Noch drei Tage und die Schweiz vereinigt sich zum kollektiven Rettungsplan für die vom Hungertod bedrohte Film- und Musikbranche. In einer beispiellosen Aktion, sollen MP3-Dateien straffrei zurückgegeben werden können und auch gefälschte Medikamente darf man jedem Chinesen den man unterwegs trifft in den Rachen leeren.
Während das Vorbeibringen von Medikamenten in Apotheken (das mit den Chinesen war nur ein Scherz) einen gewissen Sinn macht, gibt es keinen Grund, warum man bei LimeWire, Last.fm und Co. nicht weiter Musik saugen soll. Komplette Alben halten oft nicht, was das bekannte Stück aus dem Radio verspricht, Bravo Hits Sammelscheiben sind ab dem 4. Titel nur noch Schrott. Dazu kommt noch, dass bei privaten Radiostationen entweder der Jingle des Senders beigemischt wird, oder A Fine Fanzy plötzlich anfängt "Listen on Radio Argovia" mitzuträllern.
Aus diesem Grund präsentiert der Goggiblog die besten Download-Seiten im Netz, die hierzulande übrigens vollkommen legal sind. Denn das Herunterladen von Musik wurde vor wenigen Monaten vom Schweizer Parlament sogar ausdrücklich erlaubt. Alleine das Anbieten in Netzwerken ist verboten, auch wenn es nur Teile einer Datei sind. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich die Datei während dem Download bei LimeWire noch in der "Shared Folder" befindet und anderen Nutzern zugänglich ist. Viele der unten aufgeführten Seiten treten der Musikbranche übrigens einen Obolus pro heruntergeladenem Stück ab, bei einigen muss man in der Lage sein Streams mitzschneiden. Hierfür gibt es aber zahlreiche Gratis-Programme - google hilft weiter.
Die bestenMusikseiten im Netz:
Deezer.com ist ein geniales Teil, bei dem sich die Musik sofort auf der Webseite anhören lässt, ohne dass sich neue Fenster öffnen oder erst eine Werbeseite aufbauen muss.
Last.fm bietet eine Fülle von Streams an, manchmal auch in etwas niedrigerer Qualität. Wer die Suchfunktion nutzt, findet aber jede Menge MP3-Files mit hoher Bitrate und damit in CD-Qualität. Viele unbekanntere Bands nutzen Last.fm um Werbung für ihre Gigs zu machen.
tonspion.de bietet zwar "nur" etwa 2'200 mp3-Dateien an, dafür aber komplette Alben. Zudem werden Künstler und Alben vorgestellt, die Stücke werden Kategorisiert und über die Navigation lassen sich die neusten Perlen anzeigen oder nach Beliebtheit sortieren.
Schon der Name mp3.com spricht für sich selbst. Nach eigenen Angaben stehen dort gegen 70'000 mp3 Dateien bereit.
Filme, Serien, Cartoons, Musik-Videos und Doks können bei alluc.org problemlos angeschaut werden. Hier gilt natürlich die Einschränkung, dass die Streams nicht in HD-Qualität gesendet werden. Auch eine Downloadfunktion fehlt auf den meisten Seiten auf die man weitergeleitet wird - aber die braucht man eigentlich gar nicht, ist ja immer alles da.
Nicht unerwähnt bleiben sollen The Larry Page, Phlow und das "mp3 of the day" bei spinner.de. Die manchmal exzessive Werbung und unübersichtlichen Weiterleitungen, die eher bescheidene Auswahl, dömpfen ein bisschen den Surfspass, bergen aber immer wieder entzückende Fundstücke.
Auch für Fans von Hörbüchern gibt es eine tolle Plattform: Bei vorleser.net kann man sich nicht unbedingt die brandneusten, dafür wirklich gute Literatur herunterladen. Ob Märchen der gebrüder Grimm, oder der Dicke Schinken von Edgar Allan Poe. Alles da.
Und zuletzt noch ein paar Tipps zu LimeWire.
1. Die Software sollte immer auf dem neusten Stand gehalten werden, damit Lücken und Bugs stets geschlossen sind. Updates werden beim Start von LimeWire angeboten und können von dort sicher installiert werden.
2. Beim Saugen ist darauf zu achten, von wievielen Nutzern eine Datei angeboten wird: Viele Anbieter bedeutet noch lange nicht, dass eine saubere Datei gezogen wird, denn oft wird ein korruptes File von Bots ins Netzwerk geschwemmt. Erfahrungen haben gezeigt, dass Files die von einzelnen Rechnern gezogen werden meistens sauber sind. Die Downloadzeit verlängert sich dabei nur unwesentlich.
3. Solche Bots generieren auch blitzschnell Dateien, die genau der Suchanfrage entsprechen. Wer nach Kunigunde Weissblech sucht, bekommt garantiert mehrere Dateien angeboten, in deren Dateiname Kundigunde Weissblech vorkommt. Traut man hier der Endung "mp3" holt man sich garantiert einen Schädling.
4. Die KunigundeWeissblech.mp3 lässt sich als Müll kennzeichnen. Von dieser Funktion sollte unbedingt gebrauch gemacht werden, dazu reicht ein Klick auf den Abfalleimer. Danach wird nicht nur die Datei mit diesem Namen als Spam geführt, sondern auch andere Files die mit gleichem Inhalt daher kommen.
5. ".exe-", ".bat", oder Dateien mit fantasievollen Endungen sollten NIEMALS ausgeführt werden! Besonders nicht, wenn man eigentlich nach Musik gesucht hat. Grundsätzlich können alle ausführbaren Dateien Schädlinge enthalten. Wer in seiner "Saved Folder" verdächtige Dateien vermutet, sollte in den Winstellungen des Dateimanager unbedigt die Funktion "Vollständiger Dateiname" anzeigen und die Option "Dateiendungen bei bekannten Formaten verbergen" deaktivieren. Oft haben schädliche Dateien zwei Endungen, die Windows einfach versteckt.
6. Noch während dem Download, kann diese mit der Vorschaufunktion überprüft werden. Besonders bei Filmen stellt man schnell fest, ob wirklich Indiana Jones 4 in der exotisch klingenden Datei nach dem Kristallschädel sucht. Auch bei vollständig geladenen Musikstücken ist der Griff zur integrierten Vorschaufunktion ratsam. LimeWire testet die Datei und schläg bei Verdacht alarm. Solche Dateien sind sofort zu löschen und von Experimenten wird natürlich abgeraten.
Und jetzt: Viel Spass beim Saugen und von mir aus auch beim Blasen :-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen