Samstag, 23. Juni 2007
Einfach gut abrollen lassen!
Wenn ein Tier durchhängt und den Boden pflügt und das Genick schön angeritten wird so befindet man sich unzweifelhaft an einem Dressurreiten. Die Rösser traben eine Querung und zeichnen ein sauberes L, bis hin zur eleganten Volte, einem Kreis in Mitten des 40m langen Eck.
In Lenzburg finden an diesem Wochenende die 45. Pferdesporttage statt, ein vom Reitverein Lenzburg sowohl perfekt organisierter, wie auch beliebter Dressur- und Springanlass. Am Freitag traf sich die Szene der Dressurritter auf dem kleinen Feld, am Samstag und Sonntag drehen die Pferde und ihre zu meist weiblichen Reiter ihre Runden auf dem langen Feld. Höhepunkt für all jene, die mit Fachausdrücken nichts am Hut haben, wird die Kür am Samstagabend sein, wenn die Pferde ihre stolten Schritte zu eleganter Musik zum besten geben werden.
Ein Rätsel blieb aber bis heute noch ungelöst. Sowohl der OK-Präsident Theo Bögli, wie auch der Pferdeexperte Max Schnabel haben nämlich nicht den blassesten Schimmer, nach welchem Kriterium die Buchstaben auf Merkierungen rund um das Reitfeld angeordnet sind. Spekulationen zufolge, hätten diese einen militärischen oder einen historischen Hintergrund.
Ich werde mal heute Abend weiter fragen, obwohl kaum einer mehr Wissen dürfte, als der Max, denn der war es auch, der mir erklären konnte, wann genau ein Pferd haspelt und warum man ein Genick eben richtig antraben muss. Dann gelingt nähmlich auch das schöne L und die Volte erst recht. Einfach gut abrollen lassen!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
3 Kommentare:
.... hab ich schon erwähnt, dass wir heute zum znacht feine pferdesteaks mit salat haben.... *grins*
Ach Fischer... solange Du nicht mein Goldjunge grillierst ist mir das sowas von egal... tzzzzzzz ;-)
Hier eine Erklärung zu den Buchstaben auf dem Dressurviereck, die ich im Netz gefunden habe:
Die Reitbahnen, auf denen Dressurturniere stattfinden, sind viereckig und haben meist eine Abmessung von 20x40 Metern. Es gibt aber auch größere mit den Maßen 20x60 Meter. Die Seiten einer Reitbahn sind mit Bahnpunkten markiert - Tafeln, auf denen weithin sichtbare Buchstaben stehen.
Außer den drei Gangarten Schritt, Trab und Galopp zeigt das Pferd bei der Dressur eine Reihe von fest stehenden Manövern, die so genannten Figuren. Die Bahnpunkte dienen dem Reiter dabei zur Orientierung, wo die Richtung zu wechseln ist.
Das erste Mal verwendet wurden die Bahnpunkte bei den Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen (Belgien) – doch ihr Ursprung liegt im Dunkeln. Nach einer Theorie liegen der Auswahl der Bahnpunkte optische und akustische Kriterien zugrunde: Reiter, Richter und Publikum sollten sie möglichst gut erkennen und bei den Ansagen eindeutig verstehen können. Dazu wurden sehr verschieden aussehende und verschieden klingende Buchstaben gewählt. Nach einer anderen Theorie stammen die Buchstaben aus dem Pferdestall des deutschen Kaisers, wo sie die Standorte der Rösser entsprechend der Titel ihrer Besitzer markierten:
K – Kaiser
F – Fürst
E – Edeling (Ehrengast)
B – Bannerträger
S – Schatzkanzler
M – Meier
H – HofmXXXXXall
Heute werden für Reitbahnen mit den Abmessungen 20x40 Meter die Bahnpunkte C, M, B, F, A, K, E, H und X verwendet. An einer der beiden kurzen Seiten der Bahn sitzen die Turnierrichter. Die Mitte dieser Seite ist mit dem Bahnpunkt C bezeichnet. Im Uhrzeigersinn folgen entlang der linken langen Seite die Bahnpunkte M, B und F. Bahnpunkt A liegt C in der Mitte der anderen kurzen Seite genau gegenüber. Weiter im Uhrzeigersinn folgen auf der anderen langen Seite die Bahnpunkte K, E und H. Der Buchstabe X markiert die Mitte des Dressurvierecks.
Übrigens: Ich habe mir dies immer so gemerkt: Alle Kühe essen heu, Cälber mögen bess'res Futter.
Kommentar veröffentlichen