Dienstag, 24. Juli 2007

Oder steht der Papst im Offside?

Zuerst mal muss die Frage gestellt werden: Darf man sich über den Papst lustig machen? Natürlich darf man. Er ist genau so menschlich und aus Fleisch und Blut, wie jeder von uns. Deshalb darf man auch ein Bild eines Schiedsrichters veröffentlichen, der aussieht wie der Papst.
Dann fragen wir uns umgekehrt aber: Darf sich der Papst über alle anderen lustig machen? Nun, da müsste man wohl differenzieren. Vernünftig wäre es, wenigstens keine anderen Glaubensrichtungen zu veräppeln. Oder in Zeichnungen Geistliche zeichnen, die nicht gezeichnet werden wollen. Das ist auch blöd.

Einer Glaubensrichtung das Existenzrecht abzusprechen, das hingegen geht.

"Nur in der katholischen Kirche besteht die von Jesus Christus begründete Kirche weiter" wird da in einem offensichtlich wichtigen Papier behauptet. Die reformierten Kirchen laufen seither Sturm, denn ihre Kirche wird als inexistent abgestempelt. Genau genommen ist sie sogar illegal, will man dem Zweiten Vatikanischen Konzil Glauben schenken.

Glauben schenken - witziges Wortspiel.

Denn zu glauben hat man - ist man Schiri Razinger hörig - auf dieser Welt gefälligst nur an die Kirche Jesu Christi und die geht einzig und allein aus der katholischen Kirche heraus. Alle anderen müsen Heuchler sein. Säcke! Was fällt denen eigentlich ein? Was kümmern sich diese 99,9% der Menschen ständig um diesen blöden Frieden, wo man sich als Exponenten von Diktaturen und Militärregimes doch so viel Mühe gibt, ein bisschen Krieg zu haben auf dieser Welt. Da kommt der Ruf aus Rom natürlich gerade richtig. Endlich spricht einer ein Machtwort und stellt diesen langweiligen Weltfrieden mal so richtig auf die Probe. Die Rüstungsindustrie wird es Herrn Razinger danken. Allen anderen bleibt nur das Kopfschütteln. Wer - fragen sie sich - wer genau steht hier im Offside?
Wer es trotzdem genauer haben will: Statement des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz

1 Kommentar:

stubbornita hat gesagt…

beim papst ist es wie bei den sonntagsblick-reportagen: ignorieren ist am besten