Facebook liebt uns alle. Genau genommen, die Kohle die mit den Köpfen der Mitglieder klammheimlich generiert wird. Webside Marketing sieht darin jedenfalls einen möglichen Missbrauch der Privatsphäre und empfindet die Sache an der Grenze der Legalität. Konkret geht es darum, dass Facebook Bilder von Mitgliedern und deren Gruppenzugehörigkeit mit einer Werbebotschaft koppelt und diese dessen Freunden anzeigt. "Erlaubt" wird das von den Facebook-Mitgliedern, durch ein Nichtentfernen der entsprechenden Option, die weit vergraben in den persönlichen Einstellungen zu finden ist. Oder besser gesagt: keiner je finden wird, wenn nicht gelegentlich jemand darüber schreibt.
Nun könnte man sagen, das Teil ist ja kostenlos, da nimmt man ein bisschen Werbung in Kauf. Und tatsächlich war das auch mein erster Gedanke: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, und so weiter. Aber jetzt mal ehrlich: Würdet Ihr beim nächsten Einkauf in der Migros ein Werbeschild um den Hals hängen, nur weil der Parkplatz draussen gratis ist? Dass Facebook die enormen Serverkosten irgendwie finanzieren muss, leuchtet schon ein. Nur stellt sich die Frage, ob eine passive Einverständniserklärung überhaupt erlaubt ist. Ähnlich verhielte es sich, wenn für einen Download eine kostenlose Registrierung nötig wäre, bei der man einer unauffälligen Passage in den AGBs zustimmt, hiernach ein Abo bezahlen zu müssen. Vermutlich darf das Facebook aber. Es ist eine private Seite und die Bedingungen über die Nutzung sind veröffentlicht. Daran wird auch nichts ändern, dass Facebook mittlerweile Abermillionen Mitglieder hat und die Vermutung nahe liegt, dass niemand die Geschäftsbedingungen durchlesen wird, wenn er sich anmeldet.
Doch dies wiederum wirft die Frage auf, wofür man bei Facebook noch so alles den Kopf herhält. Da hilft nur, mal einen Blick in die persönlichen Einstellungen zu wagen: Wer bei seinen Facebook Freunden zum Beispiel nicht als Werbesäule herhalten möchte, kann die Einstellung hier ändern. Überhaupt lohnt es sich, auf dieser Seite die eine oder andere Option zu überprüfen, damit einem der Spass an der Sache nicht plötzlich vergeht. Übrigens: Um diese beiden Links zu nutzen, musst Du bei Deinem Facebook-Konto angemeldet sein.
14 Kommentare:
Das Beispiel mit dem Parkplatz beim Warenhaus hinkt etwas, da dieser nicht gratis ist sondern wie z.B. die kleinen Plastiksäcke einfach im Preis Deiner Einkäufe inbegriffen. Deshalb steht überall auch, dass man nur dort parkieren darf, wenn man auch wirklich im entsprechenden Laden einkauft.
Bezüglich der Grundmessage hast Du aber recht, ich habe dies FB schon seit langem untersagt. Sie können auch ohne mein Bild einzubinden immer noch genug Werbung schalten...
den preis den man durch werbung betrachten zahlt ist in der gratisanmeldung auch inbegriffen ;-)
Ha. Facebook ist des Teufels. Wusst ichs doch.
ist halt immer das gleiche, bevor man sowas installiert, sollte man sich ein bisschen informieren... ich hab zb so ziemlich alles deaktiviert was es gibt.. will keine umfeldorientierte werbung, möchte auch nicht, dass alle informiert werden wenn ich was kommentiere und so weiter...
im gegensatz dazu bietet facebook eine gute und günstige möglichkeit zu werben. im wahlkampf um die schulpflege habe ich zb gerade mal 30 franken investiert und ein paar hundert hits und zugriffe auf meine seite zum thema generiert...
ist also nicht alles des teufels, nie ;-)
Wusste ich's doch, Herr Fischer, Dein Regierungssitz war gekauft! :-)
Merci für die Info, hab das gleich mal angepasst. Ich überleg immernoch, ob ich nicht mal alle Profile lösche, aber ich kenne mich. Das hält keine zwei Wochen! :)
Du hast mehrere Profile? Schäm Dich ;-)
hey, liebster goggimaa, danke für den hinweis - habs also grad ein bisserl überarbeitet! :-) bis bald
Brauch kein Facebook um berühmt zu werden :)...
doch brauchst du, kessi
gern geschehen, Frau Kafka
Goggi meine Sonne,
also ich habe auch den anderen Blogbeitrag gestern schon gelesen und muss sagen, dass ich den Diskussionsumfang etwas zu groß finde.
Sicher ist es doof, dass deinen Freunden suggeriert wird, dass Du persönlich für ein Produkt einstehst, obwohl Du nur irgendwann mal angeklickt hast, dass Du Fan von irgendwas bist.
Aber gerade webaffinen Leuten wie uns Bloggern, müsste doch bei solchen Netzwerken ein Licht aufgehen, wenn man die Refanzierung eines gigantischen Projekts wie facebook betrachtet. Und so "merkwürdig" es vielleicht sein mag, dass solche Sachen per Standard "an" sind, irgendwo muss ja Kohle reinkommen und genau dieses umfeldorientierte Werbemittel ist einmalig bei facebook und wird sehr gut angenommen.
Wer dann direkt nach der Registrierung nicht einfach mal alle privaten und persönlichen Einstellmöglichkeiten zur Verwendung der Daten checkt, ist selbst schuld. Spätestens nach den Änderungen im studiVZ, die im letzten Jahr so breit zertreten wurden, sollte man hier etwas mehr Sensibilität an den Tag legen und sich dessen bewusst sein, wofür die Daten genutzt werden können.
Und machen wir uns nichts vor, so extrem versteckt ist es nicht und so lang es die Option gibt, dass man as abschalten kann, ist doch allen geholfen. Und behaupten, man hätte es nicht gewusst, kann niemand. Immerhin hast Du die AGB gelesen und dies bestätigt, wie ich es getan habe und alle anderen... :)
Herzallerliebster Tobi
Ich beschwere mich ja gar nicht, sondern weise nur darauf hin. Bei 300'000 Anmeldungen pro Tag und einer Wahrscheinlichkeit von 99%, dass diese Einstellung übersehen wird, geht facebook wegen den Reaktionen die dieser Artikel verursacht bestimmt nicht bankrott.
Es geht vielmehr um Aufklärung, denn in ebenfalls 99% aller Fälle, werden AGB's nicht gelesen und deshalb müssen wichtige Vereinbarungen speziell erwähnt werden, etwa wieviel etwas kostet und was mit den eingegebenen Daten passiert.
Und hier begibt sich facebook auf Tauwettereis. Reicht es in den AGB's zu erwähnen, es sei facebook erlaubt alle persönlichen Daten für Werbekampagnen zu verwenden?
Ich habe auch nichts gegen Webung. Tatsächlich kostet es mich kein Geld, dieses Blog zu betreiben und niemand muss bezahlen um die Inhalte lesen zu können. Und trotzdem habe ich damit in den letzten 2 Jahren einen Betrag im mittleren vierstelligen Bereich generiert. Dank Werbung.
Vielleicht sollte ich auch noch eine AGB verfassen: "Durch Betrachten dieses Blogs erklärt sich der Besucher einverstanden, das...
ist das wirklich so neu? Der gläserne user ist bereits Wirklichkeit und Ihr diskutiert noch darüber... Facebook macht nur nach, was Google schon seit vielen Jahren so macht. Nur, Google hat wesentlich mehr Möglichkeiten, an unsere Daten zu kommen.
Gut, ist sicherlich ein Argument, aber man muss ja nun auch mal sehen, dass facebook ein amerikanisches Unternehmen ist und in dem Land, in dem Alkohol in den Kofferraum muss, Flinten aber am Beifahrersitz _stehen_ müssen (dass man sie sieht), weiß ich nun nicht, wie sowas geregelt ist. Aber offenbar scheint es nach amerikanischem Recht okay zu sein und soweit ich weiß hat facebook hierzulande keine Zweigstellen bzw. betreibt facebook.de als eigenständiges Unternehmen. Dann sehe die Rechtslage anders aus.
Aber ich geb dir Recht, der Großteil der Leute raffts einfach nicht und in der Hinsicht ist es scheiße. Ich denke zwar, dass die Daten bei facebook gut behandelt werden, aber wieviele Leute sind so dämlich und geben ihre Daten überall anders ein, ...
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