Dienstag, 14. Juni 2011

Was beim Frauenstreik ausgeblendet wird

Vor 20 Jahren haben Frauen zum ersten Frauenstreik aufgerufen und diese versammeln sich auch heute wieder in Markthallen, auf Plätzen und sonst wo. Parolen die weitum gefasst werden: Frauen verdienen weniger, Frauen bekommen schlechtere Jobs, Frauen werden unterdrückt. Alles andere wird ausgeblendet.

Um dies klarzustellen: Ich finde man sollte schon lange nicht mehr zwischen Mann und Frau unterscheiden, sondern einfach mal von "Menschen" reden. Dies sei vor allem denen gesagt, die neben der Lohnfrage alle anderen Ungleichheiten tunlichst ausblenden. Oder gibt es einen wirklich nachvollziehbaren Grund, warum Frauen per Gesetz nach wie vor das alleinige Sorgerecht übertragen wird? Warum müssen Frauen keinen Militärdienst leisten, oder wenigstens einen monetären Ersatz erbringen? Warum wehrt frau sich so wehement gegen das gleiche Rentenalter? Warum wird nicht ebenso lautstark Sexismus vermutet, wenn Frauen Gratiseintritt bekommen, oder gesonderte Parkplätze zugesprochen bekommen?

"Wenn Frau will, steht alles still" ist einer der meist gehörten Slogans. Stimmt. Wenn Mann will, aber auch. So können wir natürlich noch lange weiter machen. Cool wäre, gleichen Lohn für alle abzumachen, und gleichzeitig Männer bei Scheidungen nicht mehr zu diskriminieren. Aber soweit sind die Menschen noch lange nicht, wie es Christine G. auf Facebook beweist: "s'goht doch definitiv um "gliche lohn für glichi arbet" und ned um scheidige, gratisitritt, und militär...". und hakt sogar nach: "glichi arbeit-glicher lohn! alles anderi isch doch wieder typisch männlich;-) vo wäge militär usw. wer jammered denn jetzt do?? hät absolut nüt mit em wesentliche ztu!!! " - ja, das Leben ist so einfach, nicht wahr, Frau G.?

Viellecht sollten sich die Frauen und Männer einfach mal darauf besinnen, dass wir Partner sind und nur Gäste auf dieser Welt voller Ungerechtigkeiten. Solange jede(r) nur zu seinem Gärtchen schaut kommt das nie gut...
(http://networkedblogs.com/j7B5o)

6 Kommentare:

f. hat gesagt…

Wie immer gut gebrüllt

Heidi G. hat gesagt…

Frauen sind eben anders. Und Männer auch. Dass zu akzeptieren würde vielen helfen. Lohngleichheit finde ich wichtig aber Emannzen können mir gestolen bleiben.

Anonym hat gesagt…

Den Nagel (m) mit dem Hammer (m) auf den Kopf (m) getroffen, Herr Goggi (m)

Viele Grüsse, (w)

Anonym hat gesagt…

Solange es für männer keine gleichberechtigung bei scheidungen, sorgerecht und unterhaltszahlungen gibt brauchen wir darüber nicht zu disskutieren ausserdem generieren frauen höhere lohnkosten die eben durch tiefere löhne ausgeglichen werden.

Arnold hat gesagt…

Na ja.. das paradoxe am Rentenalter bei Frauen ist ja, dass sie auch bei gleichem Rentenalter wie die Männer trotzdem eine ungleich längere Bezugsdauer hätten dank längerer Lebenserwartung! Meiner Meinung nach müsste dies über eine durchschnittliche Rentenbezugsdauer geregelt werden, und die soll gleich hoch sein wie bei Männern. Somit könnte das AHV Alter korrekt und gleichberechtigt festgelegt werden!
Das wäre das Gleiche, wie wenn Frau ein günstigeres SBB Bahnticket (früherer Eintritt in die AHV) kaufen und mit diesem noch die doppelte Strecke (höhere Lebenserwartung) zurücklegen könnte als ein Mann...

Mathias Mueller hat gesagt…

"Ich finde man sollte schon lange nicht mehr zwischen Mann und Frau unterscheiden, sondern einfach mal von "Menschen" reden." - Volltreffer!