Montag, 29. Juni 2009

Luzern steigt ab

Manche mögen sich ja fragen, warum Goggi immer wieder über die bemitleidenswerte innerschweizer Randgruppe herzieht. Nun, in den meisten Fällen machen es sich die Luzerner ja selber schwer, wie das folgende Video beweist. Der FDP-Mann hat mehrere Ziele in seinem Visier: Die Weltherrschaft, Spieler beim FC Luzern werden und mit etwas Glück wird er sogar Narkosemittel der Sterbehilfe Schweiz. Viel Glück Marco Fischer!

Mittwoch, 24. Juni 2009

Zitat zu Wimbledon

"Erschiessen!"

Michael Stich im TV-Sender BBC auf die Frage, wie man das Gegrunze im Frauentennis unterbinden könnte.

Lüge des Tages




Max Dohner schreibt in der heutigen Ausgabe der Aargauer Zeitung: "Es gibt Nachrichten, die stimmen, auch wo sie gut sind, nicht froh." Richtig müsste es heissen: "Die Meldung wird nicht besser, wenn die Bildlegende gelogen ist.

Auf dem Bild rechts ist zwar sehr wohl Iulian Filipescu zu sehen, allerdings weicht er nicht wie behauptet einem Angreifer aus, sondern tritt mit voller Wucht auf ihn drauf. Filipescu, weisswestiger Vorbild-Sportler, wurde hiernach gebüsst und gesperrt. Ob er je in die Hooligen-Datenbank kommt ist aber noch unklar. Klar ist: Ich würde mir einen neuen Bildlegendenkünstler suchen...

Bild des Tages

Hans Rudolf Merz und Peer Steinbrück haben den Steuerstreit beigelegt und sich auf Augenhöhe getroffen, wie dieses Bild eindrücklich beweist!

Der 2x-Klingeln-Lassen-Trick

Wenn der Postman zweimal klingelt, hat man genug Zeit sich noch zurecht zu machen, bevor man die Tür öffnet. Geduldig wartet der Mann und erst wenn wirklich niemand zu Hause ist, wird man gebeten, sich was-auch-immer am Postschalter abzuholen. Viele Leute kennen auch ein Zurechtmachen, wenn das Telefon klingelt. Man inspiziert die Nummer der Anrufers, der sich anschickt zur Mittagszeit anzurufen, wirft einen fragenden Blick in Runde - und dann ist es leider schon zu spät. Denn nach zweimal Klingeln ist der Anrufer schon wieder weg.

Vermutet man die Einsicht des Anrufers, dass die Mittagszeit nicht zu stören sei, liegt man jedoch falsch. Der Trick des 2x-Klingeln-Lassens ist nämlich ein mieser Verkaufstrick, der zur Zeit von Krankenkassen vermehrt angewendet wird. Und das geht so:

Ein Computer wählt eine zuvor definierte Liste von Telefonnummern und lässt es beim Empfänger zweimal klingeln. Manchmal wird auch aufgelegt, obwohl der Empfänger abnimmt. Die unauffällige Nummer mit der Vorwahl 043 auf dem Display lässt auf einen Privatanschluss schliessen, weshalb man einfach mal zurückruft - könnte ja wichtig sein. Am anderen Ende meldet sich jedoch nur ein Verkaufsberater einer Krankenkasse, der nun auf Telefonkosten des möglichen Kunden ein Verkaufsgespräch führen will. Dadurch hält sich auch der personelle Aufwand in Grenzen: Nimmt wider Erwarten ein Angerufener sein Telefon ab bevor es zweimal klingelte, meldet sich bei ihm eine Stimme ab Band, die den Anruf an den "nächsten freien Mitarbeiter" weiterleitet.


"Man spekuliert hier ganz gezielt auf die Neugier des Angerufenen" sagt Maria F.*, die sich jahrelang im Dienste einer Krankenkasse auf die Suche nach neuen Kunden gemacht hatte. Sie habe sich immer freundlich vorgestellt und den Leuten erklärt was sie mache. "Der Aufwand war enorm und es gab Tage, an denen ich drei Stunden auf eigene Kosten telefonierte und nichts verkaufen konnte". Maria F. kann es nachvollziehen, dass man als Vermittler auf Provisionsbasis versucht seine Kosten zu senken. "Diese neue Mode" sagt sie, gehe aber zu weit.

Am Anfang seien es nur ein paar Verkäufer gewesen, die den "2x-Klingeln-Lassen-Trick" brauchten. Heute hat das Vorgehen Programm: Nämlich ein Computerprogramm. Reto M.* hat es lange Zeit selber angewendet: "Man schliesst sein Telefon an den PC an und lässt diesen zehn Nummern nacheinander wählen. Nimmt jemand ab, zeigt es mir das Programm an und ich kann den Anruf entgegen nehmen oder in eine Warteschlaufe schicken, in welcher der Anrufer hingehalten wird.

Ein Drittel ruft zurück

Dass es aber jemand schafft, vor dem zweiten Klingeln den Anruf anzunehmen ist eher selten. "Nach zweimal Klingeln legt legt der Computer auf", bestätigt Reto M. und ergänzt, dass etwa ein Drittel der Angerufenen innerhalb der nächsten Stunden zurückrufen. Er habe damit aufgehört, weil viele Leute im Internet nachschauen, woher der Anruf kommt. Zwar seien viele der Nummern heutzutage gar nicht mehr im Telefonbuch, doch mit etwas Geschick findet man trotzdem heraus, welcher Werbebotschaft man nicht zurückrufen soll. Hier zwei Tipps, wie man sich den unnötigen Rückruf auf eigene Kosten sparen kann:

- Nummern von Verkaufsfirmen haben oft 0848-er Nummern, aber immer öfter werden auch unauffällige 043-er Nummern verwendet. Die Nummern bestehen meistens aus einer einprägsamen Zahlenkombination - aber auch das ist längst nicht mehr die Regel. Achtung: Ein solcher Rückruf ist immer kostenpflichtig! Man kann sich ruhig zum Grundsatz machen: Wer etwas von mir will, soll nochmal anrufen!

- Im elektronischen Telefonbuch (http://tel.local.ch/de) kann man herausfinden, wer angerufen hat. Voraussetztung dafür ist, dass die Nummer nicht aus dem Telefonbuch gelöscht wurde - was übrigens alle mit ihrer Nummer machen können. Erscheint kein Ergebnis, ersetze manbei der Suche die hintersten Ziffern der fraglichen Nummer durch einen Stern (*). So findet man wenigstens heraus, aus welcher Firmenzentrale oder aus welcher Region der Anruf stammt.

Dienstag, 23. Juni 2009

Danke fürs Zulesen

Da was doch noch ein Geburzeltag - 2 Jahre Goggiblog!

Im vergangenen Bloggerjahr habe ich mit 308 Artikel zwar weniger geschrieben (Vorjahr 560), dafür haben das Zeugs mehr Menschen gelesen. Die Besucherzahl stieg gegenüber dem Vorjahr um 23% auf nunmehr 141'826 und auch Kommentare wurden mehr gesetzt, nämlich 2,6 pro Artikel gegenüber 2,1 im Vorjahr. Nid schlecht, oder!? Soviel zu den Zahlen. Wie schon vor einem Jahr geht der Dank aber an Euch, liebe Leser! Danke monsieur fischer, dass Du mich auf das Bloggen gebracht hast und viel Glück mit Deiner Textmanufaktur! Danke auch für die lieben und ernsten, lustigen und heiteren Kommentare von Karin, Dani, Andy, Nordlicht, Alexandra, crossworld, Mary, Frau Kafka, Fuchsi, Annemarie, Heinz, Nie, Tobi Lupe, gaviota, Rockgöre, Kopfchaos, Chris, Tom, Olivia, Reto, Roger und von allen an die ich mich in der nächtlichen Eile grad nicht erinnere. Und danke natürlich auch meiner Familie, die mich haben schreiben lassen, wenn ich schreiben wollte, auch mitten in der Nacht. Und auch einen Dank den Sponsoren des Goggiblogs. Ihr alle habt grossen Anteil daran, dass der Goggiblog nicht zu den 95% Blogleichen gehören die einer Studie zu Folge im Internet herumliegen.

In diesem Sinne: Danke für's Zulesen und auf ein weiteres, schönes Bloggerjahr!

Mittwoch, 17. Juni 2009

Rückruf

Bugaboo Bee: Sicherheitsinformation für Besitzer von Bugaboo Bee Modellen

Bugaboo hat kürzlich von einigen Fällen erfahren, in denen die Bremse des Modells Bugaboo Bee nach einer gewisser Gebrauchszeit nicht mehr ordnungsgemäss funktioniert.

Aus diesem Grund hat die Firma Vorsichtsmassnahmen ergriffen und ein Klammernset entwickelt, welches problemlos an den Hinterrädern des Kinderwagens befestigt werden kann, um die Bremsfunktion sicherzustellen. Die Klammern sind bei allen neuen Bugaboo Bee bereits montiert.

Konsumenten, die ihren Kinderwagen vor dem 15. April 2009 registriert haben, erhalten von Bugaboo die Klammern automatisch an die angegebene Adresse zugesendet. Konsumenten, die einen Bugaboo ohne Klammern besitzen oder ihren Kinderwagen nicht registriert haben, können die Klammern entweder bei ihrem Händler beziehen oder auf http://www.bugaboo.com/ ein Bestellformular ausfüllen. Das Klammernset wird ihnen kostenfrei zugesendet.

Donnerstag, 11. Juni 2009

STURM - Ein Laientheater macht Furore

Sturm der Gefühle? Oder nur ein Sturm im Wasserglas? Vor eineinhalb Jahren stellte Marianne Kamm den Mitgliedern des Ensembles im Remise Theater 5406 die anspruchsvolle Aufgabe, jeder solle anhand mehr oder weniger bekannter Zitate eine eigene Figur charakterisieren. Aus diesen Zitaten entstand keine eigentliche Geschichte, vielmehr eine Momentaufnahme einer Gruppe Individuen, die auf der Brücke eines Schiffs in den Sturm ihrer Gefühle gerät. Mit ihren Sorgen, Wünschen, Träumen und Lügen. Dem Zuhörer wird dabei eine grosse Freiheit geboten, seinen eigenen Reim auf die Bedeutung der Aussagen zu machen. Die Höhepunkte des Abends sind somit über 90 Minuten verteilt und werden immer dann erreicht, wenn man sich die vorzüglich vorgetragenen Zitate am liebsten aufgeschrieben hätte. So kichert mal einer, wenn der tölpelhafte Professor Wendelhuber (Claude Cimma) Insekten mit seiner Frau in Zusammenhang bringt, ein anderer erfreut sich am entstandenen Zitatenspiel, wenn Sebastian (Rinaldo Pajarola) mit der angebeteten Olga (Joy Wernli) sich wortakrobatisch auseinandersetzt - ohne dass die beiden wirklich miteinander reden.

Einen eigentlichen Star gibt es nicht in diesem Stück. Regisseurin Marianne Kamm und ihre Darsteller haben es verstanden die Zitate perfekt auf ihre Rollen zu übertragen. Als Zuschauer verliert man sich mal im tieferen Sinn des Gesagten, mal erkennt man sich mit angezogenen Mundwinkel darin wieder. Etwa in Herrn Zitzewitz (Jan Hellart) der mit Witz, Verstand und angenehm warmer Stimme zur Unterhaltung der Gesellschaft beiträgt. Oder im Dienstmädchen Jenny, die immer höflich da ist, der aber nichts entgeht, was die Passagiere der HMS Aurora so schwatzen. Wie auch nicht dem namenlosen Matrosen (Benjamin Isler) der seine Rolle so gut spielte, dass es bereits nach der Premiere Anfragen gab, ob der Mann auch im wirklichen Leben sich die Buchstaben im Mund verdrehe. Auch die weiteren Rollen überzeugen: Der adrette Kapitän (Vaslav Varoslav) hat die Sturmfahrt wortgewandt im Griff, Selma Winter (Ruth Rohr) gleitet wunderbar leicht über das Hauptdeck, Pöstlerin Lotte Spatz (Monika Peter) nimmt's wie die Post nicht allzu schnell und die Gräfin (Ruth Busslinger) sagt unverdrossen: Ihr könnt mich alle mal! Auch ein schönes Zitat.

Die heitere Weise wie das Theater STURM mit lauter zusammengewürfelten Zitaten vorgetragen wird und die sympathische Stimmung auf der kleinen Bühne, trösten über die engen Platzverhältnisse hinweg und als Besucher verlässt man die Remise mit der zufriedenen Gewissheit, bestens unterhalten geworden zu sein. Gespielt wird noch im ganzen Monat Juni, Reservation wird dringend empfohlen, denn die ersten Vorstellungen waren bislang sehr gut besucht.

Weitere Aufführungen:

Mittwoch, 17. und 24. Juni,
Freitag, 12./19. und 26. Juni,
Samstag, 13./20. und 27. Juni,
Beginn jeweils 20.15 Uhr
Remise-Theater, Kirchgasse 16,5406 Rütihof (Anfahrt beschildert)
Reservationen und Infos unter Tel. 079 247 81 31

Montag, 8. Juni 2009

Sinkende Arbeitslosigkeit - Der Schein trügt

Gemäss einer Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO, ist die Arbeitslosigkeit im Monat Mai gegenüber April 2009 von 3,5% auf 3,4% gesunken. Auf den ersten Blick eine erfreuliche Meldung. Doch der Schein trügt, vergleicht man die trockenen Zahlen, die das SECO liefert miteinander.

Zuerst die gute Nachricht: Insgesamt wurden per Ende Mai 2009 192'516 Stellensuchende registriert, 2'210 weniger als im Vormonat. Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) verringerte sich um 942 Personen. Schön! Und die Medien pickten genau diese Zuversicht verbreitenden Angaben aus dem Zahlenstapel, den uns das SECO mitteilt. Stehen ja auch ganz oben, diese erfreulichen Zahlen. Doch die Meldung ist bei genauerer Betrachtung leider eine schlechte. Im März 2009 waren nämlich 11'814 Personen mehr als im Vormonat von Kurzarbeit Betroffen. Das entspricht einer Zunahme von über 40 Prozent in nur einem einzigen Monat. Kurzarbeit wird mancherorts als Vorstufe zur Kündigung angesehen. Dramatisch auch die Zahl der Ausgesteuerten: Im März bekamen 1'518 Personen neu keine Arbeitslosenunterstützung mehr - auf dem Arbeitsmarkt sind das jene Menschen, die seit zwei Jahren erfolglos Arbeit suchen, was sich während der Krise auch nicht ändern wird. Statistisch verschwinden diese so genannten "Ausgesteuerten" aus der Arbeitslosenquote.

Zählt man die Ausgesteuerten richtigerweise mit und nimmt man für jeden Kurzarbeitenden 50 eingesparte Stellenprozente an, verschlechtert sich das Bild natürlich dramatisch: Tatsächlich müsste man schreiben: In der Schweiz wurden im Verlauf der Monate März bis Mai mindestens 6'722 Vollzeitstellen abgebaut. Von teilweiser oder vollständiger Erwerbslosigkeit betroffen sind über 12'000 Menschen mehr als noch vor einem Monat. Ausgesteuerte April und Mai noch nicht mit eingerechnet.

Immerhin kommt der Vergleich zur gleichen Periode im Vorjahr der Realität wohl etwas näher: Die Arbeitslosigkeit stieg demnach insgesamt um rund 30%, bei Jugendlichen gar um 50%. Aber auch hier: Ausgesteuerte und Kurzarbeiter nicht mit eingerechnet. Warum das SECO überhaupt eine sinkende Arbeitslosenquote veröffentlicht, ist mir ein Rätsel. Vielleicht um Zuversicht zu verbreiten? Vielleicht um das Vertrauen zu fördern, der Staat habe alles im Griff? Klar ist nur, dass die Unsicherheit um mehrere Prozentpunkte wächst. Und zwar täglich.

Samstag, 6. Juni 2009

Neue Wörter im Duden!

Unglaublich, welchen Wortschöpfungen wir uns inzwischen hergeben müssen. Fressnarkose zum Beispiel. Beschrieben wird die medizinisch-gesellschaftliche Verhaltensstörung im komatösen Zustand nach einer sehr üppigen Mahlzeit. Ebenso gilt der Gehkaffee nun als Zeichen der urbanen Schnellebigkeit als offizielle Alternative zum "Coffee to go".

Besucht man heutzutage einen Kurs, wird man da nichts mehr gelehrt, sondern man wird gecoucht. Die Beschreibung im Duden ist aber eine ganz andere: "auf dem Sofa faulenzen, gepflegt und lange abhängen". Also könnte man genau so gut sagen, man gehe heute im Büro wellnessen - Ebenfalls ein offizieller Begriff unserer anglinfizierten Sprache. In diesem Zusammenhang hat mit der Rentnerbravo ein sehr schönes Wort Aufnahme gefunden die in dieser Form die Gesundheitszeitschrift beim Arzt oder Apotheker bezeichnet.

Wer noch nicht alt oder karrieregeil ist, befindet sich vermutlich in einer Beziehung und frönt somit dem Pärchenterror. Das Phänomen gilt als Depressionsverursacher und kommt besonders nei aktuellen und zukünftigen Singles auf, denen glückliche Paare in zunehmender Weise knutschend, kuschelnd und händchenhaltend begegnen. Wer sich mit dem Thema Beziehungsstress noch nicht so azseinandersetzen will, der ist vermutlich ein Screenager. So werden im gelben Buch Jugendliche bezeichnet, die einen Grossteil ihrer Zeit vor einem Bildschirm verbringen. Besser klingt jedoch die rein deutsche Wortschöpfung Netzwerkkind.

Genug getalkt. Ich gehe jetzt fooden. Ist ja Lunchtime. Und danach schaue ich den urbanen Business-Screenager beim City-Suff zu.

Montag, 1. Juni 2009

Live Erdmannliblogging



Erdmannlistein wir kommen (falls wir dich finden)

Wenn man früher den Weg zu einer regionalen Sehenswürdigkeit gesucht hatte, fragte man die Grossmutter, den Lehrer, einen Eingeborernen und jeder von uns hatte mindestens noch irgendwo eine alte Schülerkarte des Kantons Aargau in Büro. Heute hat man zwar ein Buch mit 1001 Ausflügen für Eltern und Kinder, aber man hat vor allem Google Earth.

Das Blättern im Buch macht mich fast wahnsinnig. Der Erdmannlistein war doch irgendwo. Ganz sicher. Eine wage Erinnerungen an einen WK im Militär hält sich hartnäckig in den Ohren. Die Tonbandstimme der Bremgarten-Wohlen-Bahn krächzte den Namen der gesuchten Stelle emotionslos durch das rote Bähnli. Aber die Bremgarten-Wohlen-Bahn hat ihren Namen zuerst in Bremgarten-Dietikon-Bahn und danach in ein einprägsames BDWM gewechselt, was soviel heisst wie Bremgarten-Dietikon-Wohlen-Meisterschwanden-Bahn und ich bin fast sicher die Strecke führt neu über den Hauptbahnhof Zürich, denn sie ist jetzt etwas ganz modernes. Eine S17. Und es sei mindestens 30 Jahre her seit die BDWM, die aus der BD und der WM und der Limmatbus AG zusammengesetzt ist, nicht mehr BW heisst, sagt mir ein Nachbar. Aber die Haltestelle Erdmannlistein gebe es schon noch.

Also gebe ich das gesuchte Wort bei Google ein, dafür hat man es ja. Mit wenig Erfolg, denn angezeigt wird zwar eine Station, aber die Grafik lässt nicht wirklich genau erkennen, wo sie sich befindet. Immerhin zwei Strassen befinden sich in der Nähe, also nicht fernab jeglicher Zivilisation. Ausserdem erfahre ich, dass man sieben Mal um den Erdmannlistein rennen und gleichzeitig die Luft anhalten muss, damit man dort Kobolde sieht. Das werden wir ganz sicher machen, falls wir den Erdmannlistein finden.

Wenn nichts mehr weiterhilft, bleibt nur noch der Blick von oben: Google Earth. Schon verrückt wie sich die Weltkugelansicht die Informationen sämtlicher Grosseltern, Lehrer und Eingeborenen merken kann. Einschliesslich aller Trampelpfade über den Berg zwischen Wohlen, Muri und Bremgarten, die uns letztlich ans Ziel führen werden. Google Earth schafft, wo regionale Toursmusverbände gerademal mit der Erklärung glänzen, dass der Erdmannlistein auf dem Weg von Muri her erreichbar sei und man für Details zur Anfahrt doch bitte sbb.ch weiterbelästigen soll. Dass mir ein Weltkonzern dabei helfen muss, ein paar mystische Steine im Aargau zu finden, ist vermutlich ein Zeichen der Zeit.

Wir machen uns dann lieber mal auf den Weg, bevor noch einer eine Software erfindet, mit der man nicht mehr persönlich hin gehen muss.