Dienstag, 29. September 2009

Blogs legen zu

Einige sprechen schon seit Jahren vom Blog-Sterben, andere sehen Twitter als deren ultimativen Ersatz. Trotz Dauerbeschuss von Aussen beweisen zwei neue Studien: Das Web 2.0 und mit ihm die Blogsphäre leben wie eh und je. Mehr noch: Blogs sind beliebter als vor einem Jahr.

Die Wahrnehmung der Menschen ist in ungefähr diese: Wenn etwas von vielen Leuten gemacht oder gemocht wird, ist es "in" - wenn die meisten es wieder aufgeben ist es "out". Diese Wahrnehmung widerspielgelt die Oberflächlichkeit, mit der unsere Gesellschaft mit manchem Phänomen umgeht. Modetrends verschwinden heute oft schneller als sie gekommen sind, seien es Dreiviertelhosen oder MP3-Player. Die Halbwertszeit ist erschreckend kurz geworden. Dass etwas nicht mehr "in" ist, bedeutet aber noch lange nicht, dass es nicht mehr da ist. Fällt man mit den "Hochwasserhosen" unterwegs noch auf, ist beispielsweise das Blog-Dasein ein eher unauffälliges, aber stets präsentes gewesen.

Weniger Blogs, mehr Leser


Tatsächlich steigen Blogs in der Gunst der Leserschaft weiter an, wie dies in einer neuen Studie des Marktforschungsinstituts "xeit" diesen Monat präsentiert wurde: Nutzten vor Jahresfrist noch 66% der Internet-User Blogs als Informationsquelle, stieg dieser Wert 2009 auf stattliche 74%. Im Allgemeinen sind alle Online Dienstleistungen in der Gunst der Nutzer gestiegen. Social Networking (Facebook, Twitter) beispielsweise um 6 Punkte auf 86 Prozent und Videoportale werden gar von 97% der User genutzt - das sind ebenfalls 6 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Einzig bei den Online Foto-Alben wird eine Sättigung festgestellt: nur noch etwa die Hälfte der Internetnutzer laden ihre Bilder in ein Online-Album.

Zurück zu den Blogs. Die steigende Beliebtheit von Blogs könnte auf eine natürliche Ausdünnung zurückzuführen sein. Nach dem grossen Hype vor zwei, drei Jahren, liegen heute bis zu 90% der "Online-Tagebücher" quasi brach. Wirklich gepflegt werden in der Schweiz nur noch rund 100 Blogs - aber diese werden um so mehr gelesen. Oder anders ausgedrückt: Die Studie von xeit beweist, dass Dinge die mal "in" waren auch dann noch beliebt sind, wenn die Modefans entschwunden sind.

Freitag, 25. September 2009

Miss Schweiz auf dem Wahlzettel

Wenn nur alle Wahlunterlagen so hübsch wären! Valentina Parente, Miss Schweiz Kandidatin 2009 aus Dottikon, setzt nicht nur auf perfekte Kleidung, Körper und Geist - sondern auf knallhartes Business. Heute liegt doch tatsächlich ein Hochglanz-Flyer der schönen Aargauerin im Briefkasten mit der bezaubernden Aufforderung, ihr am Samstag doch bitte mindestens eine Stimme abzugeben.
Und ich werde sie wählen, die wunderschöne Valentina. Und zwar nicht nur wegen den verführerischen Lippen, dem unglaublich knackigen Körper, dem zarten Antlitz und den langen Beinen! Auch nicht wegen dem leicht durch die Luft streichelnden Haar und den dunklen braunen begehrenswerten Augen, die mich quasi vom Flugblatt weg auffressen wollen. Nein. Ich wähle Valentina, weil sie intelligent ist. Sie weiss wo das Matterhorn steht, kennt unseren Bundespräsidenten und handelt nebenbei noch als Bankkauffrau mit Devisen. Sie spricht drei der viel Landessprachen fliessend und hält Roger Federer als ein Vorbild, wie sie es für ihre Generation auch sein möchte.

Liebe Valentina! Der Goggiblog drückt Dir ganz fest die Daumen und wenn Du gewinnst, versprich mir, mich im Brügglifeld zu besuchen. Dort kommen in zwei Tagen die Jungs von Mad Manoush vorbei und da gewesen sind schon Politiker und ehemalige Fussballgrössen - aber alle längst nicht so hübsch wie Du!

Und liebe Leser: Am Samstag Abend Valentina Parente mit der Nummer 12 wählen. Sie ist unter den bisherigen Prospekten die ich im Briefkasten hatte jedenfalls schon mal die Schönste, wenn auch die Einzige, aber eben weil sie sich etwas neues ausgedacht hat, auch gleich noch die Sympathischste :-)

Mittwoch, 23. September 2009

Die Zitig der Zukunft

Zitig.ch als Schnittstelle zwischen Internet und Tageszeitung

"Das Web explodiert", habe ich eben gelesen. Keine Angst, hier ist nicht Endzeitstimmung angesagt und weder Libyer noch die Al Khaida planen nach der Bundesratswahl ein Attentat. Beim Titel dieses Blogbeitrages handelt es sich um ein Zitat von Daniel Bischoff, Trendforscher bei der Firma Trendone. "Im Zuge der technologischen Evolution explodiert das Internet in die reale Welt." sagt er etwa und hat damit mittels Studie belegt, was wir schon lange wissen: Das Internet ist genau so real wie die reale Welt. Wer seinem virtuellen Ich auf Facebook nicht Sorge trägt spürt das bei der Stellenbewerbung, wer sich mit Konkurrenten in die Haare kriegt wird gnadenlos zum Bild der letzten Sauforgie bei flickr verlinkt.

Nun, die Realisierung der Virtualität hat natürlich auch sein Gutes, wenn auch nicht für alle: Seit Mitte dieses Jahres erfahren zum Beispiel gedruckte Zeitungen am eigenen Leib, dass sie nach und nach vom Lesermarkt verdrängt werden. Ganze Redaktionen werden aufgelöst, Zeitungstitel ausgelöscht. Das haben sie sich einerseits selber zuzuschreiben, andererseits fragen sich immer mehr Menschen, warum sie für Inhalte bezahlen sollen, die es im Internet umsonst gibt.

Eine Art Verschmelzung von Internet und Zeitung hat die äusserst interessante Plattform Zitig.ch zum Ziel. Und sie macht ihre Arbeit äusserst gut. Neben Meldungen aus "Zeitungsblogs" wie 20minuten oder Tagesanzeiger, füllen vor allem User wie Du und ich die Seiten der virtuellen Zeitung. Dabei kann man eigene Meldungen verfassen, oder Fundstücke aus dem Web verlinken. Die Topmeldungen werden taufrisch präsentiert und über die Navigation sind die am meisten diskutierten Artikel zu finden, die lustigsten Videos oder die Bilder des Tages. Selbstverständlich ist diese Dienstleistung für Autoren, Verlinker und vor allem für Leser absolut kostenlos. Wie eben fast alles im Internet.

Das grosse Plus der virtuellen Zeitung, wo ich auch schon ein paar Artikel erfolgreich platziert habe, ist die gute Übersicht und der technisch ausgereifte Betrieb. Ein schneller Seitenaufbau und wirklich lesenswerte Artikel, machen Zitig.ch zu einer Art Ersatz der (teuren) Tageszeitung.

Montag, 21. September 2009

Busacca hat auch nur 10 Finger

Für diesen Artikel liessen sich eine ganze Reihe pointierte Überschriften kreieren: "Finger der Nation", "Fingerzeig des Jahres" usw. Dabei ist der Stinkefinger vom besten Schiedsrichter der Welt in Richtung YB-Fans nichts anderes als eine normale Reaktion, wenn man während anderthalb Stunden von einem Fanhaufen beleidigt wird. Das hat nichts mit Professionalität zu tun, die ein Schiedsrichter dieses Formats haben muss. Busacca hat meines Erachtens völlig normal reagiert - wer täglich durch das Badener Nadelöhr "Lindenplatz" fährt, weiss wovon ich schreibe. Für nicht Ortskundige nur soviel: der Stinkefinger liegt in Baden praktisch in der Luft und wird quasi als Begrüssung untereinander verwendet.

Fingerreiche Tradition

Es ist ja nicht das erste Mal dass sich Schweizer Schiedsrichter im Aargau die Finger verbrannt haben. Ist es bei Busacca nur einer, waren es bei Kurt Röthlisberger gleich alle 10. Und erst noch zweimal. Nachdem Röthlisberger den Vorwurf der Erpressbarkeit nie aus der Welt schaffen konnte und genau genommen von der Fifa immer noch gesperrt ist, "nutzte" dieser vor einem Jahr die Mitarbeiterdaten (s)einer gemeinnützigen Organisation um in deren Namen an EM-Tickets zu kommen. Ohne Erfolg, die Uefa kam dem Mann auf die Schliche. Bei so viel Menschlichkeit in diesem Jargon verwundert es mich inzwischen nicht, dass die Uefa den Versuch startet, fünf Schiedsrichter auf den Platz zu stellen. Und vielleicht geht man schon bald einen Schritt weiter und man setzt einen Schiedsrichter-Schiedsrichter! Es soll ja mal einen Schiedsrichter gegeben haben, der seinem Assistenten an der Linie wegen dauernden Fehlentscheiden die rote Karte gezeigt haben soll. Dazu passend die Fussballregel ab 2010: Das Spiel kann nur weitergeführt werden, wenn mindestens 9 Schiedsrichte auf dem Platz stehen. Oder so ähnlich.

Baden erlebt ein Fisako

Zurück in die Provinz. Der Stinkefinger Vorfall passt ins Bild eines eher misslungenen Aargauer Fussballabends. Zur 1:3-Niederlage gesellen sich nämlich noch Sicherheitskosten die sich nach Angaben des ehemaligen Nationalliga A-Clubs auf 25'000 Franken belaufen. "Wir sind nicht gewillt diese selber zu übernehmen" sagt der Präsident und schiebt dem freudigen Fussballereignis einen ernüchternden Schlussstrich-Riegel. Inzwischen sucht man bei der Stadtbauamt freiwillige, welche die hässlichen YB-Kleber wieder von den Badener Strassernbeleuchtung abkratzen. Irgendwie ist das Gefühl nicht weg zu kriegen, die Vorfreude auf ein Fussballfest stehe in keinem Verhältnis zu den Begleiterscheinungen die es mit sich bringt: In Baden entstanden vermeidbare Kosten, man fuhr eine bittere Niederlage ein und eine Vorzeige-Schiedsrichterkarriere wurde beendet.

Die nächsten Begegnungen im Schweizer Cup:

FC Biel/Bienne - FC Aarau
Yverdon-Sport - BSC Young Boys
FC Thun - FC Sion
FC Le Mont LS - FC Basel
FC Serrières (2. Int.) - Neuchâtel Xamax
Stade Nyonnais - FC Lausanne-Sport
FC Härkingen (2. Int.) - FC Solothurn (1.)
Etoile Carouge FC (1.) - Servette FC
FC Wil 1900 - FC St. Gallen
SC Kriens - AC Bellinzona
FC Lugano - Grasshopper Club Zürich
FC Linth 04 (2. Int.) - FC Luzern
FC Locarno - FC Zürich
FC Rapperswil-Jona (1.) - FC Wohlen
FC Muotathal (3.) - FC Töss (2. Int.)
FC Tuggen (1.) - FC Winterthur

Samstag, 19. September 2009

Edi Manser ein Fake?

Edi Manser nur das Konstrukt einer Werbeagentur? Der war gar nicht echt??? Ich kann Euch nicht sagen, wie enttäuscht ich bin. Ich dachte wirklich, es gäbe noch nette Menschen. Wie konnten nur all die guten und geschätzten Blogger sich täuschen? Und die Medien haben doch alle glaubhaft darüber berichtet!

Doch es ist so. Nur gerade Blogging Tom und persoenlich.ch haben recht gehabt und gelten zurecht als Retter der Gesellschaft. Denn sie haben es von Anfang an gewusst: Wir werden hinterrücks umworben. In selbstloser Detektivarbeit haben unentgeltlich arbeitende Medienschaffende, die auf ihren Webseiten auf jede Art von Werbung verzichten und schon gar nicht den redaktionellen Teil dafür hergeben würden, den "Schwindel" aufgedeckt. Mehr noch: Empört haben sie sich. Was das auch für ein kleiner, mieser und schlecht inszenierter Trick doch gewesen sei, von dieser bösen Contexta und diesem bösen Edi Manser. Die Werbekampagne und die Tatsache, dass es überhaupt eine war, macht der Menschheit so viel Bauchweh, dass man zuweilen den Eindruck hatte, die Sache sei mit der Invasion des Iraks gleichzusetzen.

Trotz dem heroischen Akt darf man beide Online-Pioniere und Ritter der Ehrlichkeit ein ganz klein wenig als Spassbremsen sehen. Blogging Tom und persoenlich.com gelten für mich ab sofort als erste Anlaufstelle für depressive Neuigkeiten. Wenn Bundesrat Merz das nächste Mal beim Nasenbohren erwischt wird, schalte ich da sofort wieder ein!

Montag, 14. September 2009

Lauter Schlechtigkeiten

Ich lese sie ja nicht besonders oft, die Aargauer Zeitung. Und heute, wo ich es ausnahmsweise getan habe, wird mir einmal mehr bewusst, warum das so ist. Will man es nämlich auf deren Titelseite schaffen, braucht es keine besonders gute Leistung, sondern man muss vor allem negativ auffallen. Schlechtigkeiten haben Vorrang.

Der FC Aarau in der Krise, Krawalle beim Eishockey, dazu ein Kommentar, wie schlecht alles sei im Sport. Das könnte man jetzt psychologisch so analysieren, dass es den Menschen besser geht, wenn sie lesen, wie es anderen schlecht geht. Wahrscheinlich ist aber, dass nur Schlechtigkeiten sich verkaufen lassen. Dabei passierte doch so viel Gutes auf dieser Welt, alleine an diesem Wochenende und schon nur in der Welt des Sports: Roger Federer macht den Punkt seines Lebens, Peter Sauber steht offenbar vor dem Erhalt von fast 500 Arbeitsplätzen, die U21 des FC Aarau schlägt überraschend Sursee auswärts gleich mit 3:0, der SC Bern ist bereits wieder unangefochtener Tabellenleader. Wer es richtig macht erfährt, dass nie beim Coiffeur war, dass es noch Menschen gibt, die auf Faustrecht setzen, weiss welche strahlenden Menschen man heute im Regionalfernsehen zu sehen bekommt, erlebt einen nostalgischen Ausflug, weiss wo es die günstigsten Krankenkassen-Prämien gibt, erfährt von den neuen Sicherheitsstandards auf Baustellen und dass man mit Schuhfetischismus nicht alleine ist.

Ich plädiere für mehr Positivismus in den Medien und nicht immer dieses Rumgemotze an der Cablecom, oder so. In diesem sinne, der "Punkt meines Lebens", wie es Roger Federer ausdrückte:

Sonntag, 13. September 2009

2:4

Schuld sind:

- der Schiedsrichter
- die Verteidigung
- die Stürmer
- die Fussballgötter
- das Wetter
- der Schiedsrichter
- die Lutscherner
- der Gästesektor
- die Farben blau/weiss
- der Schiedsrichter
- der Rauch
- die Gegentore
- der Fotograf
- der Schiedsrichter

Nachtrag:

- Das Fernsehen
- u.a.

Donnerstag, 10. September 2009

Edi: Letzte Chance

Wer es noch nicht gemacht hat, sollte sich sputen! Am Freitag 11. September macht Edi Manser die grosse Verlosung! Schnell eintragen >>> http://www.edimanser.ch/formular.html
Unter allen die sich bei Edi melden, werden die unten stehenden Preise verlost, sagt der kurlige und kultige Edi Manser, der schon um ein paar witzige Auftritte in der Stadt Zürich oder beim WM-Quali-Spiel Schweiz-Griechenland besorgt war. Da ich immer noch hoffe, einer meiner Leser(innen) gewinne den Fernseher und lade mich anschliessend zur Einweihung ein, bitte ich alle die letzte Gelegenheit zu nutzen und von mir aus das Meerschweinchen anzumelden. :-)



VIEL GLÜCK UNS ALLEN (Bin ja mal gespannt, wann und wo die Verlosung stattfinden wird)

Eine schöne Besucherin

Seit ein paar Tagen beehrt eine wunderbare Dame unseren Garten. Sie hört auf den Namen Argiope Bruennichi und wird in unserem Sprachgebrauch auch Wespenspinne, Zebraspinne, Tigerspinne oder Seidenbandspinne genannt. Sie ist eindeutig weiblich, denn mit einer Länge von 2 Zentimetern ist sie auffällig gross, leuchtet ausserdem in schöner Farbe, während ihr männlicher Genosse eher unscheinbar wirkt, höchstens 6 Millimeter gross wird und in der Regel vom Weibchen aufgefressen wird. Im Sommer, wenn sich die Spinnen paaren wollen, findet ein witziges Ritual statt, dessen Einstieg sich manch menschliches Männlein auch so einfach vorstellen möchte. Dabei macht "Er" nichts anderes, als am Netz seiner Angebeteten zu rütteln, wodurch die Dame sofort erregt wird. Jetzt erhebt sich das Weibchen und wird vom Männchen, das nun darunter kriecht, befruchtet. Diesen Spass muss das Männchen jedoch teuer bezahlen, denn wie die meisten Spinnen innerhalb der Gattung Argiope, wird auch die Wespenspinne versuchen, denn Mann nach diesem Akt aufzufressen.

Na dann, liebe Kannibalin. Lass es Dir in unserem Garten gut gehen. Solange Du mir nur nicht Vorbild für menschliche Weibchen wirst - wobei "aufgefressen werden" durchaus auch eine angenehm-zweideutige Bedeutung haben kann :-)

Durch Klick auf das jeweilige Bild (Original aus unserem Garten) erscheint eine (sehr viel) grössere Version (


Mittwoch, 9. September 2009

Cablecom: "Wir mogeln nicht"

Ich war ziemlich überrascht, als mir gestern eine E-Mail in die Inbox flatterte, in welcher sich ein "Web 2.0 Content Specialist" zum Mogel-Vorwurf im Goggiblog äusserte. Man habe die Angelegenheit intern geprüft und festgestellt, dass die fragliche Gebühr in der gleichen Abrechnung auf Seite 4 (von 6 bis 10 pro Abrechnung !) unter "Gutschriften" wieder erstattet wurde. Man entschuldige sich für die "verwirrende Rechnungsstellung und hoffe, doch für Klärung gesorgt zu haben". Damit könne "von einem bewussten mogeln nicht die Rede sein", sagt Cablecom.

Zuerst mal dies: Ich finde es anständig von der Cablecom sich der Sache angenommen zu haben und dass man dem Anliegen nachgegangen ist. Die Mail des Web 2.0 Content Specialist verdient ein ganz klares Pluszeichen bei der Bewertung des Unternehmens.

Doch ein paar Fragen bleiben noch immer:
  • Warum bedarf es eines öffentlichen Vorwurfes, damit man sich bei Cablecom doch noch um seine Kunden kümmert? Wusste die Frau am Telefon nicht, dass allfällige Gutschriften auf Seite 4 aufgeführt sind?
  • Warum wird die relativ simple Abrechnung von Dienstleistungen dermassen kompliziert dargestellt?
  • Warum werden Beträge überhaupt erst abgezogen, die in der gleichen Abrechnung wieder gutgeschrieben werden? Offensichtlich weiss man bei Cablecom über die gestiftete Verwirrung Bescheid. Zumal die auf der genannten Seite gemachten Gutschriften weder mit einer Zeitperiode versehen sind (sondern nur mit einem Datum) noch die abgezogenen Beträge korrekt sind:
Belastung Hauptanschluss: Fr. 10,97 - wahrscheinlich dazugehörende Gutschrift: Fr. 11,61
Belastung "unlimited": Fr. 2,74 - wahrscheinlich dazugehörende Gutschrift: Fr. 2,90
Belastung "hispeed": Fr. 24,68 - wahrscheinlich dazugehörende Gutschrift: Fr. 24,67


Nicht einmal das Total lässt Rückschlüsse auf die Richtigkeit der Abrechnung zu. Gutgeschrieben wurden nämlich 79 Rappen zu viel. Auch wenn die Differenz vernachlässigbar ist, wie um Himmels Willen soll man bei sich unterscheidenden Zahlen herausfinden, welche Subtraktion zu welcher Belastung gehört?
Das Erstaunliche: Bei Cablecom machte man sich offenbar die Mühe, aufgrund des Artikels meinen Namen ausfindig zu machen, was noch relativ einfach ist. Weil das Abonnement bei Cablecom aber nicht auf meinen Namen läuft, musste sich der Web 2.0 Content Specialist seiner detektivischen Ader bedienen um durch die private Heimadresse auf die tatsächliche Abonnentin rückschliessen zu können (es lebe der Datenschutz!). So viel Aufwand? Warum steckt man diese Energie nicht in bessere Dienstleistungen? In übersichtlichere Abrechnungen?

Ich bleibe dabei: Der Mogel-Vorwurf kann nicht ganz entkräftet werden. Wenn man von den Unzulänglichkeiten weiss, warum behebt man sie dann nicht endlich? Mehr nerventötende Vorkommnisse kann man übrigens auch im Goggiblog nachlesen - Nur falls sich Cablecom auch dafür nachträglich interessieren sollte ;-)

Cablecom - Die gnadenlose Wahrheit
Cablecom: Störung Nummer 248

PS. I: Wer doch lieber weiterhin auf Cablecom setzen will, hier 10 Tipps zum Umgang mit Cablecom

PS. II: Gestern rief uns übrigens die Swisscom an und offerierte uns einen schnörkellosen Wechsel, im Zuge dessen man die bis zum Vertragsende anfallenden Abo-Kosten eines allfälligen Konkurrenten gerne übernehmen werde...

Montag, 7. September 2009

Der Beweis: Die Cablecom mogelt bewusst!

Und schon wieder: Wer die Rechnung der Cablecom bekommt, muss diese genau studieren. Wer es nicht tut wird über's Ohr gehauen. Die Cablecom bescheisst seine Kunden bewusst. Es kann schlicht nicht sein, dass auf Computer erstellten Rechnungen Perioden doppelt abgerechnet und Abzüge in unregelmässigen Abständen einfach "vergessen" werden. Sogar der Support gibt zu: "Ja wir wissen davon."

Diesmal trifft es die eher unauffälligen Monatsgrundbeträge für "Basic", "unlimited" und "Highspeed". Geliefert wird dafür ein Hauptanschluss, Gratis-Telefonie ins Festnetz und Internet. Kostenpunkt: 70 Franken im Monat. Wer nur alle drei Monate eine Abrechnung bekommt, weiss in der Regel nicht mehr genau, wofür man vor drei Monaten schon bezahlt hat. Man vertraut der Abrechnung - ist ja alles Computergesteuert. Genau dieses Verhalten nützt die Cablecom fies aus. Wer nämlich alte Abrechnungen aufbewahren würde und genauer hinschaut, findet einen geheimnisvollen "halben Monat", der mit insgesamt Fr. 39,38 eigentlich nicht unbedingt vernachlässigt werden sollte.

Die Cablecom mogelt bewusst: Der Beweis liefert die Dame am Telefon, deren Namen man wie immer nicht verstehen kann: "Ja, wir wissen das. Ist ein Fehler. Wir verrechnen das auf der nächsten Abrechnung. Auf wiederhören." - Keine Entschuldigung, keine Gutschrift, keine Einsicht es besser machen zu wollen" Geht man davon aus, dass nur ein Bruchteil der Cablecom-Kunden ihre Rechnungen genauer kontrollieren und nur jenen Kunden eine Korrektur gewährt wird, die auch tatsächlich reklamieren, hört sich das wie ein Bombengeschäft an - warum also etwas an dieser Geschäftspraxis daran ändern?

Weil man gegen die Machenschaften der Cablecom vonseiten der Gesetzeshütern offensichtlich nichts machen kann oder will, bleibt nur noch die sofortige Kündigung des Anschlusses. Diese ist eingeschrieben, unter Einhaltung der Kündigungsfrist und unter Angabe von Kundennummer und aller aufzuhebenden Anschlüssen an diese Adresse zu richten:

cablecom GmbH
Industriestrasse 19
8112 Otelfingen

Mittwoch, 2. September 2009

Hornissennest im Dachstock: 400 Tote

Vor genau einer Stunde stand der Gesandte des örtlichen Werkhofes vor der Tür, mit Gemeindearbeiter-Kutte und Giftflasche im Gepäck. Sein Auftrag: Entfernung des Hornissen-Nestes, das sich genau über der Sitzplatztüre befindet. Ein paar gezielte Pumpladungen später purzeln die Kaltblüter zu Boden und wälzen am Boden einen nicht gerade heroischen Tod.

Nur: Darf man diese Tiere einfach so töten? Nach einem besorgten Facebook-Kommentar, wonach Hornissen geschützt sein könnten lese ich, dass die Tiere in weiten Teilen Deutschlands vom Aussterben bedroht sind und nicht getötet werden dürfen. Spezialisierte Firmen bieten Umsiedlungen an, wofür es aber eine amtliche Bewilligung braucht. In der Schweiz sind die umtriebigen Tiere seltsamerweise nicht geschützt. Ausser ihrer markanten Art sich Bemerkbar zu machen und der grossen Kot-Produktion die sich unter einem Nest ansammeln kann, sind Wespen in keiner Weise gefährlich. Sie verteidigen lediglich ihr Nest in einem Umkreis von 2 bis 6 Metern und ein Hornissen-Stich ist etwa 15mal weniger giftig als der Stich einer Wespe. Das Beste was man laut hornissenschutz.ch machen kann, ist das Zusammenleben zu tollerieren. Besonders im August oder September lohnt sich auch eine Umsiedlung nicht mehr, da in den kälteren Monaten die Tiere ohnehin bald sterben werden. Was man nicht machen sollte: Das Nest vergiften. Auf diese Art wird nämlich auch die Königin getötet, die bis zu 2o Jahre alt werden kann und für die Erhaltung der Spezies sehr wichtig ist. Man bedenke: Hornissen sind für uns Menschen ein sehr nützliches Tier, weil das Volk eines grossen Nests bis zu einem halben Kilo Insekten verfuttern - pro Tag!

Doch genau das machte der Mann in Arbeiterkutte mit seiner Giftflasche im Gepäck: er tötete das ganze Volk. 400 Tote Tiere. Nach dem Studium der zahlreichen Internetseiten hinterlässt es bei mir ein schlechtes Gewissen. Vor allem, weil man bei der Stadt Baden auf das Anliegen "Wir haben ein Hornissen-Nest" mit "Wir schicken morgen jemand vorbei" antwortet und offensichtlich keine Andere Lösung vorgesehen ist, als den Mann mit der Giftflasche vorbei zu schicken. Ich hätte mir da etwas mehr Beratung erhofft. Wenigstens sollte man dem Fragesteller die Wahl überlassen, ob das Nest alternativ umgesiedelt werden soll oder man die wenigen Wochen des Flugverkehrs nicht einfach noch erdulden will. Ohne zu zögern wurde der Mann mit dem Gift aufgeboten. Schade eigentlich.

Hinweis für künftige Jahre:

- Mögliche Nistplätze wie Ritzen unter dem Dach oder in Rollladen schliessen, damit sich die Königin im Frühling erst gar nicht hier einnisten kann.

- Wenn doch ein Nest da ist, einen Tierfreund auftreiben, der weiss wie man ein solches Nest umsiedeln kann.

- wird das Nest erst im Herbst störend: Geduld. Sobald es kalt wird, sterben die Tiere sowieso und das verlassene Nest kann entfernt werden.