Mittwoch, 9. September 2009

Cablecom: "Wir mogeln nicht"

Ich war ziemlich überrascht, als mir gestern eine E-Mail in die Inbox flatterte, in welcher sich ein "Web 2.0 Content Specialist" zum Mogel-Vorwurf im Goggiblog äusserte. Man habe die Angelegenheit intern geprüft und festgestellt, dass die fragliche Gebühr in der gleichen Abrechnung auf Seite 4 (von 6 bis 10 pro Abrechnung !) unter "Gutschriften" wieder erstattet wurde. Man entschuldige sich für die "verwirrende Rechnungsstellung und hoffe, doch für Klärung gesorgt zu haben". Damit könne "von einem bewussten mogeln nicht die Rede sein", sagt Cablecom.

Zuerst mal dies: Ich finde es anständig von der Cablecom sich der Sache angenommen zu haben und dass man dem Anliegen nachgegangen ist. Die Mail des Web 2.0 Content Specialist verdient ein ganz klares Pluszeichen bei der Bewertung des Unternehmens.

Doch ein paar Fragen bleiben noch immer:
  • Warum bedarf es eines öffentlichen Vorwurfes, damit man sich bei Cablecom doch noch um seine Kunden kümmert? Wusste die Frau am Telefon nicht, dass allfällige Gutschriften auf Seite 4 aufgeführt sind?
  • Warum wird die relativ simple Abrechnung von Dienstleistungen dermassen kompliziert dargestellt?
  • Warum werden Beträge überhaupt erst abgezogen, die in der gleichen Abrechnung wieder gutgeschrieben werden? Offensichtlich weiss man bei Cablecom über die gestiftete Verwirrung Bescheid. Zumal die auf der genannten Seite gemachten Gutschriften weder mit einer Zeitperiode versehen sind (sondern nur mit einem Datum) noch die abgezogenen Beträge korrekt sind:
Belastung Hauptanschluss: Fr. 10,97 - wahrscheinlich dazugehörende Gutschrift: Fr. 11,61
Belastung "unlimited": Fr. 2,74 - wahrscheinlich dazugehörende Gutschrift: Fr. 2,90
Belastung "hispeed": Fr. 24,68 - wahrscheinlich dazugehörende Gutschrift: Fr. 24,67


Nicht einmal das Total lässt Rückschlüsse auf die Richtigkeit der Abrechnung zu. Gutgeschrieben wurden nämlich 79 Rappen zu viel. Auch wenn die Differenz vernachlässigbar ist, wie um Himmels Willen soll man bei sich unterscheidenden Zahlen herausfinden, welche Subtraktion zu welcher Belastung gehört?
Das Erstaunliche: Bei Cablecom machte man sich offenbar die Mühe, aufgrund des Artikels meinen Namen ausfindig zu machen, was noch relativ einfach ist. Weil das Abonnement bei Cablecom aber nicht auf meinen Namen läuft, musste sich der Web 2.0 Content Specialist seiner detektivischen Ader bedienen um durch die private Heimadresse auf die tatsächliche Abonnentin rückschliessen zu können (es lebe der Datenschutz!). So viel Aufwand? Warum steckt man diese Energie nicht in bessere Dienstleistungen? In übersichtlichere Abrechnungen?

Ich bleibe dabei: Der Mogel-Vorwurf kann nicht ganz entkräftet werden. Wenn man von den Unzulänglichkeiten weiss, warum behebt man sie dann nicht endlich? Mehr nerventötende Vorkommnisse kann man übrigens auch im Goggiblog nachlesen - Nur falls sich Cablecom auch dafür nachträglich interessieren sollte ;-)

Cablecom - Die gnadenlose Wahrheit
Cablecom: Störung Nummer 248

PS. I: Wer doch lieber weiterhin auf Cablecom setzen will, hier 10 Tipps zum Umgang mit Cablecom

PS. II: Gestern rief uns übrigens die Swisscom an und offerierte uns einen schnörkellosen Wechsel, im Zuge dessen man die bis zum Vertragsende anfallenden Abo-Kosten eines allfälligen Konkurrenten gerne übernehmen werde...

3 Kommentare:

danger hat gesagt…

Wobei ich gerade die Erfahrung mache, dass die Swisscom nicht wirklich zuverlässiger ist. Seit über einer Woche habe ich nun das Internet und Bluewin TV Paket, doch aufgeschaltet wurde noch gar nichts. Dreimal telefoniert, jeder hat was anderes gesagt und geschehen ist immer noch nichts!

Goggi hat gesagt…

Saubande

Anonym hat gesagt…

ich sag nur....green...ist auch über swisscom hatte aber in den bald 8 Jahren max. 10 disconnects und die waren meist auf grund von wartungsarbeiten seitens swisscom.
ich lach mir doch immer wieder ins fäustchen, über die arroganz von cc.
habe selbst mal bei einem ISP gearbeitet und weis wo von ich rede.