„Ein Fussballfest vom Feinsten. Ausschreitungen und Verletzte sind im Fussball leider längst an der Tagesordnung. Der Cup-Achtelfinal Wohlen - GC ist der beste Beweis dafür, das es auch anders geht. […]Der Aufwand war jedoch massiv. Alleine die Kosten für die Sicherheit betragen mehr als 20'000 Franken. Die Einnahmen aus der Festwirtschaft dürften rund 8'000 Franken betragen. Was die Zuschauereinnahmen betrifft bleiben unter dem Strich zirka 20'000 Franken. Dieser Gewinn muss mit GC geteilt werden.“ (Ruedi Kuhn, az vom 23.11.2010)Die Meinung:
Dass es am beschaulichen Fussballfest im Wohlen nicht zu Ausschreitungen gekommen ist liegt nicht nur an der Friedfertigkeit der Zuschauer. Diese sind an Fussballspielen eigentlich immer in der Überzahl. Vielmehr hatte Wohlen schlichtweg Glück, dass GC seit Jahren statt auf Repression auf nachhaltige Fan-Arbeit setzt und sich letztlich keine Gruppe Gewalt suchender Chaoten auf die Niedermatten verirrt hat. Solche Gruppen reisen übrigens nicht selten aus St.Gallen, Luzern oder Basel an, wo man durch Stadionverbote das Problem einfach abgeschoben hat. Wenn Chaoten auftauchen, reichen 20'000 Franken Sicherheitskosten nicht mehr. Für den Beizug der Polizei und den entstandenen Sach- und Imageschaden, entstehen nicht nur am Spieltag mehr Kosten, sondern auch längerfristig für den Mehraufwand bei künftigen Spielen.
Damit wären wir bei Punkt 2: Geteilt wird bei Cupspielen nicht der Gewinn von 20'000 Franken, sondern der Ertrag von 20'000 Franken. Der Unterschied: Ein Ertrag kann sowohl ein Gewinn sein, als auch ein Verlust (Buchhaltung, Lektion 1). Abzugsfähig am zu teilenden Betrag sind neben einer Pauschale, besondere Auslagen für Sicherheitskosten, sowie andere Spesen die man beim Normalbetrieb (also Challenge League mit 700 Zuschauern) ausserordentlicherweise dazu gekommen sind. Wäre Wohlen - GC also nicht ein einmaliger Event gewesen der vom Familienausflugspublikum lebte, sondern müsste Wohlen die exorbitanten Auflagen einer Super League erfüllen, wäre zuletzt ein Verlust von 20'000 Franken geblieben. Und auch den hätte man sich übrigens mit GC geteilt.
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