Mit einiger Nervosität fiebern viele Fussballfans dem heutigen Nachmittag entgegen. "Der Tag der Entscheidung", "das Spiel der Spiele". Nein, es geht nicht um den Knüller Basel - YB, wobei auch in Basel bei einem Berner Sieg die Meisterschaft bereits entschieden sein dürfte. 17 Runden vor Schluss notabene. Ich zittere mich vielmehr schon seit Tagen vorbereitend auf das Spiel zwischen dem FC Aarau und der AC Bellinzona. Hier geht es "nur" um den Rückstand von 8 Punkten auf den "rettenden" zweitletzten Platz - welch sportlich beeindruckende Perspektive, oder? Aarau muss mit einem Spieg diesen Rückstand auf 5 Punkte reduzieren. Im Falle einer Nierederlage wären es 11 Punkte und man müsste sich fragen: War's das? 17 Runden vor Schluss notabene.
Die Schweizer Fussballmeisterschaft droht also schon nach der ersten Runde weitgehend entschieden zu sein. Mit Absicht setzten die Ligaverantwortlichen die "Entscheidungsspiele" so an, dass diese sich in der letzten Runde wiederholen. Intelligente Planung, oder Schuss der hinten raus geht? Mindestens im Falle meines FC Aarau hoffe ich auf Ersteres. Seit 29 Jahren begleite ich diesen Verein in der Nationalliga A, die heute Super League heisst, wir galten sogar mal 3 Wochen als abgestiegen, worauf aber einigen Mannschaften die Lizenz zum Spielen entzogen wurde und der FCA wieder ins A gespühlt wurde. Mit so viel Glück darf man in diesem Jahr nicht rechnen. Wir müssen zittern und weiter die Nägel von den Fingern kauen, denn letztlich mag der Sportchef eine Pfeife sein und der Präsident keine Ahnung haben - ohne die beiden wären wir schon lange ein Verein in der ertsten Amateur-Liga, aber bestimmt kein Super League Club mehr. Und noch letztlicher sind es nur noch die Spieler auf dem Tschuttiplatz, die eine Wende einleiten können. Oder der Hausmarder im Brügglifeld. Der frisst sich nämlich seit Wochen durch die Kabel im kleinen Stadion und lässt den Chef der Beschallung lange Wege gehen... ich werd dann mal losfahren. Hier kaue ich nur Fingernägel.
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