Dunkel war's in dieser Nacht und der Mond schien helle. Das muss kein Widerspruch sein, denn wer in der vergangenen Nacht durch das Fenster nach draussen lugte, wurde tatsächlich von hellem Licht überrascht. Dieses warf uns der fast volle Mond entgegen und man hätte sich fast den Ausruf sagen hören, es sei Taghell draussen. Doch ist Euch aufgefallen, dass es da draussen gar keine Farben hat? Wie ist das denn? Braucht es Tageslicht, damit die Farben sichtbar werden? Ist des Nachts alles nur schwarz und weiss?
Nein, die Sinne spielen uns in vielerlei Hinsicht einen Streich. Vergleichsweise "hell" ist es zwar, aber doch tausendfach dunkler als bei Tageslicht. Reicht bei Sonnenschein ein Bruchteil einer Sekunde aus um eine farbenfrohe Fotografie machen zu können, braucht man dafür bei Mondlicht 10'000 Mal länger. Das folgende Bild habe ich um 0:45 Uhr aufgenommen, mit einer Belichtungszeit von 1 Minute, bei einer Empfindlichkeit von 1600 ISO. Diese Werte beweisen, dass es draussen dunkel ist, selbst wenn der Mond uns etwas anderes glauben lässt. Aber das Resultat beweist gleichzeitig, dass es draussen sehr hell ist, wenn wir nur bessere Augen hätten. Ausserdem sieht man, dass die Farben alle da sind. Wir sehen sie nur nicht - eben, weil es sehr sehr dunkel ist.
Mittwoch, 18. Mai 2011, 0:45 Uhr. Belichtungszeit 60 Sekunden bei ISO 1600. Das gelbiche Licht im Windfang der Nachbarn stammt übrigens von Kerzenlicht. Man beachte die weissen Punkte am blauen Hmmel: das sind Sterne.
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