Posts mit dem Label Abzocke werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Abzocke werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 30. November 2010

SBB wird massiv teurer - Trick 77 hilft

Überfüllte Züge, immer weniger bediente Bahnschalter, Ticketautomaten die viele Menschen überfordern. Die harte Realität des Bahnfahrens. Und trotzdem wird Zugfahren 2011 massiv teurer - ausser man kennt Trick 77.

Vergangene Woche hat die SBB ein an sich negatives Bundesgerichtsurteil schamlos in einen Vorteil für sich umgewandelt: Weil Schwarzfahrer (Passagiere ohne Billet) nicht gleichgestellt werden dürfen mit Graufahrern (Passagiere mit falschem Billet) wurde nicht etwa die Busse für Graufahrer gesenkt, sondern jene für Schwarzfahrer einfach erhöht.

Damit aber nicht genug: Nun zockt die SBB gemäss einem Bericht des Beobachters auch treue Bahnfahrer gnadenlos ab, mit einer heimlichen Preiserhöhung von 25%! Die beliebten 9-Uhr-Tageskarten zum Halbtaxabo zu 54 Franken, erlauben derzeit noch die freie Fahrt wochentags ab 9 Uhr, und sind an Wochenenden uneingeschränkt gültig. Neu sind diese Tageskarten nur noch Montag bis Freitag gültig. Am Wochenende braucht man eine gewöhnliche Tageskarte zu 68 Franken - also für 25% mehr.

Familien trifft es einmal mehr besonders hart. Wer in jeder Jahreszeit mit Kind und Kegel je einen grösseren Ausflug plant, zahlt in den nächsten drei Jahren satte 336 Franken zusätzlich nur für das Bahnbillet! Die zwölf Ausflüge verteuern sich für 4 Personen (2 Erwachsene + 2 Kinder mit Juniorkarte) von heute 1416 Franken auf 1752 Franken.

Doch es gibt einen kleinen Trick: Wer die günstigen 9-Uhr Tageskarten vor dem 12. Dezember 2010 kauft, darf diese noch drei Jahre lang gebrauchen - und zwar auch an Wochenenden. Wer die Tageskarten im Multipack kauft (6 Karten zum Preis von 5) zahlt pro 9-Uhr-Tageskarte nur noch 45 Franken - einen Drittel weniger als für eine einzelne 9-Uhr-Tageskarte nach dem 12. Dezember 2010. Auch diese Karten sind ab Kaufdatum noch 3 Jahre lang gültig, auch an Wochenenden und Feiertagen! Noch günstiger geht's nur noch mit den Tageskarten die oft von der Wohngemeinde abgegeben werden. Diese kosten meist weniger als die am Bahnschalter gekauften Tageskarten. Der Nachteil: Man mus weit vorausplanend sein um sich eines oder zwei der begehrten Karten zu bekommen.

Dienstag, 24. August 2010

Sanaphone: Hände weg!

Es ereignete sich vor einem halben Jahr, als sich Sanaphone bei meiner betagten Mutter meldete. Offenbar war der Firma bekannt, dass da ein Krebsleiden sein musste, mit welchem sich Geld verdienen lässt. In einem verwirrenden Verkaufsgespräch, deren illegal erstellte Aufnahme man mir sogar vorspielte, sagte die vom Leben gezeichnete Frau der Zusendung von Algentabletten zu - beim schnellen Sprechfluss des Verkäufers nicht realisierend, dass sie sich für eine 238-Franken-Thearpie überreden liess.

Diese würden helfen gegen alles, auch gegen Krebs - nur schade, dass ausgerechnet diese Passage nicht aufgenommen wurde und so steht Aussage gegen Aussage - ich für meinen Teil weiss nur, dass Mutter nicht blöd ist - wovon ich bei der Vorgehensweise der Sanaphone nicht ganz sicher bin.

Nun haben sich in den vergangenen Wochen diverse Menschen bei mir gemeldet, die ähnliche Verkaufsgespräche über sich haben ergehen lassen müssen. Man wuderte sich, woher Sanaphone die Telefonnummer habe und teilweise über Krankheiten Bescheid wussten. Auch eine Stellensuchende, die bei Sanaphone vorgesprochen hatte, berichtete gegenüber dem Goggiblog von unmenschlichen Verkaufspraktiken, zu denen man die angehende Verkäuferin zwingen wollte.

Doch die Sanaphone lässt nicht locker. Sechs Monate nachdem die Packung nichtsnutziger Algen an den Absender zurück gesendet wurde und man mir ausdrücklich versichert hatte, dass der Name der Frau aus der Datenbank entfernt würde, meldete sich das anstandslose Unternehmen erneut. Man wollte nachfragen, ob sie mit der Kur zufrieden sei und ob eine weitere Zusendung gewünscht werde. Eigentlich der Gipfel aller Frechheiten, wenn man bedekt, welchen Leidensweg meine Frau Mutter hinter sich hat. Es ist absolut anmassend von der Sanaphone, Leuten ein Produkt unter die Nase zu strecken und eine heilende Kraft zu suggerieren - auch wenn man das offiziell nie so sagen würde, denn gesetzlich dürfen die Pillen ja nicht als Medikamente verkauft werden. Überhaupt weiss die Sanaphone ganz genau Bescheid über Gesetze und Bestimmungen und nutzt geschickt formulierte Phrasen um die Menschen in die Irre zu führen. Eigenartig, wo man doch so überzeugt von der vertriebenen Ware ist...

Aus diesem Grund noch einmal die eindringliche Warnung: Hände weg von allen Produkten der Sanaphone GmbH, die eine Unternehmung der versandgroup.ch ist. 

 Selbst wenn die Produkte ein Hauch eines Plazebo-Effektes haben könnten, die Umgangsart und die Dreistigkeit der Sanaphone sind Grund genung, der Firma aus dem Weg zu gehen. Die Versandgroup erscheint übrigens auf der Warnliste Telefon-Belästigung von K-Geld.


Weitere Artikel: So zockt Sanaphone alte Menschen ab ,Telefonverkauf: Frau reingelegt, Belästigende Anrufe der Versandgroup.ch, die Versandgroup belästigt per Telefon.

Dienstag, 2. März 2010

So zockt Sanaphone alte Menschen ab

Die Sanaphone GmbH, eine Unternehmung der versandgroup.ch tolleriert offenbar eigenartige Vertriebsmethoden, um alten Menschen ein Medikament anzudrehen, dessen Wirksamkeit bezweifelt werden muss. Nach einem Gespräch mit Herrn B.* kommen bei mir zudem Zweifel an der Legalität auf.

Schon fast 80-jährig schätze ich mich glücklich, noch beide Elternteile zu haben, auch wenn es beide nicht leicht hatten und haben. Meine Mutter bekämpfte schon zweimal den Krebs, musste sich Operationen und Bestrahlungen aussetzen und nimmt seit vielen Jahren präzis dosiete und kontrollierte Medikamente ein. In letzter Zeit erhält meine Mutter auffällig viele Anrufe von Firmen, die mit Magnetbändern und Wasserbädern, Nahrungszusätzen und Wunderheilmitteln alle möglichen Altersbeschwerden zunichte machen wollen.

Meine Mutter ist wie gesagt fast 80. Sie hat Mühe der schnelllebigen Zeit zu folgen. Sie bittet ihr Gegenüber oft, sich bitte etwas langsamer auszudrücken. So trug es sich zu, dass an einem Tag Ende Februar sich eine Frau bei meiner Mutter telefonisch meldete. IhrName sei so schnell dahergesprochen gewesen, genau so der Firmenname, dass beides kaum zu verstehen war und auch der Name des Herrn Doktor, mit dem sie verbunden werden könne, blieb von meiner Mutter vorerst unverstanden. Die Rentnerin versuchte dem Gesagten zu folgen und notierte sich den Namen des "Doktors", dem Herrn B. und dessen Telefonnummer. Weiter konnte sich meine Mutter nur Wortfetzen merken, die Rede sei von 57 Franken gewesen für "etwas gegen Krebs". Morgens und abens soll sie das Mittel nehmen und dann gehe der Krebs weg. Meine Mutter beschäftigte sich viel mehr mit der Frage, woher diese Anruferin von ihrem Leiden wusste und suchte jeweils einen Weg, die "ständig redenden Leute" irgendwie abzuwimmeln.

Offenbar kam es bei diesem Gespräch zu einer Art "Zusage", die man beim Callcenter der Firma als Bestellung interpretierte. Wenige Tage später folgte auch promt eine Lieferung "Vitafit Algen" der Firma SanaPhone GmbH in St. Gallen für sage und schreibe 238 Franken, abzüglich einer "Rabatt Bestellung" von 9 Franken.

Meine erste Reaktion war: Das ist eine Firma, die alte Menschen über's Ohr haut. Also rufe ich dem Herrn B. an und erzähle ihm von meiner Mutter, den Operationen und der komplizierten Behandlung und ich erwähne auch, dass sie mit seiner Firma telefoniert habe. Herr B. ist freundlich, er sei hier nur im Call-Center, setzt aber gleich zu einem Verkaufsgespräch an. Die Produkte von Sanaphone seien sehr gut, reinigen den Körper und verhelfen zu neuer Vitalität. Auf die Frage, ob er ein Arzt sei sagt er "Nicht so ganz" und er habe eben Abgebrochen, wisse aber gut Bescheid. Wieder folgen Vorteile der Vitalalgen und die vielfältige Wirksamkeit auf den Körper. Nach mehreren Versuchen Herrn B. von seinem Verkaufsstress zu befreien, gelingt es mir einzuwerfen, dass meine Mutter überrumpelt worden sei und er mir bitte einen Vorschlag machen möchte, wie die "Medikamente" zurückzugeben seien. Herr B. lässt nicht locker. Das seien Top-Heilmittel in denen 10 Monate Forschung steckten und er müsste jetzt schon Abklärungen machen, wer die Bestellung aufgenommen habe, schliesslich nehme man alle Telefonate auf und zurücknehmen gehe nicht, wenn es Bestellt wurde.

Etwas ungeduldiger gebe ich Herrn B. zu verstehen, dass das Aufzeichnen von Telefonaten nur mit Einwilligung des Gesprächspartners gestattet sei und ich noch nie einen Fast-Doktor kennengelernt habe und ich mich frage ob es legal sei, seine Produkte als Heilmittel zu bezeichnen. Ich Herrn B. ein weiteres Mal höflich, er möchte mir einen Vorschlag machen, wie diese Packung nicht gewollter "Medikamente" wieder zurückzugeben seien. Ich hätte, so fügte ich weiter an, durchaus die Möglichkeit diesen Disput öffentlich über die Medien auszutragen.

Nun wurde Herr B. harsch. "Streichen Sie einfach alles durch und schicken Sie es zurück mit dem Vermerk 'nicht bestellt' ". Weitere Einwände liess er nicht mehr zu. Er müsse jetzt auf den Zug, sonst müsse er 2 Stunden warten. Mein Vorschlag, der Vertriebsfirma anzurufen blockte er ebenfalls ab. Er wolle mir morgen anrufen, aber jetzt müsse er gehen. "Nein Herr B. ich will das jetzt geregelt haben". Er müsse nach Konstanz, der Zug fahre in 7 Minuten.

So ein Pech.

Ich habe keine Ahnung, ob und in welcher Weise die Produkte von Sanaphone nützen. Ich rate aufgrund dieser Erfahrung aber auf jegliche Geschäfte mit Sanaphone zu verzichten. Die laut Handelsregistereintrag seit November 2009 aktive Sanaphone war trotz "Öffnungszeiten bis 20.00 Uhr" leider nicht zu erreichen. Ich lasse die Kommentare gerne offen, für eine allfällige Gegendarstellung. Und bitte gleich noch einen Vorschlag machen, wie wir hier diese ungewollte Packung Algen die Krebs heilen sollen, ohne Kosten wieder los werden. Denn eigentlich wollte ich nie etwas anderes...

Update: Ein Herr G.* von der Versandgroup offerierte inzwischen die kostenlose Rücksendung des Pakets. Dies nachdem er die heimliche Aufzeichnung des Verkaufsgesprächs von Herrn B. mit meiner Mutter abgespielt hatte und offenbar zum Schluss gekommen war, dass tatsächlich eine Frau von der Redegewandtheit eines Verkäufers überrumpelt worden war. Auf meine Anmerkung, er dürfe nicht einfach Telefonate aufzeichnen, hielt der Mann ein genaues Datum bereit, seit wann dies gesetzlich erlaubt sei. Als ich die wertvollen Algenstoffe zuletzt als "Grümpel" bezeichnete, bestand Herr G. darauf, dieses Gespräch aufzuzeichnen - Die wissen aber gut Bescheid, für eine Firma, die vom Nutzen ihrer Algen und von der Legalität ihres Tuns überzeugt ist...

* Namen dem Blogger bekannt

Dienstag, 17. Februar 2009

Migros: Versteckte Preiserhöhung

Oder: Die Migros ist viel zu teuer, Teil 2

Ein roter Aufkleber auf dem Deckel verspricht erfreuliches: Wer mit schuppigem Haar zu kämpfen hat, bekommt jetzt einen Viertel mehr "head & shoulders". Doch die Freude wird schnell getrübt, denn hinter dem Kleber versteckt sich bei der Migros eine Preiserhöhung.


Da fühlt man sich als Konsument gewaltig an der Nase herum geführt, suggeriert der auffällige Kleber doch, dass man das viel zu teure Haarshompoo zu einem günstigeren Preis einkauft. Nicht nur die Höhe der Verpakung steigt aber, sondern auch der Preis für die nun 250ml schwere Packung, nämlich von Fr. 6.50 auf Fr. 8.40. Real entspricht das einer Preiserhöhung von 3,4%.
Das ist zwar nicht viel, doch fühlt sich der Konsument einmal mehr verschaukelt. Als Kunde wünscht man sich nur einfach mal eine ähnliche Informationspolitik wie bei jeder noch so läppischen Preissenkung. Da gehen wir vielleicht doch wieder in den guten alten Coop. Der ist zwar auch viel zu teuer, der hat aber wenigstens den "grössten Preisabschlag aller Zeiten" gemacht: "Caprice des Dieux" neu für Fr. 3,85 statt Fr. 3,90 - und das dauerhaft! Wenn das kein Dumpingpreis ist... (gefunden via "Der Kritiker")

Montag, 16. Februar 2009

Die Migros ist viel zu teuer (Teil 1)

Sie halten sich nicht zurück, die Grossverteiler, wenn es um auffällig platzierte Preissenkungen geht. Seien es Sprüche die an einen Multimediadiscounter in Dietikon erinnern oder grün bepflasterte Budget-Artikel geht: Die Botschaft lautet: Wir sind die günstigsten und zwar immer un überall.
Doch irgend wie müssen die Ausfälle ja wieder eingetrieben werden. Warum bei dieser Gelegenheit nicht gleich den Kunden abschröpfen, den man mit einener 30%-Rabatt-Aktion in den Laden gelockt hat! So geschehen, letzte Woche in der Migros. Die Aktion auf die sehnlichst erwarteten Spargeln läd dabei geradezu ein, bei den gesunden Stängeln zuzugreifen: Statt 11 Franken und 50 Rappen sind die grünen Spargeln zum Hammerpreis von nur Fr. 7.80 zu haben.

Hammeraktion? Gleichzeitig verkauft Aldi in Fislisbach grüne Spargeln für läppische Fr. 5.99, also noch einmal 30 Prozent günstiger als die Migros im gleichen Dorf. Umgerechnet auf den fantasievollen Originalpreis von Fr. 11,50 bei der Migros, zahlt man bei Aldi nur 52% dieses Preises! Nicht einmal eine unterschiedliche Qualität kann geltend gemacht werden. Ein Blick von blossem Auge legt keine Unterschiede an den Tag und bei noch genauerem Hinsehen zeigt die angeklemmte Ettikette bei beiden Läden den selben holländischen Händler, der die Dinger aus Mexiko importiert hat.

Das Bild beweist die Abzocke: Aktion bei Migros: 7,80 - Normalpreis bei Aldi: 5,99

Diese kleine Episode beweist, dass gross angelegte Rabattrunden und Tiefpreisgarantien nur davon ablenken, dass die meisten Produkte in den Regalen der Grossverteiler noch immer viel zu teuer sind. Und ich werde den Eindruck nicht los, hinter spöttischen Bemerkungen über Discounter stünden eventuell Befürchtungen der Grossverteiler, ihre Abzocke werde von den Kunden langsam durchschaut...

Mittwoch, 25. Juni 2008

Ich will nicht nach Marrakech

SMS Werbung nervt. Besonders, wenn sie auf Abzocke aus ist und die Gewinnaussichten im Vergleich zum Einsatz sogar kleiner sind, als wenn nervige Tussen im Fernsehen ein Auto mit O suchen. Heute bekam ich diese Mitteilung:

Gewinnen Sie jetzt Ihren Urlaub in Maràkech! sende per SMS SPA an 993 chf3/sms 3sms erhlt. Gratistel 0800'013103 Stopwerb 0848'123767. SPA an 993

Zuerst würde mich interessieren, wo Maràkech sein soll. Das mir bekannte Marrakech in Marokko besitzt zwar verschiedene Schreibweisen, aber in dieser Form könnte das irgendwo im Nirvana liegen. Und dort hin gelangt man schon, wenn man versucht herauszufinden, wem all die Gratisnummern gehören, bei denen man die Belästigung abschalten könnte. Kein einziges elektronisches Telefonbuch, das ich in kurzer Zeit nachzuschlagen gewillt war, konnte mir diese Information geben. Abgesehen davon sind auch 0800-er Gratisnummern eben nicht gratis, sondern kosten (in meinem Fall) 41 Rappen wenn sie von einem Handy aus angerufen werden: Die Netzbetreiber verrechnen den üblichen Inland-Tarif.
Die Kurznummer 993 schliesslich führt uns zu Echovox SA in Genf Les Acacias, wo man seit acht Jahren Millionenumsätze mit SMS-Spielchen macht. Dort findet man auch die 0848er-Telefonnummer, die darüber hinaus auch auf den Seiten der Swisscom als Kontaktnummer angegeben wird. Doch ruft man dort kommt - wer hätte das gedacht - eine Tonbandstimme, die bestätigt, dass dies die Nummer den unerwünschten Dienst abschaltet. Wer darin eine Bestätigung seiner Wünsche sieht, liegt falsch. Erst nach anschliessender Sprachauswahl und weiterem Tastendruck zum richtigen Zeitpunkt ist der Dienst endlich ausgeschaltet, der einem zuvor ohne eigenes Zutun auf das Handy geklebt wurde. Noch schlimmer wird's für belästigte Handybesitzer, welche die nervige Mitteilung nur überfliegen und nach dem abschliessenden Satz "Stopwerb 0848'123767. SPA an 993" im Glauben es diene der Abmeldung, das Keyword "SPA" an 993 schicken. Dieses SMS löst aber leider die Teilnahme aus und kostet satte 9 Franken.

Wie viel Geld Echovox und Mitverdienerin Swisscom auf diese Weise schon abgezockt haben weiss niemand. Immerhin bietet Swisscom hier eine Seite an, auf der man Informationen zu allen Kurznummern erhält und welche Keyworts was auslösen. Im Falle von Echovox reicht ein "STOP" am die 993 um alle ungewollten abos abzubestellen. Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht?

PS. Wohin die 0800er-Nummer für die Gratisteilnahme hinführt, darüber berichtete gestern der Kassensturz am Beispiel der TV-Abzocke "Swiss Quizz".

Dienstag, 15. April 2008

Abstellgleis

Klar, ein bisschen Nachsicht muss man schon haben, mit den Schweizerischen Bundesbahnen. Die Tessiner Belegschaft streikt, wie wir es nur aus Italien kennen – irgendwo muss die Kohle ja wieder rein kommen. Und die SBB-Manager brauchen nun mal ihre Millionenentschädigungen, sonst geraten sie noch ans Existenzminimum. DAS wollen wir dann auch wieder nicht.

Also beutelt die SBB einfach ihre ahnungslose Kundschaft, wie diese beiden Beispiele zeigen: Samstag. Goggi will mit Junior ins Wallis und richtet sich an die Dame hinter dem Schalter, mit den Worten: „Wie kommen wir beide am günstigsten nach Brig, nur Hinfahrt?“ - Die Frau zögert nicht lange und bietet mir zwei Fahrkarten zum halben Preis an, Kostenpunkt: 64 Franken. Erst der Kontrolleur im Schnellzug zwischen Olten und Bern wundert sich, warum ich keine Kinder-Tageskarte gelöst hätte.

Ja warum eigentlich nicht?

Zweites Beispiel, anderer Schalter, neue Beamtin. Dieses Mal steht Frau Goggi als Kundin vor dem Billetschalter. Sie bittet die Dame hinter der Glaswand um sechst Tageskarten, gültig jeweils nach 9 Uhr. Diese verpackt diese sogar in einem Geschenkumschlag und verlangt ohne weitere Nachfrage 6 x 54 Franken, also 324 Franken - Statt 270 Franken, hätte die SBB-Angestellte einen Hauch von Kundendienst walten lassen und Frau Goggi auf das Sonderangebot aufmerksam zu machen, wonach derzeit sechs solcher Tageskarten zum Preis von 5 zu haben sind.

Zwei Geschäfte, wie sie jeden von uns passieren können. Zwei Geschäfte, bei denen die SBB ahnungslosen Kunden einen Preisaufschlag von 22% auf das günstigst mögliche Angebot aufschlägt. Nicht auszudenken wie viel Geld die SBB bei 306,7 Millionen Fahrgästen im letzten Jahr, zu viel einkassiert hat. Man kann sagen: Selber Schuld, soll sich doch der Kunde selber an der Nase nehmen- Man stellt sich doch nicht so unaufgeklärt an den Bahnschalter...

Am Folgetag, respektive im Ankunftsbahnhof wollte man nichts von einer Rückerstattung wissen. „Leider keine Quittung“ war die Ausrede. Normalerweise wüssten die Fahrgäste, dass das Billet nicht gleichzeitig die Funktion einer Quittung habe. Und im Fall der Kinder-Tageskarte hätte der Kontrolleur im Zug einen Vermerk auf dem Billet anbringen müssen, das sei doch klar.

Ich bin also nicht nur unwissend, sondern vollkommen bescheuert. Vielleicht waren auch die Beamten einfach mit all den Angeboten und Preismodellen überfordert gewesen. Die Verantwortung danach einfach auf den Kunden zu wälzen, schreit nach Trainerentlassung. Kundendienst sieht definitiv anders aus.