Sonntag, 27. April 2008

FC Basel: Nur noch Not und Elend

Die FCB-Spieler liegen am Brügglifeld-Boden zerstört, derweil ein paar hundert Basel-Sympathisanten ihren Frust in Sach- und Personenschaden zum Ausdruck bringen. Frau Gigi Oeri flüstert unserem Herrn Hächler Fritz zu, das heute könnte die Meisterschaft entschieden haben, während FCA-Trainer Komornicki den Journalisten erzählt, dass ihm YB als Meister durchaus lieber wäre.

Ja was erlaubt sich dieser Provinzklub aus dem Brügglifeldquartier eigentlich, so viel Einfluss auf die Meisterschaft zu nehmen! Noch vor ein paar Jahren befehligte ein Fussballexperte gegenüber einem kopfnickenden Ebenfalls-Fussballexperten-Kollege, Vereine wie Aarau und Luzern, ohne 30-Millionen-Budget und ohne 30'000er-Stadien, hätten keine Chance mehr auf Erfolge...

Das mag in der grossen Endabrechnung stimmen, Basel und YB sind in der Tabelle nicht mehr einzuholen. Doch die Arbeitseinstellung von gut bezahlten Fussballern - die Arroganz der Torschützen, die nach dem 1:0 kaum jubelten, als wäre es selbstverständlich, das mindere Aarau zu besiegen - solche Eigenschaften lassen sich mit Geld nicht kaufen. Das 2:2 zwischen Aarau und Basel zeigte, dass letztlich auch bei einem "Grossklub" nur elf Spieler auf dem Feld stehen. Und berücksichtigt man die fehlende Fähigkeit oben erwähnter Fans, sich geordnet nach Hause zu bewegen, stellt sich langsam die Frage: Wer ist hier eigentlich Provinz?

Naja, gleich vom Meistertitel zu träumen, "hätten wir zwei, drei solche Spiele mehr gehabt" (Hächler) ist schon übertrieben. Aber der FCA beweist, nach einer langen Durststrecke zwar, dass man auch mit bescheidenen Mitteln tolle Fussballfeste zaubern kann und Fussballexperten selten, wirklich Bescheid wissen. 7'900 Menschen und noch ein paar mehr am Fernseher, konnten Fussball vom Feinsten geniessen. Kurz vor der Kommerz-Euro 2008 ist es eine Wohltat festzustellen, dass im Fussball alles möglich ist.

Übrigens: Ab nächster Saison dürfen wir uns wohl wieder an einer Auf-/Abstiegsrunde erfreuen... Es leben die Spiele gegen Wil und La Chaux-de-Fonds - und hoffen wir einfach mal, der FCB muss da nie vor 00'459 Zuschauern spielen... im Joggeli notabene. Und Lugano hat übrigens ein paar Hooligans - für Beschäftigung im Wohnquartier wär' also gesorgt.

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