Montag, 28. April 2008

Konsumeigenschaften

Es ist Blogparadenzeit. Bloggen ist wie vorhin erwähnt, eine Art Therapie und deshalb will ich auch eine weitere wichtige Tätigleit unseres alltäglichen Lebens nicht ausser Acht lassen: Unser Konsumverhalten.


1. Gibt es Produkte, die Du bewusst meidest, wenn ja, welche und warum?
Natürlich gibt es die: Spielzeug aus China zum Beispiel. Konsequenterweise müsste man aber auch Spargeln aus Brasilien meiden, oder Tomaten aus Holland. Wir leben in einer Gegend, in der wir alles Lebensnotwendige selber produzieren können. Allerdings setzt sich hier der Gedanke ans eigene Portemonnaie durch. Warum soll ich mehr bezahlen, wenn bei Aldi Teigwaren aus Guatemala am günstigsten sind?

2. Hat es in den letzten 3 Jahren Ereignisse gegeben, die Dein Konsumverhalten verändert haben?
Bewusst, höchstens die persönliche finanzielle Situation. In vielen Fällen ist man dem Angebot aber quasi ausgeliefert und man nimmt halt einfach, was im Regal liegt.

3. Welche Ereignisse zum Thema Umwelt und Konsum haben Dich am stärksten beeindruckt oder empört?
Die beschaulichkeit, wie die USA mit dem Klimawandel umgehen ist beängstigend. Auch im Fall von China sind den Handelstreibenden gute Geschäfte wichtiger, als faire oder saubere Produktion. Ich befürchte, es braucht mehr als ein paar Börsencrashs, bevor die Weltwirtschaft mal aufhört wachsen zu wollen. Irgendwann ist einfach Schluss. Weltuntergang. Endzeitstimmung. Und selbst dann wird es noch welche geben, die davon profitieren wollen...

4. Welche konkreten Entwicklungen im Bereich Umwelt oder Verbraucherschutz beunruhigen Dich?

Bei uns in der Schweiz gibt es verschiedene Organisationen, die sich dem Konsumentenschutz verschrieben haben. Aber entweder sie halten sich monatelang mit zu hohen Handy-Tarifen auf, oder man verzögert Bauvorhaben, weil man IKEA nur 567 statt 611 Parkplätze zugestehen will. Die Politik schwenkt in eine ähnliche Richtung: Nicht Sachthemen sind wichtig, sondern der nicht- oder doch Parteiausschluss einer SVP-Bundesrätin ist Thema Nummer 1. Man kann wichtige Probleme natürlich auch in Vergessenheit geraten lassen, indem man sichmit Belanglosigkeiten herum schlägt

5. Was hat sich in den letzten 3 Jahren im Sinne der Nachhaltigkeit zum Besseren gewendet?
Nichts.

6. Hast Du Ideen für Politiker und Konsumenten, um das Verhältnis von Umweltschutz, Konsum und Lebensqualität zu verbessern.
Es ist nicht meine Aufgabe, die Welt zu retten und jede noch so gut gemeinte Lichterlöschen-Aktion bringt rein gar nichts. Meines Erachtens hilft nur ein radikales Umdenken im Bezug auf die Profitgier und dem Machtgehabe der grossen Nationen. Hat mal jemand ausgerechnet wieviel Umwelt allein im Irak-Krieg zerstört wurde? Vielviele Energiesparlampen braucht es, um ein Selbstmordattentat aufzuheben?
Der Mensch neigt dazu, sich als Einzelner viel wichtiger zu nehmen, als er ist. Man ist beeindruckt, wenn 10'000 für Tibet demonstrieren, aber von den 4 Millionen die Berlusconi Präsidenten Italiens nicht wollten, spricht keiner.
Um die Frage zu beantworten: Nein, habe ich nicht. Ich bin damit beschäftigt, hier über die Runden zu kommen.


7. Was kritisierst Du - wenn überhaupt - an den “Neuen Ökos”, an der “LOHAS-Bewegung”?
Zu kritisieren ist, dass es sich um ein Lifestyle-Produkt handelt, und nicht um eine Überzeugung. Wäre es eine Überzeugung, würden alle in Jute-Kleidern rumlaufen und nie wieder die Haare waschen. So ist es aber nur eine Modeerscheinung, die man nach kurzer Zeit wieder vergisst und im ungünstigsten Fall einen Berg Abfall produziert hat, weil die wiederverwendbaren Papierteller aus Ökoholz so gar nicht im Einklang mit dem Geschirrspühler stehen.

Leider steht da nicht, wann die Parade zu Ende geht. Aber gespannt auf die Auswertung bin ich allemal.

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