Das Fluchtfahrzeug. |
So ergab es sich nach Aussagen der Kontrolleurin F.M. in der "az Aargauer Zeitung" vom vergangenen Mittwoch, dass eine betagte, gehbehinderte Frau, die mit einem Rollator unterwegs war, sich der Billetkontrolle entziehen wollte, indem sie den öffentlichen Bus einfach verlies. So fies!
'Alles hinterlistige Miststücke' dachte sich die 50-jährige Freizeit-Kontrolleurin wohl, und verfolgte die vielleicht 80-jährige Frau im Laufschritt. Nachdem sie sich mit einer Hechtrolle erfolgreich in den Fluchtweg werfen konnte, blockierte sie den Rollator und verlangte von der Frau, den Fahrausweis vorzuzeigen. Das darf die Kontrolleurin zwar nicht ausserhalb des Fahrzeugs, aber schliesslich ist sie das Gesetz und dem Vandalismus betagter Schmarotzer, die sowieso nur von unserer AHV leben, muss endlich Einhalt geboten werden!
Die Alte mit dem Rollator weigerte sich wie erwartet und wollte weiter gehen. Frau F. M. Schwarzenegger leiss aber nicht locker, entledigte sich von allem unnötigen Ballast und sprintete der Flüchtigen hinterher. Und nicht nur das! Sie verfolgte die alte Dame, drängelte und quengelte allerhöchstens ein bisschen, das weiss man nicht genau. Frau M. nannte es gegenüber der az "ein kleiner Trick" und sie habe die Frau ja nur "ein bisschen begleitet". In der Zwischenzeit war ihr Bus mit samt den anderen 24 wahrscheinlichen Schwarzfahrern zwar weitergefahren, aber dieses Störbild der reinen Welt musste jetzt büssen. Koste es was es wolle.
Entnervt gab die Verfolgte auf. Die Angestellte der Aarauer Busbetriebe gelang es letztlich, der alten Dame die fälligen 2 Franken Irgendwas plus 80 Franken Busse abzuknöpfen. Gerüchte, wonach die Betagte sich hiernach zur Beruhigung im Altersheim Golatti einen Tee gönnen wollte, aber aus lauter Aufregung versehentlich ein Bier bestellte und deswegen die geplante Raserfahrt durch Schönenwerd für heute lieber bleiben liess, entbehren jeglicher Grundlage. Passiert aber öfter als man denkt, ehrlich!
So titelt die az in der Ausgabe vom 16.2.2011 |
Sicher ist nur, dass wir in Aarau ganz offenbar von jedwelchem Gesindel konsequent befreit werden! Und zwar mit Fingerspitzengefühl! Es bleibt nur zu hoffen, die Frau Kontrolleurin möge einen ähnlichen Einsatz zeigen, wenn der fehlbare Fahrgast 50 Jahre jünger und unrasiert ist. Jedem - steht dazu uin der Zeitung geschrieben - könne sie natürlich nicht nachstellen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen