Blenden wir zurück: Vor fünf Jahren liess sich der umstrittene Christian Stebler zum neuen Präsidenten des FC Aarau erküren - bis dahin war dieser umtriebig sowohl im FC Aarau, wie auch beim Club 100 engagiert. Bei dessen Abtritt zwei Jahre später, stand er (und mit ihm der Club 100) im Machtkampf mit der "Crew Schmid", die dem zweiten grossen Geldgeber, der "Sponsorenvereinigung" nahe stand und steht. Fredy Schmid trat hiernach das Präsidium der FC Aarau AG an. Nach zwei relativ erfolgreichen Jahren, steht der FC Aarau nun vor einem neuerlichen Wendepunkt und zwar sowohl sportlich, strukturell und auch finanziell - was wiederum den "Machtkampf" der Sponsorengruppen entfachen könnte. Denn: Wer zahlt will befehlen - auch wenn in jüngster Zeit besonders beim FCA diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht wurden.
Der Club 100 positioniert sich nun mit den personellen Änderungen in fast augenscheinlicher Weise auf dem Schachbrett des Fussballumfelds: Mit Michael Hunziker wird ein Mann ins Co-Präsidium geholt, der den FC Aarau als Gründer und Präsident der FC Aarau Aktiengesellschaft vor dem Ruin gerettet hatte. Es gibt einige Leute im Umfeld des FC Aarau, die in der Person Hunzikers den "letzten tauglichen Präsidenten" sehen und ihn sich zurück wünschen. René Herzog, der ebenfalls für das Co-Präsidium im "Club 100" vorgesehen ist, gehört dem Vorstand, resp. dem Verwaltungsrat des FC Aarau bereits seit über 20 Jahren an und war schon in vielen Fällen rettendes Bindeglied zwischen den Fronten. So ist Herzog zum Beispiel zu verdanken, dass nach dem Abgang Steblers zwischen den Sponsorengruppen eine minimale Konkordanz geblieben ist und zeigt sich ausserdem erfolgreich verantwortlich für das Stadion-Projekt im Torfeld Süd.
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Und das ist gut so. Ohne Partei zu ergreifen und ohne eine Veränderung herbeireden zu wollen, ist alleine das Lebenszeichen aus dem Umfeld Indiz dafür, dass die Belange des FC Aarau auch einflussreichen Personen nicht vollends egal ist. Vielleicht zu oft hörte man Protagonisten lamentieren, man arbeite umsonst, gebe viel eigenes Geld aus und werde dann auch noch beschimpft. In der hier und da zerfahrenen Situation der Aargauer ist ein positiver Antrieb - von welcher Seite auch immer - eine gute Wendung. Die Weichen werden indes im Februar gestellt: Am 7. findet im Brügglifeld das kapitale Spiel gegen die AC Bellinzona statt, am 10. des Monats orientiert der Verwaltungsrat des FC Aarau unter anderem über die bevorstehende Kapitalerhöhung, und am 22. Februar wird im Club 100 gewählt.
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