Es gibt Dinge, von denen keiner so recht weiss, wie sie heissen: Etwa die Winterblume, die den Kunden der Migros vor Weihnachten als Dankeschön für die Treue in die Hand gedrückt wurde. Oder der Nachfolger von Uno Generalsekretär Kofi Anan kann auch fast niemand nennen, ohne zuerst Google zu fragen.
Bei uns auf der Anrichte, steht seit ein paar Tagen ein hübsches rotes Gefäss, in dem wir - so könnte man meinen - nur Dinge aufbewahren, deren Bezeichnung nicht ganz eindeutig ist.
Auf dem Bild rechts sehen wir im Vordergrund etwas, das aussieht wie vertrocknete Blumen, dahinter, eine runde grüne Melone, ein Säckchen Gummibärchen und dahinter einen Mohrenkopf? Alles falsch. Was wir sehen ist eine Täuschung unserer Sinne, oder besser gesagt: ein Beweis unserer Unwissenheit. Was wir aber nicht zugeben müssen, schliesslich gibts Google und die wissen bekanntlich alles. Diese Artikel sei deshalb als Begriffserklärung verstanden, als Lexikon des Wissens, auch wenn wir bestimmt noch nicht so schlimm dran sind wie die etwas übergewichtige Frau, gestern bei "Frauentausch" auf RTL 2. Diese glaubte im Falle einer Artischocke einen Avocado in Händen zu halten und verwechselte Zwetschgen mit Schalotten.
Das dürre Gewächs im Vordergund nennt man Physalis (Physalis peruviana) und versteckt in seinem Inneren eine kirschengrosse, leicht säuerliche Frucht. Renato Mitra schreibt dazu auf seinem Blog, die in den Anden beheimatete Kapstachelbeere sei reich an Vitamin C, B1, Provitamin A, und Eisen und eigne sich bestens als Alternative zu Junkfood für lange Tage und Nächte vor dem Computer.
Die Melone im hinten rechts ist in Tat und Wahrheit eine Mango, genauer die am weitesten verbreitete Mangifera indica und gehört zu den und gehört zu den Sumachgewächsen. Sie schmeckt meines Erachtens furchtbar, aber das ist bekanntlich Ansichtssache. Man schreibt der Mango positive Wirkungen auf Darm und Gehirn zu (die beiden Organe leigen manchmal ja auch nahe beieinander) und sie enthält reichlich Vitamin A und pflanzlich gebundenes Eisen, das von Körper aber nicht so gut aufgenommen werden kann.
Die Gummibärchen im grünen Säckchen sind tatsächlich Fruchtgummierzeugnisse, aber keineswegs Bärchen, sondern Bosch-Ueno-Bohrmaschinen. Während man Gummi-Cola-Flaschen noch eher Gummi-Cola-Flaschen nennen kann, fallen die Nachbildungen der besten Bohrmaschine der Welt wohl eher wieder unter den Sammelbegriff Gummibärchen. Aber macht nichts. Die BoschBärchen schmecken lecker und haben genau 0% Fett.
Einen leicht höheren Fettgehalt hat das in Goldpapier eingepackte und mit Zucker... pardon: Eiweissschaum gefüllte Schokoladeerzeugnis mit Waffelboden. Nämlich etwa 1,2 Kilo pro Portion. Falsch ist die in der Schweiz verbreitete Bezeichnung "Mohrenkopf", die unlängst als rassistisch deklariert wurde, während der deutsche "Schokokuss" etwas gar von der deftigen Füllung ablenkt und "Negerkopf" auch nicht mehr soooo beliebt ist, besonders in Multikultikreisen. Der Werbeslogan "Mann, ist der Dickmann" unterliegt übrigens einem Rechtschreibe- und Kommatafehler. Es sollte nämlich heissen: "Mann macht der dick, Mann"
Nach so viel geballtem Wissen verköstige ich gleich mal ein paar Gummimaschinen und ein paar Physalis. Das Bilderrätsel könnte eigentlich zu einer regelmässigen Rubrik werden im Goggiblog. Mal gucken.
5 Kommentare:
ich hab alles gewusst. bekomme ich jetzt einen preis?
Dann wirds ein Guckiblog :)). Alsoooo Mango hab natürlich sofort erkannt, die anderen Blümchen kannte ich vom sehen, aber trotz kleinem Latinum hatte ich keine Ahnung, wie sie heissen! Und die lecker Bosch-Bärchen könnte man ja eigentlich Bosch-Böhrchen nennen :))... Aber diesen schweizer Leckerkuss, den hätte ich nie erraten, so glänzend verhüllt wie der da steht.... Als Kinder haben wir uns die Schokoküsse immer zwischen ein Brötchen gequetscht.... himmlisch auf dem Schulweg... verbotene Küsse :))... glaub der Bäcker existiert noch heute... Ausserdem kann ich Dich beruhigen. In Diäten werden als Naschwerkzeug immer Gummibären, Schweinespeck und Schokoküsse empfohlen, da es die am wenigst schlimmsten Süsswaren sein sollen... also naschen erlaubt! Ich frag mich jetzt nur die ganze Zeit, wie ich hier im Schwarzwald an so einen lecker Schweizer Schokokuss rankommen könnte... hihi....
Achso - Nachtrag: ich finde Sam hat einen Preis verdient! :))
Physalis...."FALSCH" *g* DAS sind Uchuvas ;-))) und unheimlich lecker... Wenn die in Deutschland nur nicht so teuer wären.
Die kann man so essen oder auch leckere Desserts und auch herzhafte Speisen mit einer süßen Note zubereiten.
Es gibt übrigens über 1000 verschiedene Mangosorten. Die von Dir ins Bild gesetzte gehört zu denjenigen, die ich auch nicht mag. Irgendwie schmecken die noch nach Fichtennadeln und sind zu faserig. Die kleinen gelben Mangos aus Indien sind jedoch absolut köstlich, in jedem Fall sowohl gesünder als auch leckerer als Gummibärchen und machen selbst Frau nicht dick.
Danke für den (kalorienarmen) Eintrag, hat Spass gemacht, ihn zu Gemüte zu führen!!
Schönen Sonntag!!
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