Dienstag, 8. April 2008

Fleischwurf

Wenn man schon nicht eine Fackel in aller Ruhe durch die zivilisierte Welt tragen kann, ohne dass sich halb Tibet in den Weg legt, so sollte man sich wenigstens Gedanken über neue olympische Sportarten machen. Zum Beispiel Döner werfen.
Diese in München erfundene Sportart hat erst dieser Tage durch das bayrische Amtsgericht Anerkennung gefunden, nachdem ein unzufriedener Kunde der Serviceangestellten des lokalen Türken, einen in seinem Gaumen ungeniessbaren Döner angeworfen hatte. Dies sei zulässig meinte das Gericht und trat damit ungeahnt eine Lawine neuer Olympia-Disziplinen los, die so viel Wind machen wird, dass ein geordneter Fackellauf ohnehin undenkbar wird und wir uns in aller Ruhe neue Spotarten ausdenken können. Natürlich dürfen diese ruhig einen Bezug zu China haben, aber es wäre ungerecht jetzt im Möbel Pfister alle Tibet-Teppiche aufzukaufen um das Tibeter-Treten zu üben. Dafür kann man schliesslich vor Fackelläufer herumliegende Tibeter benutzen.
Denkbar ist vielmehr der China-Spielzeug-Weitwurf. Als idealer Austragungsort bieten sich italienische Müllhalden an - also quasi ganz Neapel - wo das Zeug spätestens nach 24 Stunden illegal verbrannt würde. Die dunkle Wolke fällt eh nicht weiter auf - weder nach dem Feuer in Italien, noch in Sanghai, wegen der Mehrproduktion von Spielsachen.
Oder aber olympisches Verstecken Spielen. Bei diesem besonders bei chinesischen Kids beliebten Spiel, verstecken die Eltern ihre Kinder zum Beispiel in Spielzeugfabriken, Kohleminen, oder Steinbrüchen. Ein netter Herr zahlt den Besitzern der Kinder so lange einen Oblolus, bis das Kind umkippt, oder ihnen ein Menschenrechts-Spielverderber auf die Schliche kommt und mit seinem Getue die Weltöffentlichkeit aufzuschrecken droht.
Eher eine Randdisziplin dürfte der Hundewettkampf bleiben. Organisatoren ärgern sich nämlich jedes Mal, wenn die chinesischen Teilnehmer ihren Gasköcher dabei haben und anschliessend die unterlegenen Viecher ausnehmen. Zwar respektiere man exotische Essgewohnheiten, das Problem seien vielmehr die Europäer, die dabei die ganze Anlage vollkotzten.
Weil noch eine Vielzahl toller Ideen beim Internationalen Olympischen Komitee darauf warten, in den erlauchten Kreis völlig kommerzfreier Sportarten aufgenommen zu werden, erwägt das IOC eine Verschiebung des Spiele um 4 Jahre. Ausserdem soll eine weniger heikle Gegend ausgesucht werden, zum Beispiel der Iran, oder Afghanistan. Schliesslich ist Olympia ein komplett friedlicher Anlass- nur damit das mal klar gesagt ist!

1 Kommentar:

Rick hat gesagt…

Aus kulinarischer Slowfood-Perspektive ist dies die einzig angemessene Verwendung für einen Döner...