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Mittwoch, 25. Januar 2012
Dienstag, 16. August 2011
SF glänzt mit Abwesenheit
Geht es nach dem Schweizer Fernsehen besteht der Fussballhunger seiner Zuschauer lediglich aus Champions League, schweizer Nationalmannschaft und nationaler Super League. Alles andere wird "mangels Zuschauerinteresse" weggelassen, wie es aus Leutschnbach heisst.
Es fängt in der nationalen Meisterschaft an. Kein anderes Land ausser die Schweiz ignoriert die eigene zweithöchste Fussballiga, wie es das Schweizer Fernsehen (SF) macht. Nicht einmal mehr die Schlussresultate werden eingeblendet. Unlängst wurde dieser Entscheid damit begründet, dass die Zuschauerquoten beim Thema Challenge League sofort in den Keller stürzten. Wer's glaubt. Wer wochentags Fussball auf SF konsumieren will muss sich bis 22.20 Uhr gedulden und wird erst noch auf die Geduldsprobe gestellt, denn zu erst folgen Berichte über Hürdenlauf und Hundedressur. Garantierte Quotenrenner, versteht sich.
Man wird den Eindruck nicht los, das Schweizer Fernsehen räche sich für den Entscheid der Swiss Football League (SFL - der Verband der Fussballclubs). Dieser entschied unlängst, das Pay-Fernsehen mit besseren Übertragunsrechten auszustatten. Namentlich verliert SF ab Saison 2011/2012 das Recht die 10 Top-Spiele frei aussuchen und im Free-TV exklusiv senden zu dürfen. Neu darf der staatliche Sender zwar mehr Spiele zeigen, muss aber damit leben, dass SwisscomTV und Konsorten sämtliche Spiele live senden darf ohne vorher das schweizer Fernsehen fragen zu müssen.
Die Retourkutsche kommt heute mit dem Entscheid, dass man nebst Challenge League nun auch die Super-League-Teams ignorieren will. Keine einziges Eurolague-Partie mit Schweizer Beteiligung wird am kommenden Donnerstag live gezeigt. Dabei stünden mit Sporting Braga - YB, Thun - Stoke City und Celtic Glasgow - Sion drei äusserst attraktive Spiele an. Spiele die ein Spiel wie Xamax - Lausanne bezüglich Zuschauerinteresse um Längen schlagen würden. Oder Schweiz Liechtenstein, der Gähn-Match schlechthin und erst noch ein Freundschaftsspiel, notabene. Mehr noch: nur gerade vom Thuner Auftritt will man Bilder zeigen. Bleibt nur zu hoffen, dass die übrigen Resultate wenigstens eingeblendet wird. Und wenn nicht, vertröstet SF entsprechende Anfragen ja immer mit ähnlichem Wortlaut: "... kann auf der Internetseite von SF nachgelesen werden". Ist überhaupt schon jemals jemandem eingefallen auf der SF-Seite nach Fussballresultaten zu suchen? Also mir nicht.

Man wird den Eindruck nicht los, das Schweizer Fernsehen räche sich für den Entscheid der Swiss Football League (SFL - der Verband der Fussballclubs). Dieser entschied unlängst, das Pay-Fernsehen mit besseren Übertragunsrechten auszustatten. Namentlich verliert SF ab Saison 2011/2012 das Recht die 10 Top-Spiele frei aussuchen und im Free-TV exklusiv senden zu dürfen. Neu darf der staatliche Sender zwar mehr Spiele zeigen, muss aber damit leben, dass SwisscomTV und Konsorten sämtliche Spiele live senden darf ohne vorher das schweizer Fernsehen fragen zu müssen.
Die Retourkutsche kommt heute mit dem Entscheid, dass man nebst Challenge League nun auch die Super-League-Teams ignorieren will. Keine einziges Eurolague-Partie mit Schweizer Beteiligung wird am kommenden Donnerstag live gezeigt. Dabei stünden mit Sporting Braga - YB, Thun - Stoke City und Celtic Glasgow - Sion drei äusserst attraktive Spiele an. Spiele die ein Spiel wie Xamax - Lausanne bezüglich Zuschauerinteresse um Längen schlagen würden. Oder Schweiz Liechtenstein, der Gähn-Match schlechthin und erst noch ein Freundschaftsspiel, notabene. Mehr noch: nur gerade vom Thuner Auftritt will man Bilder zeigen. Bleibt nur zu hoffen, dass die übrigen Resultate wenigstens eingeblendet wird. Und wenn nicht, vertröstet SF entsprechende Anfragen ja immer mit ähnlichem Wortlaut: "... kann auf der Internetseite von SF nachgelesen werden". Ist überhaupt schon jemals jemandem eingefallen auf der SF-Seite nach Fussballresultaten zu suchen? Also mir nicht.
Donnerstag, 14. Juli 2011
FC Aarau: Regionale Zusammenarbeit wird ausgebaut
Die Reform der Challenge League - so hofft man - wird die fussballerische Qualität in der zweithöchsten Schweizer Fussball-Liga verbessern. Die Reduktion der Mannschaften bringt aber gleichzeitig auch eine Reduktion der verfügbaren Ausbildungsplätze mit sich, und zwar gleich in zweifacher Hinsicht. Einerseits findet ein physischer Stellenabbau statt, weil sechs Clubs aus der Challenge League absteigen müssen. Andererseits werden Clubs der Challenge League Überlegung anstellen müssen, wie viele Positionen überhaupt noch mit jungen Talenten besetzt werden können. Die Challenge League ist künftig keine klassische Ausbildungsliga mehr und die Clubs werden vermehrt auf bewährte Leistungsträger zurückgreifen.
Diese neue Ausgangslage beschäftigt auch den FC Aarau. Es ist ihm nach wie vor ein Anliegen jungen Fussballern Spielpraxis zu bieten, denn die besten Talente nützen einem Club nichts, wenn sie auf der Ersatzbank "versauern". Aus diesem Grund wird die Zusammenarbeit zwischen Vereinen verschiedener Ligen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Der FC Aarau hat in diesem Zusammenhang die Zeichen der Zeit schon früh erkannt und zusammen mit dem FC Wohlen und dem FC Baden das Team Aargau gebildet. Seither verfügt unsere Region über eine schlagkräftige U-21-Mannschaft - und die Spieler über ein Sprungbrett für höhere Aufgaben.
Nun weitet der FC Aarau die regionale Zusammenarbeit weiter aus. Mit dem SC Schöftland, dem SC Zofingen, und dem FC Wangen bei Olten konnten dieser Tage neue Vereinbarungen erzielt werden - weitere sollen folgen. Diese erlauben es allen Beteiligten sportliche Ressourcen zu nutzen und zu optimieren. Als Grundlage dazu dient die gemeinsame Mitgliedschaft in der Nachwuchsstruktur der Partnerschaft Team Aargau. Mit diesem Gefäss verschaffen sich die beteiligten Vereine erstklassige Ausbildungsmöglichkeiten für ihre aussergewöhnlichen Fussballtalente. Gemeinsames Ziel ist es dabei, die guten Fussballer im Kanton Aargau zu behalten, denn in der Vergangenheit bestand Gefahr, dass diese aufgrund fehlender Entwicklungsmöglichkeiten zu Grossstadt-Clubs wechseln - oder sich vom Leistungssport sogar ganz zurückziehen, weil ein Umzug mit der ganzen Familie nicht möglich ist.
Zusammenarbeit auf allen Stufen
Konkret sieht die neue Zusammenarbeit vor, dass die vorhandenen Strukturen im Junioren- und Aktivbereich gemeinsam genutzt werden, um den Spielern eine optimale Ausbildungsstruktur zu ermöglichen.
Dabei wird die aktive Förderung bereits bei den 10-Jährigen betrieben, damit die talentiertesten Spieler auf ihrem Weg zur möglichen Profikarriere optimal begleitet werden können. Wird ein Talent entdeckt, treten Abläufe in Kraft die dem Spieler die besten Trainingsmöglichkeiten bieten und regeln darüber hinaus Rechte und Pflichten die durch die Übernahme und die Weiterbetreuung von Spielern den beteiligten Vereinen entstehen. Einer der wichtigsten Faktoren der Zusammenarbeit ist dabei, dass diese jederzeit ehrlich, fair und zielgerichtet erfolgt - sprich: Die beteiligten Parteien respektieren die definierten Rekrutierungsgebiete und arbeiten transparent, mit dem wichtigsten Ziel vor Augen, die Talente unserer Region im Aargau halten zu können.
Die Zusammenarbeit hat auch Auswirkungen auf die ersten Mannschaften der jeweiligen Vereine. So haben die beteiligten Clubs besondere Transfermodalitäten geschaffen. Damit wird gewährleistet, dass Fussballer jeden Alters innerhalb des Teams Aargau optimal eingesetzt werden können. Optimal nicht nur für den Verein, sondern insbesondere auch für den Fussballspieler, denn diesem wird Spielpraxis auf dem entsprechenden Niveau ermöglicht. Schafft ein Eigengewächs letztlich den Durchbruch im nationalen oder internationalen Fussball, profitieren alle beteiligten Vereine am erzielten Erfolg.
Der FC Aarau freut sich ausserordentlich über diese neue Stufe der Zusammenarbeit und ist zuversichtlich, zusammen mit den beteiligten Clubs den richtigen Schritt in die Zukunft gemacht zu haben.
Diese neue Ausgangslage beschäftigt auch den FC Aarau. Es ist ihm nach wie vor ein Anliegen jungen Fussballern Spielpraxis zu bieten, denn die besten Talente nützen einem Club nichts, wenn sie auf der Ersatzbank "versauern". Aus diesem Grund wird die Zusammenarbeit zwischen Vereinen verschiedener Ligen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Der FC Aarau hat in diesem Zusammenhang die Zeichen der Zeit schon früh erkannt und zusammen mit dem FC Wohlen und dem FC Baden das Team Aargau gebildet. Seither verfügt unsere Region über eine schlagkräftige U-21-Mannschaft - und die Spieler über ein Sprungbrett für höhere Aufgaben.
Nun weitet der FC Aarau die regionale Zusammenarbeit weiter aus. Mit dem SC Schöftland, dem SC Zofingen, und dem FC Wangen bei Olten konnten dieser Tage neue Vereinbarungen erzielt werden - weitere sollen folgen. Diese erlauben es allen Beteiligten sportliche Ressourcen zu nutzen und zu optimieren. Als Grundlage dazu dient die gemeinsame Mitgliedschaft in der Nachwuchsstruktur der Partnerschaft Team Aargau. Mit diesem Gefäss verschaffen sich die beteiligten Vereine erstklassige Ausbildungsmöglichkeiten für ihre aussergewöhnlichen Fussballtalente. Gemeinsames Ziel ist es dabei, die guten Fussballer im Kanton Aargau zu behalten, denn in der Vergangenheit bestand Gefahr, dass diese aufgrund fehlender Entwicklungsmöglichkeiten zu Grossstadt-Clubs wechseln - oder sich vom Leistungssport sogar ganz zurückziehen, weil ein Umzug mit der ganzen Familie nicht möglich ist.
Zusammenarbeit auf allen Stufen
Konkret sieht die neue Zusammenarbeit vor, dass die vorhandenen Strukturen im Junioren- und Aktivbereich gemeinsam genutzt werden, um den Spielern eine optimale Ausbildungsstruktur zu ermöglichen.
Dabei wird die aktive Förderung bereits bei den 10-Jährigen betrieben, damit die talentiertesten Spieler auf ihrem Weg zur möglichen Profikarriere optimal begleitet werden können. Wird ein Talent entdeckt, treten Abläufe in Kraft die dem Spieler die besten Trainingsmöglichkeiten bieten und regeln darüber hinaus Rechte und Pflichten die durch die Übernahme und die Weiterbetreuung von Spielern den beteiligten Vereinen entstehen. Einer der wichtigsten Faktoren der Zusammenarbeit ist dabei, dass diese jederzeit ehrlich, fair und zielgerichtet erfolgt - sprich: Die beteiligten Parteien respektieren die definierten Rekrutierungsgebiete und arbeiten transparent, mit dem wichtigsten Ziel vor Augen, die Talente unserer Region im Aargau halten zu können.
Die Zusammenarbeit hat auch Auswirkungen auf die ersten Mannschaften der jeweiligen Vereine. So haben die beteiligten Clubs besondere Transfermodalitäten geschaffen. Damit wird gewährleistet, dass Fussballer jeden Alters innerhalb des Teams Aargau optimal eingesetzt werden können. Optimal nicht nur für den Verein, sondern insbesondere auch für den Fussballspieler, denn diesem wird Spielpraxis auf dem entsprechenden Niveau ermöglicht. Schafft ein Eigengewächs letztlich den Durchbruch im nationalen oder internationalen Fussball, profitieren alle beteiligten Vereine am erzielten Erfolg.
Der FC Aarau freut sich ausserordentlich über diese neue Stufe der Zusammenarbeit und ist zuversichtlich, zusammen mit den beteiligten Clubs den richtigen Schritt in die Zukunft gemacht zu haben.
Mittwoch, 6. Juli 2011
Die schönere Liga
Bereits in 10 Tagen geht der Fussballbetrieb in der Schweiz wieder los. Und zwar gleich mit dem "Knüller" BSC Young Boys gegen den FC Basel. Beobachter fürchten, dass es damit schon in der ersten Runde zu wildesten Auseinandersetzungen von Fans rund um das Stadion und zu illegalen Feuerwerken auf den Zuschauerrängen kommen wird. Zuletzt werden die Kosten für Polizeieinsätze und für zerstörte SBB-Wagen den gefühlten Unterhaltungswert wie immer in den Schatten stellen.
Eine Woche später geht es auch in der Challenge League los. Obwohl die Reduktion derselben von 16 auf 10 Mannschaften vor allem zum Ziel hat fussballerische Qualität und Finanzierbarkeit zu steigern, könnte die Ligareform einen ganz anderen Mehrwert bieten: Die Challange League wird die viel schönere Liga als die Axpo Super League. Qualitativ ist das Mittelfeld der obersten Liga kaum von jenem der tieferen Liga zu unterscheiden. Möchte man tatsächlich eine Qualitäts-Zäsur schaffen, müssten Basel, Zürich, YB und Sion eine separate Meisterschaft austragen. Damit würde als interessanter Nebeneffekt das Problem überbordender Sicherheitskosten ebenfalls auf diese wenigen Schauplätze beschränkt. In den meisten anderen Stadien herrscht nämlich weitgehend Ruhe, wenn man randalierende Randgruppen aus St.Gallen, Bellinzona und Luzern mal ausser acht lässt. Anspannungen konzentrieren ausserdem höchstens noch auf regionale Derbies.
Darüber hinaus herrscht vor allem in der Challenge League weitgehend Ruhe. Was man zuerst als langweilig bezeichnen könnte, läst auf den zweiten Blick zahlreiche Vorteile erkennen: In der Challenge League ist es immer noch möglich ohne Polizeieskorte zum Stadion zu pilgern, man wird nicht durch ein dreistufiges Sicherheitssystem geschleust, man steht nicht generell unter Terrorverdacht und man darf in allen Stadien echtes Bier trinken, mit freier Sicht aufs Spielfeld, ohne dabei ständig gefilmt zu werden. "Wie früher in der Nati A" sagte unlängst ein alter Weggefährte zu mir. Ein Blick auf die Zusammensetzung der Challenge League bestätigt diese Aussage. Die Mehrheit der Teilnehmer der Challenge League gehörten in den letzten 30 Jahren schon einmal der obersten Spielklasse an - als diese noch nicht von Radaubrüdern und Sicherheitskräften dominiert war.
Der FC Aarau - damit mein Club auch noch Erwähnung findet - machte ein furchtbares Jahr durch. Abgestiegen und geprügelt von der halben Liga, die Fans mehrheitlich frustriert und wie immer fehlte das Geld an allen Enden und Ecken. Um so erfrischender ist der Wind, der seit einigen Wochen durch das Brügglifeld weht: Trainer René Weiler bringt Spielfreude in die Mannschaft und Motivation ins Umfeld, Sportkoordinator Urs Bachmann beweist ein glückliches und gleichwohl gekonntes Händchen mit wenigen, aber qualitativen Transfers und in Sachen Sponsoring legen Roger Geissberger und die ganze Marketingabteilung bemerkenswertes auf den Tisch: Das neue FCA-Tricot hat einen Werbewert von 810'000 Franken. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr und stellt einer der besten Werte der Challenge League dar.
Stehen die Zeichen etwa auf Super League beim FC Aarau? Weiler relativierte an der Saisonmedienkonferenz und rief die Reduktion der Challenge League in Erinnerung: "Es wird eine harte Saison, weil alle Vereine angreifen müssen, um die drohende Relegation zu verhindern". Entsprechend sei auch immer mit Rückschlägen zu rechnen, führte der Trainer weiter aus. Präsident Alfred Schmid doppelt nach und bezeichnet die neue Saison als "nicht leicht". Dennoch strahlt auch Schmid erfrischende Zuversicht aus: "mit einer schlagkräftigen Mannschaft und dem nötigen Glück, ist ein Platz von Platz 1 bis 6 möglich". Für eine schlagkräftige Mannschaft ist derzeit eine noch eine Alternative im Sturm von Vorteil - daran abrebitet man derzeit noch beim FCA.
Der aktuelle Stand der Dinge verspricht Erfreuliches für die neue Challenge League Saison. Fernab der Millionenschäden in Basel, Zürich und Bern, können wir uns auf zuschauerfreundlichen Fussball und gemütliche stadien freuen und hoffen, dass der FCA wirde zum FCW wird. Nein, nicht FC Wohlen - FC Wunder.
Eine Woche später geht es auch in der Challenge League los. Obwohl die Reduktion derselben von 16 auf 10 Mannschaften vor allem zum Ziel hat fussballerische Qualität und Finanzierbarkeit zu steigern, könnte die Ligareform einen ganz anderen Mehrwert bieten: Die Challange League wird die viel schönere Liga als die Axpo Super League. Qualitativ ist das Mittelfeld der obersten Liga kaum von jenem der tieferen Liga zu unterscheiden. Möchte man tatsächlich eine Qualitäts-Zäsur schaffen, müssten Basel, Zürich, YB und Sion eine separate Meisterschaft austragen. Damit würde als interessanter Nebeneffekt das Problem überbordender Sicherheitskosten ebenfalls auf diese wenigen Schauplätze beschränkt. In den meisten anderen Stadien herrscht nämlich weitgehend Ruhe, wenn man randalierende Randgruppen aus St.Gallen, Bellinzona und Luzern mal ausser acht lässt. Anspannungen konzentrieren ausserdem höchstens noch auf regionale Derbies.
Darüber hinaus herrscht vor allem in der Challenge League weitgehend Ruhe. Was man zuerst als langweilig bezeichnen könnte, läst auf den zweiten Blick zahlreiche Vorteile erkennen: In der Challenge League ist es immer noch möglich ohne Polizeieskorte zum Stadion zu pilgern, man wird nicht durch ein dreistufiges Sicherheitssystem geschleust, man steht nicht generell unter Terrorverdacht und man darf in allen Stadien echtes Bier trinken, mit freier Sicht aufs Spielfeld, ohne dabei ständig gefilmt zu werden. "Wie früher in der Nati A" sagte unlängst ein alter Weggefährte zu mir. Ein Blick auf die Zusammensetzung der Challenge League bestätigt diese Aussage. Die Mehrheit der Teilnehmer der Challenge League gehörten in den letzten 30 Jahren schon einmal der obersten Spielklasse an - als diese noch nicht von Radaubrüdern und Sicherheitskräften dominiert war.
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Die Neuen beim FC Aarau: Nganga, Schultz, Dabo, Garat |
Stehen die Zeichen etwa auf Super League beim FC Aarau? Weiler relativierte an der Saisonmedienkonferenz und rief die Reduktion der Challenge League in Erinnerung: "Es wird eine harte Saison, weil alle Vereine angreifen müssen, um die drohende Relegation zu verhindern". Entsprechend sei auch immer mit Rückschlägen zu rechnen, führte der Trainer weiter aus. Präsident Alfred Schmid doppelt nach und bezeichnet die neue Saison als "nicht leicht". Dennoch strahlt auch Schmid erfrischende Zuversicht aus: "mit einer schlagkräftigen Mannschaft und dem nötigen Glück, ist ein Platz von Platz 1 bis 6 möglich". Für eine schlagkräftige Mannschaft ist derzeit eine noch eine Alternative im Sturm von Vorteil - daran abrebitet man derzeit noch beim FCA.
Der aktuelle Stand der Dinge verspricht Erfreuliches für die neue Challenge League Saison. Fernab der Millionenschäden in Basel, Zürich und Bern, können wir uns auf zuschauerfreundlichen Fussball und gemütliche stadien freuen und hoffen, dass der FCA wirde zum FCW wird. Nein, nicht FC Wohlen - FC Wunder.
Donnerstag, 26. Mai 2011
Alain Schultz vom FC Wohlen zum FC Aarau
Der FC Aarau gibt die Verpflichtung des 28-jährigen Offensivspielers Alain Schultz vom FC Wohlen bekannt, mit dem heute ein Dreijahresvertrag unterzeichnet wurde.
Schultz wurde im Nachwuchs des FC Basel ausgebildet und wechselte bereits im Alter von 17 Jahren erstmals zum FC Aarau. In der Saison 2001/2002 hatte Schultz mit 19 Toren und 14 Assists einen massgeblichen Anteil am Aufstieg der damaligen Aarauer U-21-Auswahl in die 1.Liga. In der ersten Mannschaft kam Schultz in Ernstkämpfen zwischen 2002 und 2004 insgesamt zu 22 Teileinsätzen (0 Tore). Nach einem leihweisen Abstecher zum FC Wohlen (2003) wechselte Schultz im Hinblick auf die Saison 2004/2005 endgültig ins Freiamt, wo er rasch zum Führungsspieler avancierte. Schultz absolvierte bis heute 182 Partien in der Challenge League für den FC Wohlen und erzielte dabei 59 Tore. Dies brachte ihm ein eineinhalbjähriges Gastspiel beim Grasshopper Club Zürich in der Super League ein (31 Spiele, 4 Tore). In der abgelaufenen Saison war Schultz mit 11 Treffern abermals bester Torschütze beim FC Wohlen.
Alain Schultz
Geburtstag: 17. Februar 1983
Nationalität: Schweiz
Grösse: 176 cm, Gewicht: 75 kg
Position: Mittelfeldspieler
Vertrag bis: 30. Juni 2014

Alain Schultz
Geburtstag: 17. Februar 1983
Nationalität: Schweiz
Grösse: 176 cm, Gewicht: 75 kg
Position: Mittelfeldspieler
Vertrag bis: 30. Juni 2014
Freitag, 20. Mai 2011
Der Schweizer Fussball vor der Nicht-Reform
Reformationen sind gut. In Glaubenssachen lassen sie einen kritischen Blick auf eingerostete Denkweisen zu und bei Grossunternehmen wird die Wirtschaftlichkeit gesteigert. Während heutzutage Unternehmensreformen erst nach Konsultierung des Betriebsrates, des Personalausschusses und der Gewerkschaft durchgeführt werden können, köderte man das Volk bei der Kirchenreform nach dem Mittelalter mit dem Versprechen, die Missstände der Kirche würden ein Ende nehmen.
Die geplante Reform im Schweizer Fussball ist eine Art Mischform von beidem. Auf der einen Seite soll die Challenge League zu einer voll funktionierenden und rentablen Profi-Liga werden, auf der anderen Seite beruhen die Pläne auf Vermutungen und Versprechungen. Und einem Köder. Für Erstligisten der neuen "Promotionsliga" (dritthöchste Liga) in Form von 20'000 Franken Startgeld. Und für Challengeligisten soll es zusätzliche 100'000 Franken ins Clubkässeli geben. Mehr nicht. Das bedeutet: keine verbindlichen Zusagen zur Ligavermarktung, keine Verträge bezüglich Ligasponsor, kein genauer Plan über vorteilhaftere Medienpräsenz. Dafür neue Anforderungen an die Stadien, höhere Hürden um aufsteigen zu können und vor allem: viel höhere Kosten.
Auf der Kostenseite ist hervorzuheben, dass es dem Teilnehmer der Challenge League nicht mehr reichen wird, eine gute Mannschaft aufzustellen, zum Beispiel mit jungen Spielern. Es muss ein Team gebildet werden, das in der Lage ist aufzusteigen. Zu gross ist sonst die Gefahr ins Nichts der Promotionsliga abzusteigen. Die Reformer mögen anfügen, die Rolle der Ausbildungsliga werde an die 1.Liga abgegeben. Damit stellt sich aber bereits die nächste Frage: wie soll ein Erstligist dieser Rolle gerecht werden? Etwa mit 20'000 Franken Startguthaben und einem Durchschnitt von 300 Zuschauern? Um so mehr erstaunt es, dass es gerade die Erstligisten sind, die der Reform begeistert zustimmen. Und das obwohl in der Übergangssaison (die kommende) kein 1.Lgist in die Promotionsliga wird aufsteigen können, sondern die neue Liga aus den sechs ChL-Absteigern und vier U21-Mannschaften gebildet wird.
Zweifellos! Eine Reform täte dem Schweizer Fussball gut. Eine vielleicht, die Club-Defizite in Millionenhöhe verhindert. Eine, die den Sport wichtiger macht als den Kommerz. Eine, die den Schweizer Fussball schweizerisch bleiben lässt und sich nicht an internationalen Märkten richtet. Klar, es ist toll wenn ein FC Basel mal wieder in ein Achtelfinale der Champions League stolpern könnte. Aber lohnt es sich dafür den eigenen Restfussball noch schlechter zu stellen? Es braucht nicht ein Umbau der Ligen, als vielmehr eine realistische Einschätzung der Voraussetzungen. Die Schweiz gehört nun mal nicht zu den grossen Fussballnationen und die Ligen könnten es sich durchaus leisten, eine Reform zu schaffen, die den einheimischen Fussball aufwertet. Jene die am Samstag abgesegnet werden soll, ist aber definitiv zu wenig durchdacht und kostet die Clubs zu viel Geld - selbst für nicht ambitionierte Ziele.

Auf der Kostenseite ist hervorzuheben, dass es dem Teilnehmer der Challenge League nicht mehr reichen wird, eine gute Mannschaft aufzustellen, zum Beispiel mit jungen Spielern. Es muss ein Team gebildet werden, das in der Lage ist aufzusteigen. Zu gross ist sonst die Gefahr ins Nichts der Promotionsliga abzusteigen. Die Reformer mögen anfügen, die Rolle der Ausbildungsliga werde an die 1.Liga abgegeben. Damit stellt sich aber bereits die nächste Frage: wie soll ein Erstligist dieser Rolle gerecht werden? Etwa mit 20'000 Franken Startguthaben und einem Durchschnitt von 300 Zuschauern? Um so mehr erstaunt es, dass es gerade die Erstligisten sind, die der Reform begeistert zustimmen. Und das obwohl in der Übergangssaison (die kommende) kein 1.Lgist in die Promotionsliga wird aufsteigen können, sondern die neue Liga aus den sechs ChL-Absteigern und vier U21-Mannschaften gebildet wird.
Zweifellos! Eine Reform täte dem Schweizer Fussball gut. Eine vielleicht, die Club-Defizite in Millionenhöhe verhindert. Eine, die den Sport wichtiger macht als den Kommerz. Eine, die den Schweizer Fussball schweizerisch bleiben lässt und sich nicht an internationalen Märkten richtet. Klar, es ist toll wenn ein FC Basel mal wieder in ein Achtelfinale der Champions League stolpern könnte. Aber lohnt es sich dafür den eigenen Restfussball noch schlechter zu stellen? Es braucht nicht ein Umbau der Ligen, als vielmehr eine realistische Einschätzung der Voraussetzungen. Die Schweiz gehört nun mal nicht zu den grossen Fussballnationen und die Ligen könnten es sich durchaus leisten, eine Reform zu schaffen, die den einheimischen Fussball aufwertet. Jene die am Samstag abgesegnet werden soll, ist aber definitiv zu wenig durchdacht und kostet die Clubs zu viel Geld - selbst für nicht ambitionierte Ziele.
Mittwoch, 23. Februar 2011
Niemand liebt GC
Nachdem man sich in und um Aarau von verschiedenen Seiten nicht für den Grasshopper Club (GC) erwärmen konnte, erteilte heute auch die Gemeinde Emmen zwar keine Abfuhr, aber doch ein mehr als zurückhaltendes "uns-fehlen-noch-Unterlagen". Gründe, den GC nicht Asyl zu gewähren mag es einige geben, der wichtigste wird sein: Neimand liebt GC.
Jahrelang war GC nicht nur der Ligakrösus, sondern auch Feinbild Nummer 1 in der nationalen Fussball-Szene. "Gezeeee, die Schei... vom See" hallte durch jedes Stadion, ehe die Zürcher zum wiederholten Male Schweizer Meister wurden. Bevorteilt von den Schiedsrichtern und nur weil sie als reichster Klub der Liga alles kaufen konnten. Ausserdem sind die Fans hochnäsig, das Stadion und überhaupt die ganze Stadt unsympathisch.
Soweit die Meinung vieler Nicht-GC-Fans. Heute nun bettelt der einst als Nobelclub beschriebene Fussballverein in Aarau und Emmen um Asyl. Nachdem sich die Gemeinde Suhr und die Stadt Aarau bereits negativ über das Asylgesuch geäussert haben, pinkelt nun auch das kleine Emmen-Emmenbrücke dem grossen Zürcher Verein ans Bein. Zürcher Verein, der in blindem Optimismus den Hardturm aufgab, den Mietvertrag mit dem Letzigrund ausfgekündigt hat und sich hiernach erst noch auf den Standpunkt stellt, zwischen den Stadien in Aarau und Emmen frei wählen zu können. In Emmen "fehlten noch wichtige Entscheidungsgrundlagen", ist von den Behörden zu vernehmen, derweil die Basler Zeitung BaZ in einem Artikel erwähnt, Politiker sähen ein Problem mit der Verlängerung der Baubewilligung, die Fussball im Gersag erst erbaubt - immerhin zeige die Platzgenossenschaft Brügglifeld und der FC Aarau (wirtschaftlich motiviertes) Interesse.
In der Mitteilung von heute Abend teilt die Gemeinde Emmen also faktisch mit, man werde den GC ebenfalls nicht mit offenen Armen empfangen, sondern mehr oder weniger nur dulden. Zu befürchten ist ausserdem, dass die Nachbarn des Stadios gegen die Zusatzbelastung opponieren werden. Unter Zusatzbelastung - auch in Aarau ein Argument - ist nicht nur die Zuschauerschaft aus Zürich zu verstehen, sondern auch jene des jeweiligen Gegners. Nicht auszudenken, wenn GC und Basel im Gersag um die Meisterschaft spielten!
Die Existenzfrage um den Grasshopper Club konzentriert sich damit wieder mehr auf das Zürcher Stadtgebiet und die Frage, ob die örtlichen Behörden bereit sind, ihrem einst prestigeträchtigen Aushängeschild in irgendeiner Weise entgegen zu kommen. Recht so. Was interessieren uns deren Probleme! Oder sollten sie? Ist schadenfreudiges Fingezeigen wirklich angebracht? Oder ist GC nur das erste wirklich grosse Opfer, in einem Geschäft das mehr und mehr zu einem viel zu teuren Hobby wird? Schlagen jetzt auch andere Clubs Purzelbäume und legen sich in Sachen Kosten mit deren Stadionvermietern an? Der FC Zürich zum Beispiel scheint vordergründig kein Kandidat für einen bevorstehenden Konkurs zu sein, doch lamentiert auch dieser über das völlig fussballuntaugliche Letzigrund. Wohin das führen kann sieht man am Beispiel GC und sollte uns Restschweizern mindestens zu denken geben.
Fortsetzung folgt. Soviel ist sicher.

Soweit die Meinung vieler Nicht-GC-Fans. Heute nun bettelt der einst als Nobelclub beschriebene Fussballverein in Aarau und Emmen um Asyl. Nachdem sich die Gemeinde Suhr und die Stadt Aarau bereits negativ über das Asylgesuch geäussert haben, pinkelt nun auch das kleine Emmen-Emmenbrücke dem grossen Zürcher Verein ans Bein. Zürcher Verein, der in blindem Optimismus den Hardturm aufgab, den Mietvertrag mit dem Letzigrund ausfgekündigt hat und sich hiernach erst noch auf den Standpunkt stellt, zwischen den Stadien in Aarau und Emmen frei wählen zu können. In Emmen "fehlten noch wichtige Entscheidungsgrundlagen", ist von den Behörden zu vernehmen, derweil die Basler Zeitung BaZ in einem Artikel erwähnt, Politiker sähen ein Problem mit der Verlängerung der Baubewilligung, die Fussball im Gersag erst erbaubt - immerhin zeige die Platzgenossenschaft Brügglifeld und der FC Aarau (wirtschaftlich motiviertes) Interesse.
In der Mitteilung von heute Abend teilt die Gemeinde Emmen also faktisch mit, man werde den GC ebenfalls nicht mit offenen Armen empfangen, sondern mehr oder weniger nur dulden. Zu befürchten ist ausserdem, dass die Nachbarn des Stadios gegen die Zusatzbelastung opponieren werden. Unter Zusatzbelastung - auch in Aarau ein Argument - ist nicht nur die Zuschauerschaft aus Zürich zu verstehen, sondern auch jene des jeweiligen Gegners. Nicht auszudenken, wenn GC und Basel im Gersag um die Meisterschaft spielten!
Die Existenzfrage um den Grasshopper Club konzentriert sich damit wieder mehr auf das Zürcher Stadtgebiet und die Frage, ob die örtlichen Behörden bereit sind, ihrem einst prestigeträchtigen Aushängeschild in irgendeiner Weise entgegen zu kommen. Recht so. Was interessieren uns deren Probleme! Oder sollten sie? Ist schadenfreudiges Fingezeigen wirklich angebracht? Oder ist GC nur das erste wirklich grosse Opfer, in einem Geschäft das mehr und mehr zu einem viel zu teuren Hobby wird? Schlagen jetzt auch andere Clubs Purzelbäume und legen sich in Sachen Kosten mit deren Stadionvermietern an? Der FC Zürich zum Beispiel scheint vordergründig kein Kandidat für einen bevorstehenden Konkurs zu sein, doch lamentiert auch dieser über das völlig fussballuntaugliche Letzigrund. Wohin das führen kann sieht man am Beispiel GC und sollte uns Restschweizern mindestens zu denken geben.
Fortsetzung folgt. Soviel ist sicher.
Dienstag, 23. November 2010
Heile Fussballwelt
Das Zitat:
Dass es am beschaulichen Fussballfest im Wohlen nicht zu Ausschreitungen gekommen ist liegt nicht nur an der Friedfertigkeit der Zuschauer. Diese sind an Fussballspielen eigentlich immer in der Überzahl. Vielmehr hatte Wohlen schlichtweg Glück, dass GC seit Jahren statt auf Repression auf nachhaltige Fan-Arbeit setzt und sich letztlich keine Gruppe Gewalt suchender Chaoten auf die Niedermatten verirrt hat. Solche Gruppen reisen übrigens nicht selten aus St.Gallen, Luzern oder Basel an, wo man durch Stadionverbote das Problem einfach abgeschoben hat. Wenn Chaoten auftauchen, reichen 20'000 Franken Sicherheitskosten nicht mehr. Für den Beizug der Polizei und den entstandenen Sach- und Imageschaden, entstehen nicht nur am Spieltag mehr Kosten, sondern auch längerfristig für den Mehraufwand bei künftigen Spielen.
Damit wären wir bei Punkt 2: Geteilt wird bei Cupspielen nicht der Gewinn von 20'000 Franken, sondern der Ertrag von 20'000 Franken. Der Unterschied: Ein Ertrag kann sowohl ein Gewinn sein, als auch ein Verlust (Buchhaltung, Lektion 1). Abzugsfähig am zu teilenden Betrag sind neben einer Pauschale, besondere Auslagen für Sicherheitskosten, sowie andere Spesen die man beim Normalbetrieb (also Challenge League mit 700 Zuschauern) ausserordentlicherweise dazu gekommen sind. Wäre Wohlen - GC also nicht ein einmaliger Event gewesen der vom Familienausflugspublikum lebte, sondern müsste Wohlen die exorbitanten Auflagen einer Super League erfüllen, wäre zuletzt ein Verlust von 20'000 Franken geblieben. Und auch den hätte man sich übrigens mit GC geteilt.
„Ein Fussballfest vom Feinsten. Ausschreitungen und Verletzte sind im Fussball leider längst an der Tagesordnung. Der Cup-Achtelfinal Wohlen - GC ist der beste Beweis dafür, das es auch anders geht. […]Der Aufwand war jedoch massiv. Alleine die Kosten für die Sicherheit betragen mehr als 20'000 Franken. Die Einnahmen aus der Festwirtschaft dürften rund 8'000 Franken betragen. Was die Zuschauereinnahmen betrifft bleiben unter dem Strich zirka 20'000 Franken. Dieser Gewinn muss mit GC geteilt werden.“ (Ruedi Kuhn, az vom 23.11.2010)Die Meinung:

Damit wären wir bei Punkt 2: Geteilt wird bei Cupspielen nicht der Gewinn von 20'000 Franken, sondern der Ertrag von 20'000 Franken. Der Unterschied: Ein Ertrag kann sowohl ein Gewinn sein, als auch ein Verlust (Buchhaltung, Lektion 1). Abzugsfähig am zu teilenden Betrag sind neben einer Pauschale, besondere Auslagen für Sicherheitskosten, sowie andere Spesen die man beim Normalbetrieb (also Challenge League mit 700 Zuschauern) ausserordentlicherweise dazu gekommen sind. Wäre Wohlen - GC also nicht ein einmaliger Event gewesen der vom Familienausflugspublikum lebte, sondern müsste Wohlen die exorbitanten Auflagen einer Super League erfüllen, wäre zuletzt ein Verlust von 20'000 Franken geblieben. Und auch den hätte man sich übrigens mit GC geteilt.
Freitag, 5. November 2010
Flieg, Alex, flieg!
Alex wie auch Frei geben einiges an Wortspielereien her, ganz besonders wenn man sich in der Musikwelt umhört und gewillt ist, bereits erfundene Liedertexte 1:1 auf den Fussballer der Nation zu überwälzen. Bei der Art, wie Alex Frei sich wichtig nimmt, kann man durchaus auf die Idee kommen, diese Lieder seien extra für ihn geschrieben worden.
"Flieg, Alex, flieg!" möchte man in Anlehnung an Simon Ammans Schanzensprünge rufen, oder bleibt uns etwas die Spucke weg? In Anlehnung an etwas ganz anderes? Wie der Goggiblog exklusiv entdeckt hat, arbeitet aber besonders die Musikwelt schon seit Jahren am Rücktritt von Fussballer Alex Frei. So sang Georg Danzer schon von der FREIheit, dem wundersamen Tier und weiter: "manche Menschen haben Angst vor ihr". Auch wenn sie in diesem Fall ein ihm ist, was sich später die Toten Hosen zu Herzen nahmen und vom Alex sangen, der da kommt, mit seiner kleinen Horrorshow. Xavier Naidoo ist bei seinem Songtext lediglich ein Schreibfehler vorzuwerfen: "Ich will Freisein, Frei wie ein Stern der am Himmel steht". Zwischen Frei und sein fehlt natürlich ein Leerschlag, denn wer will freisein, wenn er Frei sein könnte - ein Alphatier mit Macht über alles, sich die Freiheit nehmen zu können, hoch oben, über den Wolken, wo die Freiheit wohl grenzenlos sein muss. Ausser vielleicht beim betrachten der eigenen Karriere, da muss in Frei's Augen noch etwas über dem Himmel sein. Das Paradies oder so. Denn wenn Frei ganz lauthals verkündet, das Spiel im Wembley werde sein letztes sein, so zeugt selbst der geplante Abschied von einer gewissen Arroganz. Was, wenn er gar nicht mehr aufgeboten würde? Oder er sich in der Europaleague, in die der FC Basel bis im Frühling verbannt wird, beim Eigentor das Knie verdreht?
Und was, wenn ihm keiner eine Freiheitsstatue erbauen will, für seine 40 Tore in der Nationalmannschaft. Die sind zwar ganz passabel, aber in jedem anderen Beruf sind 40 Dienstjahre kein Garant für eine ehrenvolle Entlassung. Zum Beispiel, wenn man die zwei letzten Jahre den Freiheiten des Balles nur noch hinterher läuft. Die Frage lautet: Hätte sich Frei nicht schon vor zwei Jahren von internationalen Toten Hosen und Xavier Naidoos befreien sollen und sich den Songtext der Zürcher Band Subzonic anhören sollen?
"ich breite d'flüügel us
fühl mich schwärelos
han kei angscht, dass ich kei
ich bin vogelfrei"
oder das von In Extremo
"Ich bin ein Strolch
doch bin ich frei
an mir geht dieser Kelch vorbei"
Ach, wir hätten dem Alex den entspannten Abgang so gegönnt. Aber jetzt werden wir der FREIheit beraubt, nicht die aktuellen Leistungen des Messias des Schweizer Fussballs beurteilen zu dürfen, sondern ihn gefälligst ehren zu müssen bis zum Gehtnichtmehr. Bei jedem kritisierten Fehlpass jagt es uns die Hühnerhaut auf den Rücken. Wird Frei es verkraften? Droht uns deshalb nach 4 Minuten schon wieder ein Debakel gegen Montenegro?
Das letzte Wort soll deshalb Nena haben, in der (allerdings sehr geringen) Hoffnung, Alex möge den Refrain aus "Mach Dir keine Sorgen" hier lesen. Ich könnte fast wetten, Nena hat das ganz allein für Alex Frei geschrieben:
"Flieg, Alex, flieg!" möchte man in Anlehnung an Simon Ammans Schanzensprünge rufen, oder bleibt uns etwas die Spucke weg? In Anlehnung an etwas ganz anderes? Wie der Goggiblog exklusiv entdeckt hat, arbeitet aber besonders die Musikwelt schon seit Jahren am Rücktritt von Fussballer Alex Frei. So sang Georg Danzer schon von der FREIheit, dem wundersamen Tier und weiter: "manche Menschen haben Angst vor ihr". Auch wenn sie in diesem Fall ein ihm ist, was sich später die Toten Hosen zu Herzen nahmen und vom Alex sangen, der da kommt, mit seiner kleinen Horrorshow. Xavier Naidoo ist bei seinem Songtext lediglich ein Schreibfehler vorzuwerfen: "Ich will Freisein, Frei wie ein Stern der am Himmel steht". Zwischen Frei und sein fehlt natürlich ein Leerschlag, denn wer will freisein, wenn er Frei sein könnte - ein Alphatier mit Macht über alles, sich die Freiheit nehmen zu können, hoch oben, über den Wolken, wo die Freiheit wohl grenzenlos sein muss. Ausser vielleicht beim betrachten der eigenen Karriere, da muss in Frei's Augen noch etwas über dem Himmel sein. Das Paradies oder so. Denn wenn Frei ganz lauthals verkündet, das Spiel im Wembley werde sein letztes sein, so zeugt selbst der geplante Abschied von einer gewissen Arroganz. Was, wenn er gar nicht mehr aufgeboten würde? Oder er sich in der Europaleague, in die der FC Basel bis im Frühling verbannt wird, beim Eigentor das Knie verdreht?
Und was, wenn ihm keiner eine Freiheitsstatue erbauen will, für seine 40 Tore in der Nationalmannschaft. Die sind zwar ganz passabel, aber in jedem anderen Beruf sind 40 Dienstjahre kein Garant für eine ehrenvolle Entlassung. Zum Beispiel, wenn man die zwei letzten Jahre den Freiheiten des Balles nur noch hinterher läuft. Die Frage lautet: Hätte sich Frei nicht schon vor zwei Jahren von internationalen Toten Hosen und Xavier Naidoos befreien sollen und sich den Songtext der Zürcher Band Subzonic anhören sollen?

fühl mich schwärelos
han kei angscht, dass ich kei
ich bin vogelfrei"
oder das von In Extremo
"Ich bin ein Strolch
doch bin ich frei
an mir geht dieser Kelch vorbei"
Ach, wir hätten dem Alex den entspannten Abgang so gegönnt. Aber jetzt werden wir der FREIheit beraubt, nicht die aktuellen Leistungen des Messias des Schweizer Fussballs beurteilen zu dürfen, sondern ihn gefälligst ehren zu müssen bis zum Gehtnichtmehr. Bei jedem kritisierten Fehlpass jagt es uns die Hühnerhaut auf den Rücken. Wird Frei es verkraften? Droht uns deshalb nach 4 Minuten schon wieder ein Debakel gegen Montenegro?
Das letzte Wort soll deshalb Nena haben, in der (allerdings sehr geringen) Hoffnung, Alex möge den Refrain aus "Mach Dir keine Sorgen" hier lesen. Ich könnte fast wetten, Nena hat das ganz allein für Alex Frei geschrieben:
"Komm und mach dir keine Sorgen
Ich weiss es kann nicht später werden als morgen
Und gestern das ist längst vorbei
Mach deine Türen auf und sei frei"
Ich weiss es kann nicht später werden als morgen
Und gestern das ist längst vorbei
Mach deine Türen auf und sei frei"
Mittwoch, 27. Oktober 2010
FC St.Gallen - Uneinsichtigkeit in Rohform
Der FC St. Gallen steht bis zum Hals in der Scheisse im Schlamassel und kommt da ohne fremde Hilfe nicht mehr raus. Am Dienstag beschloss das städtische Parlament keine Steuergelder für die Rettung auszugeben, am Mittwoch wandte sich der FCSG an einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit.
Nicht wirklich plötzlich kommen die Gebrechen des traditionsreichen Fussballclubs zum Vorschein. Schon während dem Bau des neuen Stadions vor drei Jahren musste dem einen oder anderen aufgefallen sein, dass man Einnahmen für Sitzplatzabonnemente nicht ausgeben sollte, während die Baugrube noch ausgehoben wird. Dass die Swiss Football League dem FCSG trotzdem eine Lizenz für die laufende Saison vergeben hat, hat aber weniger mit Korruptionsfällen zu tun, als viel mehr mit der Tatsache, dass (vermeintlich) clevere Manager es verstanden haben, Bilanzen aller beteiligten Gesellschaften zu beschönigen. Mit gutem Gewissen sogar, denn das Geld war ja da - auch wenn es für Leistungen bezahlt wurde, die erst zwei Jahren später erbracht werden mussten.
Folglich fliesst heute kein Geld mehr und ein Rettungspaket über 16 Millionen Franken hätte es richten sollen. Ein ertser Teilbetrag wurde vom St.Galler Stadtparlament jedoch wuchtig abgelehnt. Viel schlimmer als die nun fehlenden 2 Millionen seitens der Stadt wiegt die Signalwirkung auf weitere Entscheidungen über finanzielle Beiträge. 4 Millionen soll der Kanton ans Rettungspaket steuern - daran glauben will kaum mehr jemand.
Am Mittwoch nun lud der FC St. Gallen zu einer Pressekonferenz ein, bei der Dölf Früh als Vertreter "privater Investoren" allerlei Enttäuschungen unterstrich. Neben Früh sprach auch Präsident Michael Hüppi. Man sei enttäuscht, sagte auch er. Doch wundern sollten sich die beiden Herren über die Missgunst nicht. Anstatt neue Lösungswege, vielleicht ein bisschen Kampfgeist und Einsicht zu beweisen, oder wenigstens den ominösen Plan B vorzulegen, folgte eine Ohrfeige nach der anderen: Die Politik trägt Schuld, die "missgünstige Stimmung" trägt Schuld, die "geänderten Rahmenbedingungen der letzten 5 Jahre" tragen Schuld, die "Verzinsungen der Kredite" ebenfalls, wie auch "fehlende Einnahmen" und "der Zuschauerrückgang". Ach ja, ein bisschen Eingeständnis folgte dann doch noch: "Wenn wir noch ein Jahr zurückschrauben könnten, würden wir wohl im Bereich der Kommunikation Änderungen vornehmen."
Wir? Ein Journalist hakte nach und wollte wissen, was er, Hüppi, falsch gemacht habe. Seine Antwort: "Fehler macht jeder. Aber hier waren so viele involviert, dass diese Frage nicht gestelt werden sollte."
Der FCSG ist wirklich bemitleidenswert. Und ganz besonders seine Fans. Sich das alles anzutun kann nur mit blinder Liebe erklärt werden. Aber so sind Fussballfans eben. Nein, stopp! Nicht Bier trinkend und gewaltbereit. Sondern blauäugig, parteiisch, verliebt oder wenigstens verbunden. Ihr Lieblingsverein ist nicht einfach nur Zeitvertreib am Samstagabend, sondern Lebensinhalt, Heimat, der Halt im Alltag. Niemand wünscht sich den Untergang des FC St.Gallen, nicht einmal hier drüben im Aargau, wo die Ostschweizer nun wirklich nicht zu den allerbesten Freunden gehören. Aber das haben die Fans einfach nicht verdient.
Dass weltfremde Manager den Verein an den Rand des Ruins getrieben haben blieb an der Pressekonferenz unerwähnt. Wie man neben der Beschaffung vieler Gelder anschliessend damit umgehen will ebenso. Zum Thema Entlassungen im Management sagt Hüppi: "Köpferollen? Ich bin immer wieder erstaunt ob dieser Frage". Uneinsichtigkeit in ihrer Rohform - und das nicht erst seit gestern. Man möchte als besorgter Fussballfan dem Herrn Hüppi in St. Gallen sagen wollen: "so nicht". Ich sage nur: "viel Glück in der 1. Liga."
Nicht wirklich plötzlich kommen die Gebrechen des traditionsreichen Fussballclubs zum Vorschein. Schon während dem Bau des neuen Stadions vor drei Jahren musste dem einen oder anderen aufgefallen sein, dass man Einnahmen für Sitzplatzabonnemente nicht ausgeben sollte, während die Baugrube noch ausgehoben wird. Dass die Swiss Football League dem FCSG trotzdem eine Lizenz für die laufende Saison vergeben hat, hat aber weniger mit Korruptionsfällen zu tun, als viel mehr mit der Tatsache, dass (vermeintlich) clevere Manager es verstanden haben, Bilanzen aller beteiligten Gesellschaften zu beschönigen. Mit gutem Gewissen sogar, denn das Geld war ja da - auch wenn es für Leistungen bezahlt wurde, die erst zwei Jahren später erbracht werden mussten.
Folglich fliesst heute kein Geld mehr und ein Rettungspaket über 16 Millionen Franken hätte es richten sollen. Ein ertser Teilbetrag wurde vom St.Galler Stadtparlament jedoch wuchtig abgelehnt. Viel schlimmer als die nun fehlenden 2 Millionen seitens der Stadt wiegt die Signalwirkung auf weitere Entscheidungen über finanzielle Beiträge. 4 Millionen soll der Kanton ans Rettungspaket steuern - daran glauben will kaum mehr jemand.
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"Fehler macht jeder. Aber hier waren so viele involviert, dass diese Frage nicht gestelt werden sollte." |
Wir? Ein Journalist hakte nach und wollte wissen, was er, Hüppi, falsch gemacht habe. Seine Antwort: "Fehler macht jeder. Aber hier waren so viele involviert, dass diese Frage nicht gestelt werden sollte."
Der FCSG ist wirklich bemitleidenswert. Und ganz besonders seine Fans. Sich das alles anzutun kann nur mit blinder Liebe erklärt werden. Aber so sind Fussballfans eben. Nein, stopp! Nicht Bier trinkend und gewaltbereit. Sondern blauäugig, parteiisch, verliebt oder wenigstens verbunden. Ihr Lieblingsverein ist nicht einfach nur Zeitvertreib am Samstagabend, sondern Lebensinhalt, Heimat, der Halt im Alltag. Niemand wünscht sich den Untergang des FC St.Gallen, nicht einmal hier drüben im Aargau, wo die Ostschweizer nun wirklich nicht zu den allerbesten Freunden gehören. Aber das haben die Fans einfach nicht verdient.
Dass weltfremde Manager den Verein an den Rand des Ruins getrieben haben blieb an der Pressekonferenz unerwähnt. Wie man neben der Beschaffung vieler Gelder anschliessend damit umgehen will ebenso. Zum Thema Entlassungen im Management sagt Hüppi: "Köpferollen? Ich bin immer wieder erstaunt ob dieser Frage". Uneinsichtigkeit in ihrer Rohform - und das nicht erst seit gestern. Man möchte als besorgter Fussballfan dem Herrn Hüppi in St. Gallen sagen wollen: "so nicht". Ich sage nur: "viel Glück in der 1. Liga."
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Warum Männer Fauenfussball schauen
Am heutigen Abend spielen die Frauenteams der Schweiz und Dänemark um die Fussball-WM-Teilnahme. Experte Manfred H.* (Name der Redaktion bekannt) schüttelt den Kopf. "Nein, ich kann nichts anfangen mit Frauenfussball". Was ist denn das? Ist er sexistisch? Hat er keine Ahnung von Fussball? 1'800 Zuschauer lockte das WM-Barragespiel gegen England nach Wohlen, das Brügglifeld in Aarau wird heute Abend wohl ausverkauft sein – Menschenmengen, von denen die halbe Männer-Chalenge-League nur träumen kann. Oder spricht Manfred H. nur das an, was viele denken, aber nie im Leben zugeben würden? Im Frauenfussball geht es weniger um Formkurven als um Formen und Kurven.
Diese Zurückhaltung der Offenheit überrascht. Unlängst befragte eine Lifestyle Moderatorin während der Männer-Fussball-WM, worauf Frauen bei einem Fussballspiel denn so schauen. Mal abgesehen vom Bierbauch des Ehegatten im Fernsehsessel. Es folgten Meinungen, die Zahnspangen tragende Teenies, kichernde Omas und gestylte Geschäftsfrauen in einer Art Expertinnenrunde vereinen sollte: „die Waden“, „die Frisur“, „der Körper“. Hallo? Was ist mit der Spielintelligenz? Der Aufschrei über diese offensichtlich sexistische Haltung der Frau gegenüber dem Exemplar „Fussballer“ blieb aber aus. Die Moderatorin im Studio grinste schwesterlich in die Kamera, mit den Worten „das sind ja schöne Aussichten“ und dabei blieb’s. Nicht einmal ein Hinweis, wer heute gegen wen spielt.
Mann ist an dieser Stelle geneigt, den Gleichstellungsartikel mal nicht nur für Lohngleichheit und Stellenvergaben zu strapazieren, sondern bei der frauenfussballerischen Sicht der Dinge anzuwenden. Was würden wohl Männer Antworten, wenn sie lifestyle-mässig nach den Qualitäten einer Fussballerin gefragt würden? Die beeindruckende Gabe einen Pass zu antizipieren? Die Rückraumdeckung im defensiven Mittelfeld? Natürlich. Was denn sonst. Wir Männer haben nämlich ein geschultes Auge für technische Fertigkeiten und das taktische Gesamtbild – antrainiert bei gefühlten zwei Millionen Fernsehstunden mit Beni Turnheer. Wir lassen uns weder aufhalten vom formschönen Sport-BH, noch von den grazilen Bewegungen langer, gebräunter Beine, die mit den langen Stulpen und den viel zu grossen Turnhosen irgendwie sexy aussehen. Vermutlich aussehen, würden wir darauf ein Auge werfen. Tun wir aber nicht. Ehrlich.
Manfred H. kommt heute Abend nicht an das Frauenfussball-Spiel in Aarau. Über Manfred muss man aber wissen, dass er sich auch nicht für Politik, Miss-Wahlen und Dienstagskrimis interessiert. Jedem das Seine. Für mich gilt: Mal abgesehen davon, dass man langsam über eine Männerquote im Bundesrat sprechen sollte, freue mich jetzt einfach mal riesig auf 90 Minuten geballte Spielintelligenz.
Donnerstag, 7.Oktober 2010, 18.30 Uhr, Stadion Brügglifeld Aarau: Frauen WM Barrage Schweiz - Dänemark.
Passende Artikel: Frauenfussball, Die Fifa het keine Chance, Busacca hat auch nur 10 Finger, Politiker-Weitwurf
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Ana Maria Crnogorcevic spielt für die Schweiz und den HSV. Und zwar Fussball. |
Mann ist an dieser Stelle geneigt, den Gleichstellungsartikel mal nicht nur für Lohngleichheit und Stellenvergaben zu strapazieren, sondern bei der frauenfussballerischen Sicht der Dinge anzuwenden. Was würden wohl Männer Antworten, wenn sie lifestyle-mässig nach den Qualitäten einer Fussballerin gefragt würden? Die beeindruckende Gabe einen Pass zu antizipieren? Die Rückraumdeckung im defensiven Mittelfeld? Natürlich. Was denn sonst. Wir Männer haben nämlich ein geschultes Auge für technische Fertigkeiten und das taktische Gesamtbild – antrainiert bei gefühlten zwei Millionen Fernsehstunden mit Beni Turnheer. Wir lassen uns weder aufhalten vom formschönen Sport-BH, noch von den grazilen Bewegungen langer, gebräunter Beine, die mit den langen Stulpen und den viel zu grossen Turnhosen irgendwie sexy aussehen. Vermutlich aussehen, würden wir darauf ein Auge werfen. Tun wir aber nicht. Ehrlich.
Manfred H. kommt heute Abend nicht an das Frauenfussball-Spiel in Aarau. Über Manfred muss man aber wissen, dass er sich auch nicht für Politik, Miss-Wahlen und Dienstagskrimis interessiert. Jedem das Seine. Für mich gilt: Mal abgesehen davon, dass man langsam über eine Männerquote im Bundesrat sprechen sollte, freue mich jetzt einfach mal riesig auf 90 Minuten geballte Spielintelligenz.
Donnerstag, 7.Oktober 2010, 18.30 Uhr, Stadion Brügglifeld Aarau: Frauen WM Barrage Schweiz - Dänemark.
Passende Artikel: Frauenfussball, Die Fifa het keine Chance, Busacca hat auch nur 10 Finger, Politiker-Weitwurf
Mittwoch, 18. November 2009
Thierry Henry Handball God

Frankreich gehört meines Erachtens von der Fussball-Weltmeisterschaft ausgeschlossen, das Land wird aufgeteilt und an Libyen, Algerien, Tunesien und Canada verteilt. Thierry Henry dagegen schenken wir ein Ticket nach Irland. Ein Protest bei der FIFA würde übrigens nichts nützen, weil es sich in solchen Fällen um einen so genannten Tatsachenentscheid handelt... Tatsache ist, dass sich die Franzosen und allen voran Thierry Henry viele Sympathien verspielt haben :-(
Video via Worldcupbuzz
Fan-Talk mit Martin Andermatt
Am vergangenen Montag trafen sich 36 Fans mit dem aktuellen Trainer des FC Aarau, Martin Andermatt. Die Gesprächsrunde war sehr lebhaft, interessant und Herr Andermatt freundlich und aufmerksam. Eine Zusammenfassung nicht nur für mein Archiv.
In ein paar Sätzen das, was mir von Andermatts Aussagen geblieben ist: Martin Andermatt ist ein sehr positiv denkender Mensch. Er bedankte sich bei jeder Frage und lobte die Aufmerksamkeit, die zu dieser oder jener Frage geführt hatte. Tatsächlich fiel einer Zuhörerin auf, dass bei Eckbällen die Zuordnung geändert habe, was Andermatt bestätigte und fachkundig zu begründen wusste. Auch Anregungen nimmt Andermatt entgegen, so zum Beispiel die Anregung, die Mannschaft des FC Aarau solle sich vor dem Spiel doch auf der linken Spielfeldseite aufwärmen statt an der rechten, wo die gegnerischen Fans sind. Wenigstens im mentalen Bereich könnte das doch ein Vorteil sein. Immer wieder portierte der Trainer die positive Denkweise. Es bringe doch nichts - auch als Zuschauer - mit der Einstellung an ein Spiel zu kommen, man habe sowieso keine Chance. Folgt anschliessend eine Niederlage, werde man nur negativ bestätigt, man hätte es ja immer gewusst. ""Macht Euch eine negative Bestätigung glücklich?". Tatsächlich sei der Jubel nach dem 3:3 in Xamax riesengross gewesen, er aber sei über das Resultat enttäuscht gewesen. Andermatt bringt seinen Spielern Wintermentalität bei, was einiges an Arbeit und Zeit erfordere. Dieser Prozess sei aber notwendig und fruchte möglicherweise erst im Frühling, doch die Wirkung werde dann um so nachhaltiger sein.
In der Presse konnte man lesen, dass Andermatt eine Liste erstelle, welche Spieler Suppenleague-Tauglich seien und dass nichtgenügende Spieler gehen müssten. Lauscht man den Worten Andermatts erkennt man, dass in dieser (wie in fast jeder) Pressemeldung immer auch viel Interpretation des Journalisten steckt (oder Interessen des Verlags oder Weisungen der Redaktion). Tatsächlich hat Andermatt dem Vorstand einen Bericht vorgelegt. Dieser sei aber nur eine Momentaufnahme. Andermatt gebe jedem seiner Spieler eine Chance sich im Training und im Spiel zu steigern. Letztlich entscheide das Potential, also die Fähigkeit und der Wille sich zu entwickeln. Natürlich hat der Trainer keinen einzigen Namen genannt. Im Moment verfüge er über die besten Spieler die da sind, andere habe er nicht und mit diesen Leuten die da sind, will er das Beste erreichen, auch gegen Zürich und Luzern. In diesen Spielen müssen laut Zielsetzung vor ein paar Wochen eigentlich sechs Punkte her. Solche Zielsetzungen dienen aber nicht in erster Linie dazu, über Sein oder Nichtsein zu entscheiden, sondern geben den Weg vor, welche Massnahmen man treffen muss. Fehlen Punkte muss man genau so handeln, wie wenn man mehr Punkte als gefordert hat - nur an anderer Stelle. Zurück zum Personellen: Dass in der Winterpause sich das Gesicht der Mannschaft ändern könnte, liess Andermatt offen und Namen wurde wie erwähnt kein einziger genannt. Der Aufwand den Andermatt für dieses Amt auf sich nimmt (den Lauftrainer Hans Tanner hat er z.B. aus dem eigenen Sack bezahlt) lässt aber darauf schliessen - soviel zu meiner bescheidenen Einschätzung - dass Andermatts Einfluss auf personelle Veränderungen weit grösser ist als man allgemein annimmt. Aber auch Andermatt ist sich natürlich ob der finanziellen Lage im Klaren.
Jemand fragte, warum Loris nach dem tollen Debüt in Xamax gegen St.Gallen nicht wieder eingesetzt wurde. Zum einen war der Ersteinsatz bewusst in einem Auswärtsspiel geplant, damit der junge Mann mit dem Druck besser zurecht kommt. Das schliesst mit ein, dass Loris nach dem gestiegenen Interesse der Öffentlichkeit einschliesslich überbordenden Erwartungen und einigen Presseterminen usw. nicht schon im zweiten Spiel am Druck zerbricht. Eine grosse Qualität Andermatts ist es als ehemaliger Lehrer, sich mit den Besonderheiten bei der Arbeit mit jungen Spielern auszukennen. Bei YB sei darüber hinaus jeder im Trainerstab Götti einer Juniorenmannschaft gewesen und sei einmal in der Woche beim Juniorentraining dabei gewesen. Das verbinde, man lernt die jungen Spieler kennen und schaffe eine vertraute und positive Atmosphäre. In den anstehenden Testspielen werden einige Junge zum Einsatz kommen - auch dass keine Massnahme um die Mannschaft im nächsten Spiel umzustellen, sondern um jungen hungrigen Spielern zu zeigen, welches das Ziel sein könnte.
Ob so viele Arbeiten, Familie mit drei Kindern überhaupt unter einen Hut zu bringen seien, wollte jemand wissen. Er sei 24 Stunden Trainer, sagt Andermatt und einige Nächte habe er sehr wenig geschlafen. Selbst ohne Anstellung bei einem Verein sei er täglich daran, sich weiter zu entwickeln und sich über jede Regung im Fussball zu informieren. Das sei für seine Arbeit wichtig und seine Familie ist dank Offenheit und Ehrlichkeit eine starke Einheit geworden. An dieser Stelle offenbart sich der kluge und aufmerksame Andermatt: Der sher gute und besonnene Moderator packte in seine Frage sieben Unterfragen, an die sich der Befragte allesamt erinnerte und diese beantwortete. Man wünschte sich öfter ähnlich interessierte Menschen.
Bei all seinen Ausführungen hört man heraus, dass Andermatt kein Feuerwehrmann ist. Seine Projekte sind langfristig ausgerichtet, sind bis ins kleinste Detail geplant, haben Hand und Fuss - und brauchen Zeit, bis sie greifen. Immer wieder appelliert er an eine positive Denkweise. In einem einfachen Beispiel zusammengefasst: Es soll nicht heissen: "wir waren schlecht", sondern: "das machen wir besser" - es seien kleine Schritte und jedem sei viel mehr gedient, wenn er an seine positiven Qualitäten erinnert werde und nicht an alle Fehler die er begangen hat. Das ist im beruflichen Leben jedes Zuhörers im Raum nicht anders, fügt er an. Was vorbei ist, liegt nämlich weit zurück und kann nicht mehr verändert werden, das was vor uns liegt schon. Auf die Frage aus dem Publikum, warum er in einem Spiel vor drei Wochen Stojkov nicht habe spielen lassen, antwortete Andermatt: "Genau. Dieses Spiel liegt drei Wochen zurück." nach einer kleinen Pause: "Das ist meine Antwort. Das Spiel liegt drei Wochen zurück."
So, das war im Wesentlichen, was hängen geblieben ist. Bei wirklichem Interesse kann man sich an den U18-Trainer wenden, der hat alles aufgeschrieben.
In ein paar Sätzen das, was mir von Andermatts Aussagen geblieben ist: Martin Andermatt ist ein sehr positiv denkender Mensch. Er bedankte sich bei jeder Frage und lobte die Aufmerksamkeit, die zu dieser oder jener Frage geführt hatte. Tatsächlich fiel einer Zuhörerin auf, dass bei Eckbällen die Zuordnung geändert habe, was Andermatt bestätigte und fachkundig zu begründen wusste. Auch Anregungen nimmt Andermatt entgegen, so zum Beispiel die Anregung, die Mannschaft des FC Aarau solle sich vor dem Spiel doch auf der linken Spielfeldseite aufwärmen statt an der rechten, wo die gegnerischen Fans sind. Wenigstens im mentalen Bereich könnte das doch ein Vorteil sein. Immer wieder portierte der Trainer die positive Denkweise. Es bringe doch nichts - auch als Zuschauer - mit der Einstellung an ein Spiel zu kommen, man habe sowieso keine Chance. Folgt anschliessend eine Niederlage, werde man nur negativ bestätigt, man hätte es ja immer gewusst. ""Macht Euch eine negative Bestätigung glücklich?". Tatsächlich sei der Jubel nach dem 3:3 in Xamax riesengross gewesen, er aber sei über das Resultat enttäuscht gewesen. Andermatt bringt seinen Spielern Wintermentalität bei, was einiges an Arbeit und Zeit erfordere. Dieser Prozess sei aber notwendig und fruchte möglicherweise erst im Frühling, doch die Wirkung werde dann um so nachhaltiger sein.

Jemand fragte, warum Loris nach dem tollen Debüt in Xamax gegen St.Gallen nicht wieder eingesetzt wurde. Zum einen war der Ersteinsatz bewusst in einem Auswärtsspiel geplant, damit der junge Mann mit dem Druck besser zurecht kommt. Das schliesst mit ein, dass Loris nach dem gestiegenen Interesse der Öffentlichkeit einschliesslich überbordenden Erwartungen und einigen Presseterminen usw. nicht schon im zweiten Spiel am Druck zerbricht. Eine grosse Qualität Andermatts ist es als ehemaliger Lehrer, sich mit den Besonderheiten bei der Arbeit mit jungen Spielern auszukennen. Bei YB sei darüber hinaus jeder im Trainerstab Götti einer Juniorenmannschaft gewesen und sei einmal in der Woche beim Juniorentraining dabei gewesen. Das verbinde, man lernt die jungen Spieler kennen und schaffe eine vertraute und positive Atmosphäre. In den anstehenden Testspielen werden einige Junge zum Einsatz kommen - auch dass keine Massnahme um die Mannschaft im nächsten Spiel umzustellen, sondern um jungen hungrigen Spielern zu zeigen, welches das Ziel sein könnte.
Ob so viele Arbeiten, Familie mit drei Kindern überhaupt unter einen Hut zu bringen seien, wollte jemand wissen. Er sei 24 Stunden Trainer, sagt Andermatt und einige Nächte habe er sehr wenig geschlafen. Selbst ohne Anstellung bei einem Verein sei er täglich daran, sich weiter zu entwickeln und sich über jede Regung im Fussball zu informieren. Das sei für seine Arbeit wichtig und seine Familie ist dank Offenheit und Ehrlichkeit eine starke Einheit geworden. An dieser Stelle offenbart sich der kluge und aufmerksame Andermatt: Der sher gute und besonnene Moderator packte in seine Frage sieben Unterfragen, an die sich der Befragte allesamt erinnerte und diese beantwortete. Man wünschte sich öfter ähnlich interessierte Menschen.
Bei all seinen Ausführungen hört man heraus, dass Andermatt kein Feuerwehrmann ist. Seine Projekte sind langfristig ausgerichtet, sind bis ins kleinste Detail geplant, haben Hand und Fuss - und brauchen Zeit, bis sie greifen. Immer wieder appelliert er an eine positive Denkweise. In einem einfachen Beispiel zusammengefasst: Es soll nicht heissen: "wir waren schlecht", sondern: "das machen wir besser" - es seien kleine Schritte und jedem sei viel mehr gedient, wenn er an seine positiven Qualitäten erinnert werde und nicht an alle Fehler die er begangen hat. Das ist im beruflichen Leben jedes Zuhörers im Raum nicht anders, fügt er an. Was vorbei ist, liegt nämlich weit zurück und kann nicht mehr verändert werden, das was vor uns liegt schon. Auf die Frage aus dem Publikum, warum er in einem Spiel vor drei Wochen Stojkov nicht habe spielen lassen, antwortete Andermatt: "Genau. Dieses Spiel liegt drei Wochen zurück." nach einer kleinen Pause: "Das ist meine Antwort. Das Spiel liegt drei Wochen zurück."
So, das war im Wesentlichen, was hängen geblieben ist. Bei wirklichem Interesse kann man sich an den U18-Trainer wenden, der hat alles aufgeschrieben.
Donnerstag, 12. November 2009
Immer diese Ausländer
Schon wieder ist es passiert. Schon wieder fallen junge Männer mit Migrationshintergrund auf. Wenn ich davon nur schon höre, fällt mir die Volksinitiative der SVP ein, die in solchen Fällen die Nennung der Herkunft dwe Betroffenen fordert. Wie der Goggi halt so ist, tut er das jetzt schon. Hier die ursprünglichen Nationalitäten der betroffenen Männer: es sind Bosnier, Türken, Albaner, Serben, Portugisen und Nigerianer, die einmal mehr in unserer Gesellschaft auffallen. Und der Goggiblog geht politisch inkorrekt noch einen Schritt weiter und nennt die Namen der Hauptverdächtigen:
Pajtim Kasami, Sead Hajrovic, Pajtim Kasami, Haris Seferovic, Igor Mijatovic, Ricardo Rodriguez, Robin Vecchi, Joel Kiassumbua
Und das sind längst nicht alle! Es gibt noch viel mehr von denen! Aktuell raufen sich die oben genannten Jugendlichen in einer Gang zusammen und treiben sich im Ausland herum. Was sie dort tun? Na?
Richtig. Sie gewinnen für die Schweiz Ruhm, Ehre und Fussballspiele und kämpfen heute um den Einzug in den Final der U17-WM. Sie trainieren seit Jahren fünf- bis sechsmal die Woche in ihren Vereinen und bestreiten Wochenende für Wochenende ein Spiel bei dem es um Tore und Punkte geht.
Komisch eigentlich, dass unter den Fussballfans mit patriotisch geschwellter Brust sich auch Politiker finden, die bei jedem Aufmucksen einer "Person mit Migrationshintergrund" polizeilich mitgeteilte Ursprungsherkunft fordern. Nur eben jetzt, wo die Meldung positiv ist, reicht es anscheinend die Bezeichnung "Schweizer" zu verwenden. Das Beispiel "unserer" Fussballnationalmannschaft sollte jedem klar machen, dass die Schweiz nicht mehr nur aus Emmeneggers und Hugentoblers besteht, sondern aus einem internationalen Mix. Und das finde ich gut so. Die Tatsache, dass sich die meisten von ihnen nicht nur korrekt verhalten sondern sich auch noch für unser Land stark machen, sollte einigen festgefahrenen Bünzlis zu denken geben. Oder wenigstens sollte der Informationsgeilheit der SVP konsequent anwenden. In diesem Fall müsste die Ankündigung folgendermassen lauten:
An der U17-WM in Nigeria stehen die Männer, die mehrheitlich aus Balkanländern, sowie aus südlicheren Ländern stammen im Halbfinal. Sie treffen am Donnerstag um 16 Uhr (Live auf SF2) auf die Mannschaft aus Kolumbien, die mehrheitlich aus Kolumbier besteht.
Übrigens, die ganze Liste unseres U17-Kaders findet sich bei
rotweiss24.ch. 13 der 21 Kadermitglieder haben - wie übrigens der Autor des Artikels - einen Migrationshintergrund.
Pajtim Kasami, Sead Hajrovic, Pajtim Kasami, Haris Seferovic, Igor Mijatovic, Ricardo Rodriguez, Robin Vecchi, Joel Kiassumbua

Richtig. Sie gewinnen für die Schweiz Ruhm, Ehre und Fussballspiele und kämpfen heute um den Einzug in den Final der U17-WM. Sie trainieren seit Jahren fünf- bis sechsmal die Woche in ihren Vereinen und bestreiten Wochenende für Wochenende ein Spiel bei dem es um Tore und Punkte geht.
Komisch eigentlich, dass unter den Fussballfans mit patriotisch geschwellter Brust sich auch Politiker finden, die bei jedem Aufmucksen einer "Person mit Migrationshintergrund" polizeilich mitgeteilte Ursprungsherkunft fordern. Nur eben jetzt, wo die Meldung positiv ist, reicht es anscheinend die Bezeichnung "Schweizer" zu verwenden. Das Beispiel "unserer" Fussballnationalmannschaft sollte jedem klar machen, dass die Schweiz nicht mehr nur aus Emmeneggers und Hugentoblers besteht, sondern aus einem internationalen Mix. Und das finde ich gut so. Die Tatsache, dass sich die meisten von ihnen nicht nur korrekt verhalten sondern sich auch noch für unser Land stark machen, sollte einigen festgefahrenen Bünzlis zu denken geben. Oder wenigstens sollte der Informationsgeilheit der SVP konsequent anwenden. In diesem Fall müsste die Ankündigung folgendermassen lauten:
An der U17-WM in Nigeria stehen die Männer, die mehrheitlich aus Balkanländern, sowie aus südlicheren Ländern stammen im Halbfinal. Sie treffen am Donnerstag um 16 Uhr (Live auf SF2) auf die Mannschaft aus Kolumbien, die mehrheitlich aus Kolumbier besteht.
Übrigens, die ganze Liste unseres U17-Kaders findet sich bei
rotweiss24.ch. 13 der 21 Kadermitglieder haben - wie übrigens der Autor des Artikels - einen Migrationshintergrund.
Donnerstag, 15. Oktober 2009
"Stimmung? Dafür haben wir doch Fans"
Tote Hose auf dem Spielfeld, wo nervös wirkende Starfussballer versuchten 90 Minuten ihres Lebens so schadlos wie's nur geht zu überstehen. Tote Hose aber auch auf den Rängen und zwar während fast des ganzen Spiels. Das merkten auch die Leute von SF2 und beschränkten das Senden von Stimmungsbildern mehrheitlich auf Nahaufnahmen weiblicher Fans mit bemalten Backen oder junger Männer mit lustigen Hüten. Die übertrieben synthetische Inszenierung des Schweizer Farbfernsehens fand in einer Liveschaltungin der Sendung "10 vor 10" ihren Höhepunkt, als ein in Schweizer Stadien bislang ungesehener Reporter zwei Zuschauer nach ihrer Gefühlsfrage befragte. Fans, die aus lauter Begeisterung kaum ihre Hände aus den Hosentaschen brachten. Lustig auch der Moment, als der selbe Reporter behauptete, jetzt noch (eine Viertelstunde nach Spielschluss) niemend nach Hause gehen wolle, so gross sei die Begeisterung, während man im Hintergrund die leeren Ränge des Sankt Jakob Stadions sehen konnte.
Doch warum sprang gestern der von allen Seiten herbeigeredete emotionale Funke weder von den Fans auf die Spieler noch umgekehrt? Unser Wortschatz kennt dafür ein passendes Wort:
Modefans
Jetzt bitte nicht im Duden nachschlagen, denn dort steht, dass es sich bei einem Modefan um jemanden handelt, der begeistert eine Mode mitmacht. Doch von Begeisterung sah man nicht sehr viel, beim Spiel der Spiele, bei der letzten Chance sich für die WM zu qualifitieren - was zwar ständig behauptet wurde, aber schlicht nicht stimmte, wäre dieser Chance nämlich noch jene des Barragespiels gefolgt . Ein Bekannter von mir, angesprochen auf die miese Stimmung im Stadion, meinte dazu: "Ich? Stimmung machen? Dafür haben wir doch Fans" sagte er. Dann wollte ich wissen, ob er denn kein Fan sei und er sagte "doch, aber weisch, halt nur wenn es um etwas geht".
Und so dürfte ein Grossteil der "Fans" die gestern im grössten Stadion der Schweiz für einen Umsatz von vier bis fünf Millionen Franken gesorgt haben, zu jener Bevölkerungsschicht gehören, die nicht auswendig drei Spielernamen aufzählen kann. Schlimmer noch: Sie sassen da, mit Tickets die sie gewonnen hatten, per Zufall ergattert oder durch einen Sponsoren zugeschickt bekamen und füllten das Stadion einerseits mit quälender Ruhe und andererseits mit dem Glauben, der Typ nebenan könne ja für Stimmung sorgen. Die echten Fans waren natürlich auch da, nur einfach mit dem Pech, nicht beisammen sitzen zu können. Ein Blick in die Facebook-Historie meiner Fussball-Freunde sagt alles: In einem Dutzend Statusmeldungen über die Sitzplatznummer, wurden ungefähr ebenso viele Sektoren angegeben. Wo sich tatsächliche Fans auf diese Weise mit Modefans zu vermischen haben, kann schlicht keine Stimmung aufkommen.
Schade um das tolle Fussballfest, schade um die Begeisterung, die in den nächsten Wochen und Monaten vermutlich grösser sein wird, als gestern im Stadion. Und gut zu wissen, dass in Südafrika wieder Fans dabei sein werden, die schon in Luxemburg, Israel und Griechenland für Stimmung sorgten und denen Herr und Frau Bünzli mit Winterthur-Tickets den Platz nicht streitig machen werden. In diesem Sinne: Auf nach Afrika!
Montag, 21. September 2009
Busacca hat auch nur 10 Finger

Fingerreiche Tradition
Es ist ja nicht das erste Mal dass sich Schweizer Schiedsrichter im Aargau die Finger verbrannt haben. Ist es bei Busacca nur einer, waren es bei Kurt Röthlisberger gleich alle 10. Und erst noch zweimal. Nachdem Röthlisberger den Vorwurf der Erpressbarkeit nie aus der Welt schaffen konnte und genau genommen von der Fifa immer noch gesperrt ist, "nutzte" dieser vor einem Jahr die Mitarbeiterdaten (s)einer gemeinnützigen Organisation um in deren Namen an EM-Tickets zu kommen. Ohne Erfolg, die Uefa kam dem Mann auf die Schliche. Bei so viel Menschlichkeit in diesem Jargon verwundert es mich inzwischen nicht, dass die Uefa den Versuch startet, fünf Schiedsrichter auf den Platz zu stellen. Und vielleicht geht man schon bald einen Schritt weiter und man setzt einen Schiedsrichter-Schiedsrichter! Es soll ja mal einen Schiedsrichter gegeben haben, der seinem Assistenten an der Linie wegen dauernden Fehlentscheiden die rote Karte gezeigt haben soll. Dazu passend die Fussballregel ab 2010: Das Spiel kann nur weitergeführt werden, wenn mindestens 9 Schiedsrichte auf dem Platz stehen. Oder so ähnlich.
Baden erlebt ein Fisako
Zurück in die Provinz. Der Stinkefinger Vorfall passt ins Bild eines eher misslungenen Aargauer Fussballabends. Zur 1:3-Niederlage gesellen sich nämlich noch Sicherheitskosten die sich nach Angaben des ehemaligen Nationalliga A-Clubs auf 25'000 Franken belaufen. "Wir sind nicht gewillt diese selber zu übernehmen" sagt der Präsident und schiebt dem freudigen Fussballereignis einen ernüchternden Schlussstrich-Riegel. Inzwischen sucht man bei der Stadtbauamt freiwillige, welche die hässlichen YB-Kleber wieder von den Badener Strassernbeleuchtung abkratzen. Irgendwie ist das Gefühl nicht weg zu kriegen, die Vorfreude auf ein Fussballfest stehe in keinem Verhältnis zu den Begleiterscheinungen die es mit sich bringt: In Baden entstanden vermeidbare Kosten, man fuhr eine bittere Niederlage ein und eine Vorzeige-Schiedsrichterkarriere wurde beendet.
Die nächsten Begegnungen im Schweizer Cup:
FC Biel/Bienne - FC Aarau
Yverdon-Sport - BSC Young Boys
FC Thun - FC Sion
FC Le Mont LS - FC Basel
FC Serrières (2. Int.) - Neuchâtel Xamax
Stade Nyonnais - FC Lausanne-Sport
FC Härkingen (2. Int.) - FC Solothurn (1.)
Etoile Carouge FC (1.) - Servette FC
FC Wil 1900 - FC St. Gallen
SC Kriens - AC Bellinzona
FC Lugano - Grasshopper Club Zürich
FC Linth 04 (2. Int.) - FC Luzern
FC Locarno - FC Zürich
FC Rapperswil-Jona (1.) - FC Wohlen
FC Muotathal (3.) - FC Töss (2. Int.)
FC Tuggen (1.) - FC Winterthur
Dienstag, 7. Juli 2009
TdT: Aarau - GC 4:0
Endlich geht die Fussballsaison wieder los, wobei "endlich" ja übertrieben ist, denn wir befinden uns hierzulande inmitten der Sommerferien und der letzte Ernstkampft liegt nur wenige Wochen zurück. Im Ansinnen eines Fussballfans, ist aber eine Wartezeit von mehr als einer Woche schon Grund genug, um beruhigt aufatmend "endlich" in sein Blog zu hauchen. Abgesehen davon, dass dies für mich ein ganz spezieller Spieltag werden könnte. Aus diesem Grund folgt nun der besondere Tip des Tages, live aus dem FCA-Forum:
Aarau - GC 4:0
We-Love-To-Entertain-You-Field - 2,5 Mia Zuschauer
Schiri: Nicole an den Herd
Tore: 21. Weitschuss von Bengondo aus 40 Metern, den die 24 TV-Kameras aber alle verpasst haben und der einzige bildliche Beweis ein Schnappschuss von Haller geblieben ist, der das Bild nun für 1,6 Millionen an die AZ verkauft hat - 1:0. 34. Herrlicher Lupfer von Bengondo, nach Zuspiel von Lang. Die AZ will sofort eine Homestory aus der Badewanne machen, hat aber kein Geld mehr und geht noch während der ersten Halbzeit konkurs - 2:0. 70. Eigentor Rogerio. Der Ex Aarauer Menezes spielte einen Rückpass auf den Ex-Aarauer Rogerio, der aber in alter Gewohnheit dachte er müsse jetzt das GC-Tor stürmen, schoss dabei ausnahmsweise nicht daneben - 3:0. 94. Neu-Kaptain Burki gefällt die Stimmung im Brügglifeld dermassen gut, dass er aus lauter Freude auch noch ein Tor schiesst - 4:0.
Bemerkungen: Die beiden Nordkoreaner aus dem Probetrining schlugen nicht ein wie eine Bombe, nun sollen zwei Iraner getestet werden. Vor dem Spiel haben sich tpc und ein paar Schweden gegenseitig unterboten, bis sie zuletzt die Fernsehbilder gratis an alle TV-Stationen verschenkten und cnn seither live rund um die Uhr aus dem Brügglifeld sendet. Die 2,5 Milliarden Zuschauer gelten weltweit als neuer Zuschauerrekord.
Aarau - GC 4:0
We-Love-To-Entertain-You-Field - 2,5 Mia Zuschauer
Schiri: Nicole an den Herd
Tore: 21. Weitschuss von Bengondo aus 40 Metern, den die 24 TV-Kameras aber alle verpasst haben und der einzige bildliche Beweis ein Schnappschuss von Haller geblieben ist, der das Bild nun für 1,6 Millionen an die AZ verkauft hat - 1:0. 34. Herrlicher Lupfer von Bengondo, nach Zuspiel von Lang. Die AZ will sofort eine Homestory aus der Badewanne machen, hat aber kein Geld mehr und geht noch während der ersten Halbzeit konkurs - 2:0. 70. Eigentor Rogerio. Der Ex Aarauer Menezes spielte einen Rückpass auf den Ex-Aarauer Rogerio, der aber in alter Gewohnheit dachte er müsse jetzt das GC-Tor stürmen, schoss dabei ausnahmsweise nicht daneben - 3:0. 94. Neu-Kaptain Burki gefällt die Stimmung im Brügglifeld dermassen gut, dass er aus lauter Freude auch noch ein Tor schiesst - 4:0.
Bemerkungen: Die beiden Nordkoreaner aus dem Probetrining schlugen nicht ein wie eine Bombe, nun sollen zwei Iraner getestet werden. Vor dem Spiel haben sich tpc und ein paar Schweden gegenseitig unterboten, bis sie zuletzt die Fernsehbilder gratis an alle TV-Stationen verschenkten und cnn seither live rund um die Uhr aus dem Brügglifeld sendet. Die 2,5 Milliarden Zuschauer gelten weltweit als neuer Zuschauerrekord.
Mittwoch, 7. Januar 2009
Rotsehen ist Glückssache
Und so konnte der Ref auf das Meldeblatt einfach "Fast Alle" hinschreiben. Das Spiel musste übrigens abgebrochen werden, nachdem die drei Drückeberger nur noch Zwei gegen Einer spielten und sich keiner mehr traute den Ball an der Mittellinie zu holen. Unbekannt dagegen ist, ob der Schiri nicht versehentlich einem Zuschauer die Rote Karte gegeben hat, der mit Fan-Leibchen (gibt's sowas in der 7. Liga?) auf das Spielfeld gestürzt war. Gerüchten zufolge sei ausserdem allen 32 Zuschauern ein Stadionverbot verhängt worden. Leider hatte wohl keiner ein Handy dabei - DAS wär was für Youtube gewesen!
Montag, 15. September 2008
Fussball-Diktatur Schweiz
Bundesrat Samuel Schmid soll eine Menge Prominenz an einen Runden Tisch gerufen haben, die über mehr Sicherheit in Sportstadien beraten sollten. Raus gekommen ist ein Papier, das heute teilweise im "Tagesanzeiger" veröffentlicht wurde. Fazit aus der Sicht eines gewöhnlichen Fussball-Fans: Da sassen lauter Hohlköpfe am Tisch!
Unglaubliches ist der Zürcher Tageszeitung zu entnehmen: Wenn es nach den "Experten" geht, sollen künftig alle Stadionbesucher einen Fan-Pass mit Bild und persönlichen Daten auf sich tragen. Dieser soll den reinen Leumund des Besitzers beweisen. Wer nicht freiwillig einen Pass löst, zahlt mehr für Getränke und was noch schlimmer ist: er wird zum Vornherein als potentieller Gewalttäter abgestempelt - egal ob dieser einfach keine Lust hat, seine Daten an jeder Ecke preis zu geben, oder ob er einfach ein Besucher ist, der zum ersten Mal ins Stadion geht. Die Fans sollen ausserdem weiträumig per Video erfasst werden.
Fehlerhaft deshalb, weil ein Versuch im Berner Eishockey-Stadion zeigte, dass die Fehlerquote bei der elektronischen Erkennung von Gesichtern sehr hoch war. Was aber noch viel nachdenklicher stimmt: Die Hauptbetroffenen der vorsorglichen Datensammlung, nämlich die Vereine, Stadionbesitzer und wenigstens die Vorsteher von Fan-Projekten hörten auf Anfrage des "Tagesanzeigers" das erste Mal von solch haarsträubenden Massnahmen. Dass die diese von "staatlichen und privaten Stellen und Organisationen" beschlossen wurden bedeutet aber noch lange nicht, dass diese was taugen. Wahrscheinlicher ist, dass die Mehrheit deren Mitglieder noch nie in einem Sportstadion einer Mannschaft nachgeeifert hat.
Sollten sich die diktatorischen Massnahmen durchsetzen, müssen wir künftig damit rechnen, an einem Fussballspiel auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden. Wer alkoholisiert ist, oder ohne im Besitz eines Fan-Passes zu sein, den Schiri lauthals als Arschloch betitelt wird abgeführt, fotografiert, des Stadions verwiesen und in einer Randale-Datenbank festgehalten.
Immer wieder ist man bemüht zu sagen, dass die Chaoten nur einen Bruchteil der Fans in einem Stadion ausmachen. Bis auf wenige Ausnahmen, findet die Randale denn auch ausserhalb des Stadions statt. Die geplanten Massnahmen stehen in keinem Verhältnis zu dem, was man in einem Stadion machen will: Seiner Mannschaft nacheifern, feiern, johlen, auch mal "Scheiss-Luzern" rufen. Doch auch Letzteres führt in Zukunft zur Verhaftung, denn Fans werden nicht mehr durch Sektoren getrennt, sondern sollen in einem freundschaftlichen Miteinander durchmischt werden...
Noch einmal zu meinem Fazit: Lauter Hohlköpfe, die unser Sportminister da zusammengetrommelt hat. Hintergrund dieser Hetzkampagne gegen Fans ist einzig und allein, dass aus den Publikumsmagneten Fussball und Eishockey, Veranstaltungen fürs dicke Portemonnaie gemacht werden, bei denen man geordnet und emotionslos nebeneinander hockt und als höchstes der Gefühle zwischendurch klatschen darf. Die Fan-Kultur, das Ambiente und die Stimmung werden schlicht aus dem Stadion vertrieben . Und nur das kann die Absicht solcher Massnahmen sein. Fehlt nur noch Thomas Gottschalk, der durch den Abend führt...
Weitere Links: 3 sehr lesenswerte Artikel beim fcz-watchblog
Unglaubliches ist der Zürcher Tageszeitung zu entnehmen: Wenn es nach den "Experten" geht, sollen künftig alle Stadionbesucher einen Fan-Pass mit Bild und persönlichen Daten auf sich tragen. Dieser soll den reinen Leumund des Besitzers beweisen. Wer nicht freiwillig einen Pass löst, zahlt mehr für Getränke und was noch schlimmer ist: er wird zum Vornherein als potentieller Gewalttäter abgestempelt - egal ob dieser einfach keine Lust hat, seine Daten an jeder Ecke preis zu geben, oder ob er einfach ein Besucher ist, der zum ersten Mal ins Stadion geht. Die Fans sollen ausserdem weiträumig per Video erfasst werden.
"Die Zuschauer werden vor, während und nach Spielen von biometrischen Systemen erfasst und die so gewonnenen Bilder mit den Informationen in der Hooligandatenbank und Videoaufzeichnungen verglichen."Als äusserst befremdend hält dieses Vorhaben Marcel Studer, der Datenschutzbeauftragte der Stadt Zürich. Auch Hanspeter Thür, der auf eidgenössischer Ebene für die Datensicherheit zuständig ist, wird in seinem Bericht kaum vor Begeisterung strotzen. Dieser erscheine aber erst in einer Woche, so der "Tagesanzeiger" weiter, und Thür wollte sich zu diesem Fall noch nicht äussern. Um so mehr dürfte noch mancher die Stirn runzeln, weil die fehleranfälligen Daten nicht nur unter den kantonalen Polizeiorganen ausgetauscht würden, sondern die Bilder und Namen auch Vereinen und privaten Sicherheitsorganen zur Verfügung stehen.Tagesanzeiger
Fehlerhaft deshalb, weil ein Versuch im Berner Eishockey-Stadion zeigte, dass die Fehlerquote bei der elektronischen Erkennung von Gesichtern sehr hoch war. Was aber noch viel nachdenklicher stimmt: Die Hauptbetroffenen der vorsorglichen Datensammlung, nämlich die Vereine, Stadionbesitzer und wenigstens die Vorsteher von Fan-Projekten hörten auf Anfrage des "Tagesanzeigers" das erste Mal von solch haarsträubenden Massnahmen. Dass die diese von "staatlichen und privaten Stellen und Organisationen" beschlossen wurden bedeutet aber noch lange nicht, dass diese was taugen. Wahrscheinlicher ist, dass die Mehrheit deren Mitglieder noch nie in einem Sportstadion einer Mannschaft nachgeeifert hat.
Sollten sich die diktatorischen Massnahmen durchsetzen, müssen wir künftig damit rechnen, an einem Fussballspiel auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden. Wer alkoholisiert ist, oder ohne im Besitz eines Fan-Passes zu sein, den Schiri lauthals als Arschloch betitelt wird abgeführt, fotografiert, des Stadions verwiesen und in einer Randale-Datenbank festgehalten.
Immer wieder ist man bemüht zu sagen, dass die Chaoten nur einen Bruchteil der Fans in einem Stadion ausmachen. Bis auf wenige Ausnahmen, findet die Randale denn auch ausserhalb des Stadions statt. Die geplanten Massnahmen stehen in keinem Verhältnis zu dem, was man in einem Stadion machen will: Seiner Mannschaft nacheifern, feiern, johlen, auch mal "Scheiss-Luzern" rufen. Doch auch Letzteres führt in Zukunft zur Verhaftung, denn Fans werden nicht mehr durch Sektoren getrennt, sondern sollen in einem freundschaftlichen Miteinander durchmischt werden...
Noch einmal zu meinem Fazit: Lauter Hohlköpfe, die unser Sportminister da zusammengetrommelt hat. Hintergrund dieser Hetzkampagne gegen Fans ist einzig und allein, dass aus den Publikumsmagneten Fussball und Eishockey, Veranstaltungen fürs dicke Portemonnaie gemacht werden, bei denen man geordnet und emotionslos nebeneinander hockt und als höchstes der Gefühle zwischendurch klatschen darf. Die Fan-Kultur, das Ambiente und die Stimmung werden schlicht aus dem Stadion vertrieben . Und nur das kann die Absicht solcher Massnahmen sein. Fehlt nur noch Thomas Gottschalk, der durch den Abend führt...
Weitere Links: 3 sehr lesenswerte Artikel beim fcz-watchblog
Samstag, 6. September 2008
Zitat zum Fussballabend
"Bei Israel ist die Luft draussen"
"Israel findet keine Mittel mehr"
"Die kurzzeitige Welle ist vorbei"
"Sie wirken hilflos"
Das Duo Dani Kern und Alain Sutter auf SF zwei, in den letzten Minuten vor dem Ausgleich für Israel.
"Israel findet keine Mittel mehr"
"Die kurzzeitige Welle ist vorbei"
"Sie wirken hilflos"
Das Duo Dani Kern und Alain Sutter auf SF zwei, in den letzten Minuten vor dem Ausgleich für Israel.
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