Vor bald sieben Jahren, nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York, führe die politische Anspannung dazu, dass die Rohölpreise und damit die Benzinpreise in die Höhe schnellten. Auch als ein paar Jahre später mehrere Stürme amerikanische Ölplattformern wegfegten, stieg der Preis merklich an. In beiden Fällen waren in den Zeitungen Umfragen zu lesen, wo bei den Konsumenten die preisliche Schmerzgrenze für einen Liter Benzin liege.
In beiden Fällen gaben mehr als die Hälfte der Befragten die oberste Latte bei 2 Franken pro Liter an. Aus der damaligen Sichtweise hätte dieser Betrag pro Liter Benzin gereicht, um auf das Auto zu verzichten.
2008 sieht freilich alles anders aus. Der aktuelle Benzinpreis liegt in der Region Zürich bei Fr. 2,02 und auf Autobahnen zahlt man sogar bis Fr. 2,10 für einen Liter Bleifrei. Auf dem Lande gibt es den Sprit immerhin noch für Fr. 1,95 pro Liter. Das alles, ohne Zutun von Terroristen und Unwettern. Obwohl jetzt eigentlich die Hälfte der Autos stehen gelassen werden müssten, fahren Herr und Frau Schweizer munter weiter. Woran mag das wohl liegen? Sind wir zu reich, oder zu faul?
5 Kommentare:
also wenn ich raten müsste.... Beides ;-)
Erst ab 3sfr. pro liter wird sich der eine oder andere überlegen, wieviele km er noch fahren will oder kann. Damit könnten sich die Staus auf den Autobahnen verkürzen oder aufheben und die Vermögenden haben freie Fahrt. Gut so.
Das Problem ist einerseits, dass der Preis kontinuierlich ansteigt und nicht sprunghaft. Die Leute gewöhnen sich einfach daran.
Das Hauptproblem ist aber, dass das Auto halt die heilige Kuh, Symbol der Freiheit und Gott für viele Schweizer ist. Da verzichtet man lieber auf vieles anderes und verpestet die Luft weiter.
Fazit: das Benzin ist zwar teuer, aber noch lange nicht teuer genug.
Das Problem liegt doch klar im Zeitalter.
Das Auto wird auf Grund der Arbeitssituation, der Zeitnot und dem Erscheinungsbild in der Gesellschaft gebraucht.
Wer kann denn heut zu Tage bitte noch mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren? Durchschnittliche Pendelbereiche liegen doch mittlerweile bei mehr als 20 Kilometer. Selbst wenn ein Geschäftsmann nahe am Arbeitsort wohnt, wird sich kaum mit seinem Anzug auf sein Fahrrad schwingen und ins Büro, geschweige denn zum Kunden fahren.
Ebenfalls ist die Menschheit habgierig und neidisch. Also versucht man? Immer viel und nur das beste zu haben. Je größer das Auto, um so besser das Ansehen. Hast kein Auto, wirst du abgeschrieben.
Das Argument "faul sein" ist zwar wahr, aber nun nur noch ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Viel mehr ist es die Gewohnheit Schuld, die uns in unserer Freizeit auch die wenigsten Meter mit dem Auto fahren läßt.
Mein Fazit: Die Wirtschaft hat nicht nur die Preise, sondern auch unseren Konsum in der Hand.
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