksamkeit auf den Körper. Nach mehreren Versuchen Herrn B. von seinem Verkaufsstress zu befreien, gelingt es mir einzuwerfen, dass meine Mutter überrumpelt worden sei und er mir bitte einen Vorschlag machen möchte, wie die "Medikamente" zurückzugeben seien. Herr B. lässt nicht locker. Das seien Top-Heilmittel in denen 10 Monate Forschung steckten und er müsste jetzt schon Abklärungen machen, wer die Bestellung aufgenommen habe, schliesslich nehme man alle Telefonate auf und zurücknehmen gehe nicht, wenn es Bestellt wurde.

Etwas ungeduldiger gebe ich Herrn B. zu verstehen, dass das Aufzeichnen von Telefonaten nur mit Einwilligung des Gesprächspartners gestattet sei und ich noch nie einen Fast-Doktor kennengelernt habe und ich mich frage ob es legal sei, seine Produkte als Heilmittel zu bezeichnen. Ich Herrn B. ein weiteres Mal höflich, er möchte mir einen Vorschlag machen, wie diese Packung nicht gewollter "Medikamente" wieder zurückzugeben seien. Ich hätte, so fügte ich weiter an, durchaus die Möglichkeit diesen Disput öffentlich über die Medien auszutragen.

Nun wurde Herr B. harsch. "Streichen Sie einfach alles durch und schicken Sie es zurück mit dem Vermerk 'nicht bestellt' ". Weitere Einwände liess er nicht mehr zu. Er müsse jetzt auf den Zug, sonst müsse er 2 Stunden warten. Mein Vorschlag, der Vertriebsfirma anzurufen blockte er ebenfalls ab. Er wolle mir morgen anrufen, aber jetzt müsse er gehen. "Nein Herr B. ich will das jetzt geregelt haben". Er müsse nach Konstanz, der Zug fahre in 7 Minuten.

So ein Pech.

Ich habe keine Ahnung, ob und in welcher Weise die Produkte von Sanaphone nützen. Ich rate aufgrund dieser Erfahrung aber auf jegliche Geschäfte mit Sanaphone zu verzichten. Die laut Handelsregistereintrag seit November 2009 aktive Sanaphone war trotz "Öffnungszeiten bis 20.00 Uhr" leider nicht zu erreichen. Ich lasse die Kommentare gerne offen, für eine allfällige Gegendarstellung. Und bitte gleich noch einen Vorschlag machen, wie wir hier diese ungewollte Packung Algen die Krebs heilen sollen, ohne Kosten wieder los werden. Denn eigentlich wollte ich nie etwas anderes...

Update: Ein Herr G.* von der Versandgroup offerierte inzwischen die kostenlose Rücksendung des Pakets. Dies nachdem er die heimliche Aufzeichnung des Verkaufsgesprächs von Herrn B. mit meiner Mutter abgespielt hatte und offenbar zum Schluss gekommen war, dass tatsächlich eine Frau von der Redegewandtheit eines Verkäufers überrumpelt worden war. Auf meine Anmerkung, er dürfe nicht einfach Telefonate aufzeichnen, hielt der Mann ein genaues Datum bereit, seit wann dies gesetzlich erlaubt sei. Als ich die wertvollen Algenstoffe zuletzt als "Grümpel" bezeichnete, bestand Herr G. darauf, dieses Gespräch aufzuzeichnen - Die wissen aber gut Bescheid, für eine Firma, die vom Nutzen ihrer Algen und von der Legalität ihres Tuns überzeugt ist...

* Namen dem Blogger bekannt

Montag, 1. März 2010

Neues von den Maîtres Chocolatiers

Die Maître Chocolatier von Lindt sind doch immer wieder für eine süsse Überraschung zu haben. Bevor ich aber über die beiden neuen Produkte von Lindt & Sprüngli berichte muss ich voraus schicken, dass ich ein grosser Schokolade-Liebhaber bin. Es gibt praktisch keine Tafel oder Praline, kein Schoggi-Hase und kein matterhorngeformtes Teil, das ich nicht ausgiebig getestet hätte. Ich will von mir behaupten, ein ausgewiesener Fachmann in Sachen Schokolade zu sein!

Deshalb, Liebe Leut' , hört her und lasst Euch sagen: Die neuen Zarten von Lindt Passion, sind feinste Schokoladen!

Bei der Lindt Passion Chocolat handelt es sich um eine neue Tafelkreation der oben bereits erwähnten Maîtres Chocolatiers. Lindt & Sprüngli zelebriert schon seit 160 Jahren den Genuss der feinsten Chocolat-Creation und ist weltweit als edler Produzent feinster Produkte anerkannt. Den Meistern der Schokoladenkreation ist es mit Passion Chocolat Caramel & Fleur de Sel und Passion Chocolat Orange & Pistache gelungen, zwei für mich völlig neue Genuss-Erlebnisse zu kreieren. Lasst uns die beiden Kreationen doch mal genauer unter die Lupe nehmen:

Hier die Passion Chocolat Caramel & Fleur de Sel - eine dunkles Chocolat mit zarten Caramelstückchen, die sich sorgfältig auf der Zunge verteilen, nachdem die Schokomasse zergangen ist. Die farbigen Tupfer in Form von aufgestreutem Fleur de Sel geben dem Genuss eine eben so überraschende wie auch erfreuliche Wendung. Etwas simpler ausgedrückt: Wer schon Salzstangen und Schoggi gegessen hat, weiss um die Kombinationsfreude von Salz und Zucker!

Da, die Passion Chocolat Orange & Pistache - eine helle Milch-Chocolade, auf welcher kleine Orangenstückchen schon vor dem Verzehr die Nase streicheln. In Verbindung mit den gerösteten Mandeln erlebe ich ein gänzlich neues Erlebnis des Genusses.

Weil die Tafel nicht in Stückchen vorgeformt ist, lässt sie sich in alle Richtungen brechen. Das mag den Connoisseur de bon Chocolat zwar originell erscheinen - mich persönlich stört das wilde Zerbröckeln ein wenig. Ich finde sogar, bei vorgefertigten Täfelchen lässt es sich viel besser auf den Geschmack konzentrieren, als wenn man sich zuerst das passende Stück zurechtbrechen muss.

Genussvoller Wettbewerb

Wer einmal einen Kreativ-Workshop gewinnen möchte, kann jetzt beim Lindt-Passion Wettbewerb mitmachen - eine echte Herausforderung für jeden Feinschmecker in Sachen Schokolade!