Freitag, 6. Juni 2008

Opfer einer Studie

Mann soll nicht kopieren. Dies soll auch wirklich eine Ausnahme sein, denn der Text, den die Uni Zürich veröffentlicht hat fasst so nichtssagen alles zusammen, was wir eh schon alle wussten.

Am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich
(IPMZ) wurde eine standardisierte Onlinebefragung zu Weblogs durchgeführt. Der Fragebogenlink wurde an ca. 200 ausgewählte Weblog-AutorInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz per E-Mail versandt. Bei der Auswahl der Weblogs wurden Listen (z.B. http://top100.blogug.ch/) sowie Suchmaschinenrankings berücksichtigt. Ziel der Untersuchung war herauszufinden, aus welchen Gründen ein Weblog betrieben wird und wie die konkreten Nutzungsweisen aussehen. Zudem interessierte die Selbstdarstellung, die Authentizität sowie die Community-Wahrnehmung von Weblog-AutorInnen.

Selbstdarstellung

Ausgehend von Theorien zur Selbstdarstellung wurde angenommen, dass extrover- tierte Weblog-AutorInnen stärkere identitätsbezogene und sozial-integrative Motive aufweisen als introvertierte AutorInnen. Tatsächlich bloggen extrovertierte Personen eher, um ihre eigene Meinung publik zu machen als introvertierte. Hinsichtlich der sozial-integrativen Motive unterscheiden sich extrovertierte und introvertierte WeblogautorInnen jedoch nicht wesentlich voneinander.

Authentizität

Die Anonymität im Internet erlaubt es, sich online anders zu geben als im realen Leben. Ausgehend von Theorien zur Authentizität wurde davon ausgegangen, dass sich Weblog-AutorInnen, die häufig bloggen und längerfristige Weblog-Kontakte suchen, beim Bloggen authentischer geben als seltenere Weblog-AutorInnen ohne Kontaktabsicht. Allgemein geben die Teilnehmenden erwartungsgemäss an, meist authentisch zu bloggen. Während die Häufigkeit des Bloggens keinen Einfluss auf die Authentizität hat, wirkt sich die Suche nach Weblog-Kontakten tatsächlich positiv auf die Authentizität beim Bloggen aus: Je stärker das Interesse der Befragten an neuen Kontakten ist, desto authentischer stellen sie sich dar. Gleichzeitig fühlen sie sich auch mehr mit der Weblog-Community verbunden.

Community

Community-Theorien gehen davon aus, dass ein stärkeres persönliches Engagement und ein starker sozialer Austausch zu einem höheren Gemeinschaftsgefühl in einer Community führen. Diese Vermutungen können bezüglich der Weblog-Community bestätigt werden. Je mehr sich ein(e) Weblog-AutorIn engagiert, indem er (sie) ein reichhaltiges, aktualisiertes Inhaltsangebot präsentiert und auch etwas über sich selbst preis gibt, desto mehr fühlt er (sie) sich in der Weblog-Community integriert. Auch ein intensiverer Austausch führt zu einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl – man fühlt sich einander verbunden und ähnlich (bezüglich Interessen, Alter, Umfeld und Einstellungen). Engagierte Personen empfinden die Beziehungen zu anderen Bloggern zudem als intensiver und erachten die Weblog-Community als wichtiger im Vergleich zu weniger engagierten Personen.

Man möge damit anfangen was man will. Ich fand diese Umfrage und diesen Beitrag über das Warum, interessanter und aussagekräftiger.

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