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Dienstag, 27. Oktober 2009

Aarau ist ein Bauernhof

Nur fehlen die Eier.

Anmerkung: Dieser Artikel stammt aus dem FCA-Forum und erscheint hier noch einmal für meine persönliche Archivierung. Der Artikel entstand nach der Aussprache zwischen dem FC Aarau und seinen Fans am 23. Oktober 2009 und der anschliessenden Niederlage gegen Bellinzona (1:2) tags darauf, sowie aus zahlreichen Gesprächen mit aktuellen und ehemaligen Angestellten des FC Aarau. Es ist der Presse nicht erlaubt ohne Rücksprache mit dem Autor Informationen aus diesem Artikel zu verwerten, insbesondere nicht einzelne Passagen aus dem Zusammenhang zu reissen.

Die Schweiz kennt als demokratisches Land die sogenannte Gewaltentrennung. Die Legislative, die Exekutive und die Judikative. Dieses System bezweckt, dass Einzelnen nicht zu viel Macht übertragen wird, denn eine Person kann nicht in mehr als eine der drei Funktionen gewählt werden. Dies hat vereinfacht ausgedrückt zur Folge, dass ein Bundesrat nicht gleichzeitig Ständerat und Bundesrichter sein kann. Als vierte Macht wird die Wirtschaft betrachtet, sprich die Geldgeber und Investoren, die als Lobbyisten im Bundeshaus zugelassen sind und die Interessen der Grossunternehmungen gegenüber der Politik vertreten.

Im Fussballbusiness ist das nicht viel anders. Auf Vereinsebene stehen die vereinigten Aktionäre als oberstes Organ (Legislative), der Verwaltungsrat führt die Aufträge der Generalversammlung aus (Exekutive), und der Sportausschuss beurteilt die Situation im weitesten Sinne als Judikative. Die vierte Macht sind die Sponsoren.

Werfen wir an dieser Stelle einen Blick auf die Namenslisten dieser vier Mächte, wie sie sich im FC Aarau präsentieren, begegnet man den Namen immer wieder den gleichen Namen. Sie sind Hauptaktionäre, Inhaber der Stimmenmehrheit an der GV, Verwaltungsrat, Geschäftsleitung, Sportausschuss, und Hauptsponsoren. Fredy Schmid und Fritz Hächler. Diese Konstellation war durchaus gewollt, auch von mir, denn sie brachte vor zwei Jahren die Rettung.

Dieser Artikel zielt nicht darauf ab, das Engagement der beiden Herren infrage zu stellen, oder deren finanzielle Kraftleistungen zu schmälern, die den FC Aarau vor dem Konkurs gerettet haben. Es ist viel mehr ein Hinweis darauf, dass der einstige Segen heute der Kern des Problems geworden ist. Im FC Aarau gibt es keine klaren Strukturen, keine Rangordnung, keine Kontrollmechanismen die unabhängig voneinander funktionieren. Ein Beispiel: An der Generalversammlung wählen sich einzelne Hauptaktionäre selbst in den Vorstand der Gesellschaft, entscheiden dort, sich selber als Sportchef einzusetzen, scheitern aber in dieser Funktion und entscheiden letztlich, sich im Amt zu belassen, weil sie selber als Sportausschuss, Mehrheitsaktionäre und Hauptsponsoren nichts dagegen einzuwenden haben. Man muss kein Prophet sein, um bei dieser Konstellation zu erkennen, dass nicht immer neutral beurteilt wird.

Nun kann man diesem Missstand entgegensetzen, dass sich für jede dieser tragenden Positionen kaum Personal finden lässt. Als schwierigste Suche dürfte sich erweisen, Geldgeber von einem Engagement zu überzeugen. Am besten Geldgeber, die keinen Anspruch auf operative Positionen erheben. Womit wir bereits beim zweiten Problem sind: woher nimmt man eine Exekutive, die das Budget nicht belastet? Naheliegend, dass sich diese aus Menschen rekrutieren lässt, die sich ohnehin dem FC Aarau finanziell verpflichtet fühlen. Da haben wir ihn, den Rattenschwanz und er wird länger und länger.

Genau so wie Missstände in erfolgreichen Zeiten unbemerkt bleiben oder mindestens kaschiert werden können, genau so kommen sie beim Misserfolg gnadenlos zum Vorschein. Meistens ist es dann aber schon zu spät, denn die Strukuren sind schon derart festgefahren und beruhen auf dermassen vielen Angewiesenheiten, dass sie kaum mehr auseinander zu bringen sind. Wirft Verwaltungsrat Hächler den Bettel hin, sind wir gleichzeitig Verwaltungsrat, Hauptaktionär und Sponsor los. Im Fall des FC Aarau lege ich meine Hand ins Feuer, dass nichts vorsätzlich getan wird, um dem Verein zu schaden. Allerdings bindet sich der FCA mit dieser Konstellation die eigenen Hände, denn sollte der Sportchef als das kränkelnde Glied eruiert werden, wer soll ihn dann entlassen? Es sich selbst?


Den Machthabern Unfähigkeit vorzuwerfen ist aber auch nicht richtig. Hörte man den Herren Schmid, Hächler, Geissberger und Widmer an der Aussprache mit den Fans zu, brachten alle vier valable Argumentationen hervor, wenn es zum Beispiel um die gescheiterten Verhandlungen mit Rychard Komornicki ging, oder um die Weiterverpflichtung von Frédéric Page ging. In Sachen Transfers wurde die Taktik gewählt Geld, sparen zu wollen und man hörte es mehrfach: hätte man gewusst wie’s rauskommt, man hätte sich anders verhalten.

Im Moment ist die Situation im FC Aarau die, dass der Ärger der Fans sich auf einige wenige Personen beschränkt, deren Abschuss aber gleichzeitig zur Folge hätte, dass der Club zahlungsunfähig würde. Die Lösungsansätze sind aber nicht Personalveränderungen, Beschimpfungen oder andere drastische Massnahmen, obwohl ich die Gefühlslage von jedem nachvollziehen kann, der nach der Niederlage gegen Bellinzona im Abstieg die rettende Lösung gesehen hatte.

Ich will das Kind beim Namen nennen: Der FC Aarau braucht eine Strukturbereinigung. Fredy Schmid und Fritz Hächler können nicht gleichzeitig Chef und Geldgeber sein und im Sportausschuss sitzen und sich gegenseitig nicht kontrollieren. Es braucht eine klare Hierarchie mit genau definierten Verantwortlichkeiten und Kompetenzen. Versagt die Exekutive wird sie wegen Unfähigkeit entlassen und nicht aufgrund einer finanziellen Abhängigkeit behalten. So Verdankenswert das Engagement unseres Verwaltungsrates ist, so sehr ich die Arbeit von Fredy Schmid und Fritz Hächler schätze und so sehr die vordergründig sportlichen Probleme gelöst werden müssen. Auf die nächste GV hin muss man über die Bücher und den FCA von Grund auf neu organisieren. Die Situation heute ist so selbstzerfleischend, dass sich mögliche Sponsoren mit Ausrufezeichen vom FC Aarau distanzieren. Spricht man mit einfachen Angestellten des Vereins hört man bei jedem einzelnen eine Unzufriedenheit heraus, die nichts mit den sportlichen Resultaten zu tun hat. Im Allgemeinen lässt sich das Ganze zusammenfassen, wie es Komornicki zuvor in fast nervtötender Wiederholungsrate zu Protokoll gab: Die Wertschätzung ist weg. Das Familiengefüge, für das der FC Aarau über Jahrzehnte bekannt war bröckelt nicht nur, der Fels ist im Begriff zu stürzen. Hier wird ein Danke vonseiten der Chefs vermisst, da ein offenes Ohr für kleine und grosse Anliegen. Statt einer Selbstbestätigung durch den eigenen Verwaltungsrat, hätte man sich an der Basis ein offenes Eingeständnis von Fredy Schmid und Fritz Hächler erwartet, dass verheerende Fehler passiert sind, man dazu stehe und man sich jetzt gopferteckel zusammenreissen müsse, damit alles wieder gut kommt.

Auch wenn die beiden Namen jetzt oft genannt habe, ich unterstütze die Männer, die unseren FC Aarau gerettet haben und täglich ihr Bestes geben, und hoffe sie werden ihr 60%-Pensum auf 220% hinaufschrauben, denn das wird nötig sein. Der sportliche Misserfolg ist nur das Tüpfelchen auf der Spitze des Eisbergs. Die Probleme liegen tief verankert und kommen ob des Klimawandels schleichend, aber unerbittlich zu Tage. Leute die helfen wollen sind zur Genüge da. Können diese jetzt noch unterschieden werden von denen, die nur dreinschwafeln (wie ich) und werden diese nicht in erster Linie aus jener Gruppe rekrutiert, die das Portemonnaie öffnen, hat die Familie FC Aarau eine ganz passable Chance. Dazu sollte man untereinander die Tugend des familiären Zusammenseins wieder aufleben lassen – auch so eine Verantwortlichkeit des Chefs. Es braucht freilich auch den Willen aller sonst noch Beteiligten, die den FCA lieben – das Herumgemotze ist stellenweise widerlich! Macht endlich diese Strukturbereinigung und macht es irgendwie möglich, dass die familiäre Wärme zurückkehrt - und selbst der sportliche Abstieg, mit dem ich seit gestern fest rechne, würde ich verkraften.

Samstag, 19. Juli 2008

Die Nummer 1 der Schweiz

Der FC Aarau ist Tabellenführer, Christian Ianu ist Erster in der Torschützenrangliste, und wir haben die beste Tordifferenz der Liga. Was will man mehr :-)


Jungfräulich in die neue Saison

Sie sind da, die beiden Hübschen! Gerade noch rechtzeitig! Schön jungfräulich und noch ohne Löcher, die dereinst vom regen Besuch im Brügglifeld zeugen werden.

Heute findet das vierundfünzigstletzte reguläre Meisterschaftsspiel des FC Aarau im Brügglifeld statt, oder das erste Spiel der drittletzten Saison im alten Stadion. Die Saison 2011/2012 soll nämlich im neuen Stadion im Torfeld Süd in Angriff genommen werden können. Dies soll natürlich in der obersten Liga geschehen und die Verantwotlichen der Nummer 5 der Schweiz, haben viel unternommen um das zu erreichen: der vor einem Jahr neu gewählte Verwaltungsrat hat sich bewährt, die angestrebte Kapitalerhöhung ist gelungen und in sportlichen Belangen konnte der Kern der Mannschaft beisammen gehalten werden. Im heutigen Spiel gegen den FC Sion darf man deshalb vom FC Aarau das erwarten, was ihn in der vergangenen Saison so stark gemacht hat: ein gut eingespieltes Team, bestehend aus hungrigen Spielern und einem gut harmonisierenden Trainerstab. Allerdings hat auch der Gegner den Vorteil, dass kaum neue Spieler in die Mannschaft integriert werden mussten. Mit Ulli Stilike nimmt dort übrigens ungefähr Trainer Nummer 45 in zwei Jahren den Veruch, aus dem FC Sion einen Spitzenverein zu machen.

Heute ist es für den FC Wallis aber noch nicht soweit. Die offizielle Goggiblog-Prognose spricht hier klare Worte. Der FCA gewinnt sein erstes Saisonspiel 3:0 und ist erster Tabellenführer der Saison. Die weiteren Spiele:

YB - Basel 1:2
Luzern - Vaduz Tipp: 0:0
Xamax - Zürich Tipp: 3:2
GC - Bellenz Tipp: 2:2

Die ultimative Saisonprognose:

1. YB wird trotz Startniederlage gegen Basel Meister
2. Basel holt immerhin den Schweizer Cup in einem hart umkämpften 1:0 gegen Nordstern Basel.
3. Zürich ist wie immer erfolgreich, wenn es NICHT vom Europacup spricht.
4. Aarau spielt um den Einzug in den UI-Cup
5. Sion findet ab Mitte Oktober keine Trainer mehr.
6. GC gehört einfach hinter Aarau
7. Bellinzona wird massiv überschätzt, Gügi wechselt im Dezember zu Luzern
8. Xamax ohne Zubi, rettet sich knapp vor dem Abstieg
9. Luzern verliert die Barragespiele gegen Wohlen
10. Vaduz steigt sang und klanglos mit einer Art Punkteminusrekord ab.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Grande Sven Christ

Der gebürtige Bieler spielte in Mainz, in Lausanne, und bei den Grasshoppers. Dennoch ist Sven Christ ein Aarauer und wird es immer bleiben.

Der vorbildliche Sportler und Familienmann hätte es bestimmt verdient, noch ein weiteres Jahr beim FCA zu spielen, doch die Verantwortlichen beim Fünften der Schweizer Super-League haben sich anders entschieden. Ob es richtig ist, auf Frédéric Page zu setzen, ist nach dem einen oder anderen Stolperer im Spiel gegen Luzern, jedoch durchaus ein paar Gedanken wert - Auch Frede ist ein Aarauer, er wird seine Chance schon noch packen.

Sven hat die Bezeichnung "Captain des FC Aarau" als einer der wenigen auch tatsächlich verdient. Er ist in den vergangenen (bescheideneren) Saisons immer hin gestanden und hat nörgelnden Journalisten ruhig Auskunft gegeben. Er hat nie ein Blatt vor den Mund genommen, wenn sich Ungerechtes abspielte und er hat den FC Aarau immer als seinen Verein vertreten, auch wenn nicht die ganze Fussball-Schweiz hin gesehen hat. Sven tauchte an E-Junioren-Turnieren auf, nahm seinen Auftrag ernst, bei Sponsoren aufzutreten und hatte Spass an seinem Job.

Sollte es sich mal ergeben, dass sich in einer Mannschaft mehrere Spieler mit den Qualitäten eines Sven Christ finden, ist der Erfolg programmiert. In Aarau hatte man nur immer dann eine Chance, wenn der Zusammenhalt stimmte - und um dies zu erreichen, hat Sven immer auf vorbildhafte Weise alles gegeben.

Mit Sven Christ verliert Aarau ein Stück Aarau. Dem GRANDE SVEN wünsche ich alles erdenklich Gute. Du bist ein absolut toller Typ und vielleicht sieht man sich mal wieder an einer Nicht-Abstiegsfeier auf der Aarauer Bahnhofstrasse ;-)





Bilder: Onlineausgaben Blick, nzz, AZ

Dienstag, 6. Mai 2008

Kauf Dir ein Stück FC Aarau

Es ist mal wieder soweit! Der FC Aarau steht zum Verkauf. Zwar nicht vollständig, aber wer das nötige Kleingeld hat, kann sich ein schönes Stück Spitzenfussball kaufen. Zur Erinnerung: Der FCA hat den noch amtierenden Meister FCZ zum Punktelieferant degradiert und die Liga mit den nötigen Siegen, vom FC Thun befreit.
Dies sollte Grund genug sein, ein Stück FC Aarau zu kaufen. Wie das geht, steht auf den hübschen Flyer, die als PDFs weiter unten verlinkt sind. Diese Mögichkeit besteht nur kurze Zeit und dient der Kapitalerhöhung, die an der Generalversammlung einstimmig beschlossen wurde.

Gezielte Nachwuchsförderung

Die FC Aarau AG unterstützt die Organisationen der Nachwuchsbereiche mit namhaften Beiträgen und will diese Unterstützung tendenziell ausbauen. Für jeweils 3-5 Spieler der U21 übernimmt die FCA die Lohnkosten. Die Kapitalerhöhung dient auch der Stärkung der finanziellen Basis, welche es erlaubt, einen sportlichen Misserfolg des FCA finanziell zu verkraften und die Fortführung der Gesellschaft sicherzustellen. Es ist nicht geplant, die Mittel aus der Kapitalerhöhung für den Erwerb neuer Spieler zu verwenden. Solche erfolgen wie bisher durch Drittfinanzierungen resp. durch Reinvestition von Transfererlösen.

Es ist das Ziel, dass der FC Aarau auf breiter Basis abgestützt ist. Die öffentliche Sponsorengruppe aus Verwaltungsrat und beteiligten Firmen sowie der Club 100 werden einen Teil der Aktien halten, aber auch jede Person oder Organisation, die den FC Aarau unterstützen will.

Der FCA braucht Dich! Ab Fr. 100.-- je Aktie sind Sie dabei.

Montag, 5. Mai 2008

Erneut Heckenschützen in Aarau?

Den beiden letzten Generalversammlungen des FC Aarau gingen angeregte Diskussionen voraus, die im Schweizer Spitzenfussball wohl beispiellos bleiben werden. Auslöser war der Rücktritt des damaligen Präsidenten Ernst Hunziker, der in den Jahren zuvor den Verein mit unpopulären, aber effizienten Mitteln vor dem Ruin gerettet hatte.
An seine Stelle sollte der streitbare Christian Stebler treten, was dem kleinen Aktionärsvolk ein Dorn im Auge war. Der Geschäftsmann aus Aarau hatte den Ruf, mit Geld nicht gerade haushälterisch umzugehen. Trotzdem, aber besonders, weil Alternativen fehlten und die Geschäftleitung den Präsidenten des Sponsorenvereins „Club 100“ unterstütze, wurde Stebler unter massivem Buhrufen der Aktionäre trotzdem gewählt. Die „Aargauer Zeitung“ schrieb später, 90% der anwesenden Aktionäre seien gegen Stebler gewesen.

Es folgte ein schwieriges Jahr, einige bezeichnen es heute als das dunkelste in der Vereinsgeschichte. Sie sehen sich in ihren Befürchtungen bestätigt, es würde viel mehr Geld ausgegeben, als vorhanden sei. Als dann auch noch der sportliche Erfolg ausblieb, kam Stebler immer mehr unter Beschuss und hüpfte mit seinen Statements quasi von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen. Und als vor der GV 2007 klar wurde, dass das Defizit in der Kasse die Millionengrenze überschreiten könnte, waren Steblers Stunden endgültig gezählt.

„Heckenschützen“ würden den Verein torpedieren, versuchte sich Stebler in einem Interview aus der Verantwortung zu winden und diesen sei es gelungen, „mit haltlosen Verunglimpfungen bestimmte Medien zu instrumentalisieren“. Tatsächlich offerierten diese (vermeintlichen) Heckenschützen vor der Generalversammlung allen Besuchern ein Heckenbier, gekleidet in schwarzen T-Shirts mit der entsprechenden Aufschrift. Weil Stebler aber im letzten Augenblick seinen Rücktritt anbot, zurückzog, wieder bekannt gab und zuletzt auch vollzog, wurde der Weg für Fredy Schmid geebnet, der sich lange geziert hatte, dieses Amt zu übernehmen. Es ist dem Geschicken von Verwaltungsratsmitglied René Herzog zu verdanken, dass die beiden Lager um Stebler und Schmid, mit Letzterem als Präsidenten, sich schliesslich auf einen gemeinsamen Gang in die Zukunft einigen konnten. Besonders dienlich war auch die Einsicht, dass in Aarau ein Gegeneinander nicht drin liegt, will man im Spitzenfussball Erfolge feiern.

Und tatsächlich gestaltete sich das vergangene Sportjahr sehr erfreulich. Die neue „Crew“ (ich hasse dieses Wort!) genoss das Vertrauen und den Zuspruch der immer zahlreicher ins Brügglifeld pilgernden Fans. Die Abstimmungen über das neue Stadion fanden nicht zuletzt dank dieser Einigkeit deutlichen Zuspruch. Selbst das neuerliche Rechnungsdefizit und die dadurch nötige Kapitalerhöhung, versetzt hier keinen mehr in Panik. Der Fehlbetrag wird als Altlast dem alten Präsidenten „angerechnet“ und so sieht man der heutigen Generalversammlung der FC Aarau AG gelassen entgegen.

Keine Heckenschützen, eitel Einigkeit und lauter fröhliche Gesichter. So werden sich die Aktionäre heute Abend wohl im lauen Abendlüftchen gemütlich ihr Bierchen genehmigen können und noch ein bisschen über die erfolgreichste Saison in diesem Jahrhundert philosophieren können. Zurücklehnen ist aber auch in Zukunft nicht angesagt. Die schnelle Umkehr zum Erfolg beweisst auch, dass schlechte Zeiten genau so plötzlich wiederkommen können. Das pflegt man im Erfolg ein bisschen zu vergessen.

Sonntag, 27. April 2008

FC Basel: Nur noch Not und Elend

Die FCB-Spieler liegen am Brügglifeld-Boden zerstört, derweil ein paar hundert Basel-Sympathisanten ihren Frust in Sach- und Personenschaden zum Ausdruck bringen. Frau Gigi Oeri flüstert unserem Herrn Hächler Fritz zu, das heute könnte die Meisterschaft entschieden haben, während FCA-Trainer Komornicki den Journalisten erzählt, dass ihm YB als Meister durchaus lieber wäre.

Ja was erlaubt sich dieser Provinzklub aus dem Brügglifeldquartier eigentlich, so viel Einfluss auf die Meisterschaft zu nehmen! Noch vor ein paar Jahren befehligte ein Fussballexperte gegenüber einem kopfnickenden Ebenfalls-Fussballexperten-Kollege, Vereine wie Aarau und Luzern, ohne 30-Millionen-Budget und ohne 30'000er-Stadien, hätten keine Chance mehr auf Erfolge...

Das mag in der grossen Endabrechnung stimmen, Basel und YB sind in der Tabelle nicht mehr einzuholen. Doch die Arbeitseinstellung von gut bezahlten Fussballern - die Arroganz der Torschützen, die nach dem 1:0 kaum jubelten, als wäre es selbstverständlich, das mindere Aarau zu besiegen - solche Eigenschaften lassen sich mit Geld nicht kaufen. Das 2:2 zwischen Aarau und Basel zeigte, dass letztlich auch bei einem "Grossklub" nur elf Spieler auf dem Feld stehen. Und berücksichtigt man die fehlende Fähigkeit oben erwähnter Fans, sich geordnet nach Hause zu bewegen, stellt sich langsam die Frage: Wer ist hier eigentlich Provinz?

Naja, gleich vom Meistertitel zu träumen, "hätten wir zwei, drei solche Spiele mehr gehabt" (Hächler) ist schon übertrieben. Aber der FCA beweist, nach einer langen Durststrecke zwar, dass man auch mit bescheidenen Mitteln tolle Fussballfeste zaubern kann und Fussballexperten selten, wirklich Bescheid wissen. 7'900 Menschen und noch ein paar mehr am Fernseher, konnten Fussball vom Feinsten geniessen. Kurz vor der Kommerz-Euro 2008 ist es eine Wohltat festzustellen, dass im Fussball alles möglich ist.

Übrigens: Ab nächster Saison dürfen wir uns wohl wieder an einer Auf-/Abstiegsrunde erfreuen... Es leben die Spiele gegen Wil und La Chaux-de-Fonds - und hoffen wir einfach mal, der FCB muss da nie vor 00'459 Zuschauern spielen... im Joggeli notabene. Und Lugano hat übrigens ein paar Hooligans - für Beschäftigung im Wohnquartier wär' also gesorgt.

Montag, 14. April 2008

FCZ: Nur noch Not und Elend

Jaja, Verletzungspech. Und der Schiri hat gegen den FCZ gepfiffen. Aber nach dem ungerechten und von jedem anständigen Eishockey-Fan vollkommen ignorierten Play-Off-Sieg des ZSC war es endlich nötig, die Zürcher wieder auf den Boden der Realität zu holen und sie sprachlos zurück zu lassen. (Obwohl: Nichts gegen den FCZ, aber dem hier mag ichs gönnen) Das ist dem FC Aarau gelungen: Im vierten Spielder Saison, zwischen Stadtzürchern und Aarauern, schiesst Rogerio (Bild) zwar kein Tor, der FCZ aber auch auch nicht und bleibt auf einer Ausbeute von 2 Punkten sitzen. Aarau dagegen ist die Nummer 4 im Land und spielt weiter um den Einzug in den Uefa-Cup. Sollte YB Meister werden, würde dieser 4. Platz dafür reichen.

Aarau droht immer noch der Abstieg

Mit einem Sieg im nächsten Spiel zu Hause gegen Xamax, kann der FCA nicht mehr direkt absteigen, weil Thun mit 16 Punkten zuviel Rückstand hat. Der Gang in die Barrage ist aber auch nach einem Sieg gegen Xamax immer noch möglich: Im dümmsten Fall könnten die Barrage-Kandidaten Sion, Luzern, Xamax und St. Gallen alle auf 46 oder 47 Punkte kommen, Aarau bliebe bei fünf Niederlagen auf 44 stehen. Dafür nötig wären aber Siege gegen Basel (St. Gallen und Xamax) und YB (Sion und Xamax). Besonders die Neuenburger scheinen da schlechte Karten zu haben: in den letzten drei Runden spielt Xamax nur noch einmal zu Hause und das gegen den FCB, St. Gallen dagegen hat zweimal Heimrecht gegen direkte Konkurrenten.

Aarau braucht also noch zwei Siege. Falls Xamax geschlagen würde, wäre das nächste Opfer YB. Die lassen wir aber gewinnen, damit Basel nicht Meister wird und schlagen die Blauweissen dafür eine Runde später und entscheiden die ganze Meisterschaft :-)

Mittwoch, 26. März 2008

Huch

Was auf einem Breitbild-Bildschirm doch so alles Platz hat :-)
Den Typen ganz rechts, im roten Dress kenne ich allerdings nicht.

Sonntag, 24. Februar 2008

Mail

Diese Mail habe ich eben bekommen:

"Hallo Goggi. Mehr als zweidrittel Ja."

Absender ist mir unbekannt :-(

JAAAAAAAAAAAAAAAAAAA

(hoffentlich wenigstens)

Exit Polls "FCA-Stadion"

Während den Urnenöffnungen Samstag und Sonntag haben Freiwillige bei den Stimmenden eine kleine Umfrage gemacht. Diese so genannten "Exit Polls" lassen Hochrechnungen zum Abstimmungsresultat zu.

Hochrechnungen aufgrund der Angaben der Urnengänger
Bald werden die brieflichen Stimmen ausgezählt sein.

Kredit 17 Millionen Franken

JA: 61,9%
NEIN: 33,4%
Keine Antwort: 4,5%

Jährlicher Beitrag von 450'000 Franken

JA: 57,3%
NEIN: 38,2%
Keine Antwort: 4,5%

Stand: Sonntag, 09.15 Uhr

Sonntag, 25. November 2007

Schweizer Flup

931 Zuschauer bei Schaffhausen - Xamax, gar nur 430 Zuschauer bei Lausanne - Gossau. Der Schweizer Telefongesellschafts-Cup erfreut sich in den kühlen 1/8-Finals nicht gerade grosser Beliebtheit. Auch Schweizer Meister Zürich lockte nur knapp über 2'000 Zuschauer nach Kriens und hat man die Grösse des Letzigrunds vor Augen kommen einem bei GC - Basel und nur 8'400 Zuschauer ja die Tränen.

Die Viertelfinals versprechen auch nicht gerade hitzigste Fussballkost, die Runde wird nämlich eine Woche vor Weihnachten ausgetragen. Mit dabei sind wiederum Zuschauermagnete wie Gossau, Bellinzona und Stade Nyonnais. Wenigstens sind die fürchterlichsten Mannschaften rausgeflogen: Luzern, Luzern und Luzern. Weil aber die ersten drei der Super League weiter gekommen sind, verspricht die Fortsetzung des Cups aus Aarauer Sicht auch noch ein bisschen Spannung: Gewinnt nämlich der Zweit- oder Drittplatzierte der Meisterschaft den Cup, rückt der 4. in den Uefa-Cup nach und um diesen 4. Platz kämpft bekanntlich auch noch der kleine FC Aarau :-)

Sonntag, 4. November 2007

Luzern brennt

FCA-Trainer Coco lässt nach dem triumphalen 5:0-Sieg gegen Thun auch in Luzern die beiden Goldjungs Ianu und Rogerio spielen. Ianu kommt langsam in Fahrt, nachdem er sich zuvor an das hohe Tempo in der obersten Spielklasse gewöhnen musste und Rogerio bestätigt immer mehr, dass es richtig war, nach einer mässigen Saison an ihm festzuhalten.

Rogerio und Ianu sind zwei Vollstrecker, wobei beide in der Lage sind ein Tänzchen im Strafraum hinzulegen. Was Rogerio letzte Saison fehlte ist einer wie Rogerio, der dann noch das Tor macht. Einen solchen hat er in Christian Ianu nun gefunden und besonders im Spiel gegen Thun zauberten die beiden Stürmer praktisch jeden Ball ins Tor.
Natürlich spielt die Form aller Spieler auf dem Feld eine Rolle. Die öffnenden Pässe von Christ, die Zuckervorlagen von Pailinho und Sermeter und die Hereingaben von Mesbah sind genau so entscheidend wie das sattelfeste Auftreten eines Sandro Burki. Die starke Leistung der Nummer Sechs ging bei all dem Trubel um die Doppeltorschützen etwas vergessen. Genau so wie das Traumtor von Sergio Bastida zum 5:0, das zum Tor des Jahres vorgeschlagen werden müste.

Mit so viel Zuversicht lässt sich heute Nachmittag mit einem gewissen Optimismus in Luzern antreten. Im Hinspiel trennte man sich im Brügglifeld 0:0, ein Resultat, das nicht einmal Torhüter Benito schmeichelt. In den anderen beiden Spielen, in denen Benito kein Tor kassierte, gewann der FCA nämlich immer.

Mit einer defensiv guten Leistung, einem Sermeter der sich in den Allerwertesten klemmt und unseren Top-Stürmern, die nicht mehr zehn Chancen brauchen um ein Tor zu schiessen, gibts heute Abend einen 3:0-Sieg Aaraus zu feiern und Luzern wird untergehen. Von mir aus mit wehenden Fahnen oder brennender Brücke. Mit einem Sieg erklömme Aarau den seit Jahren nie mehr da gewesenen 4. Platz in der Tabelle und darf sogar mit dem Uefa-Cup liebäugeln. Luzern ist da wo es hingehört: Im Abstiegssumpf.

Der offizielle Goggi-Tipp:

FC Luzern 0
FC Aarau 3


15. Ianu: Zibung stürmt aus dem Tor, erwischt aber nur eine Allmendschnecke - 0:1; 51. Rogerio: Sololauf, nachdem er einen Luzern-Verteidiger umkurvt hat, der gerade am Nasenpopeln war - 2:0; 80. Paulinho: elf Luzerner bewachen Ianu und Rogerio, Menezes stürmt selber aufs Tor - 0:3.

Bilder: fc-aarau.ch, nzz, FCA

Samstag, 1. September 2007

Eishockey geht los

Kaum hat sich der Sommer verabschiedet, bla bla bla - ihr kennt das ja.
Gestern Abend wurde doch tatsächlich schon das erste Tessiner Eishockey-Derby gespielt. Im Rahmen der Electro-Oil Trophy bezwang der HC Lugano den HC Ambri-Piotta 4:1. Nach der Führung der Leventinesen durch den Treffer von Nick Naumenko nahmen die Luganesi das Spiel in die Hand und drehten das Spiel mit Toren von Hentunen, Murray, Vauclaire und Wilson.

Alles typische Tessiner.

Da fiele mir direkt ein Spruch zu den Wahlplakaten der SVP ein, auf denen drei schweizer Schafe ein schwarzes Schaf raus schmeissen. Aber das ist eine andere Geschichte. Beeindruckend finde ich die Anzahl Zuschauer von 4'477, welche das Spielfeld in der Resega säumten. Eine beachtliche Zahl, wo doch noch fast Hochsommer ist draussen. Naja, sieht man mal ab vom schlechten Wetter und den tiefen Temperaturen. Aber sonst ist noch Sommer.
Noch etwas anderes fällt auf, was das Eishockey lange vor Saisonbegin, dem Fussball voraus hat: Die Mitglieder einer Mannschaft werden in einer riesen Show präsentiert. Lugano hat letztes Jahr für seinen ersten Auftritt eigens Trikots geschaffen, die im Anschluss daran für insgesamt rund 10'000 Franken versteigert wurden. Warum sich das beim Fussball noch keiner überlegt hat, wundert mich gerade ein bisschen. Die nehmen für sich ja in Anspruch, den grössten Zuschauerzuspruch in der Schweiz zu haben...

Egal. Muss an den heissen Herbsttemperaturen liegen, warum ich das jetzt nicht verstehe. Es reiht sich zum anderen unverstandenen: Zum Beispiel, warum Gölä immer noch Musik macht. Und Eishockey ist ja noch weeeeeit weg und heute ist erst mal Aarau - Zürich. Im Fussball. Mein Tip: Aarau gewinnt vor 7'900 Zuschauern 5:0 gegen die Champions-League-Versager. Torschützen: Ianu, Rogerio, Sermeter, nomol Ianu und nomol Rogerio.

Bild: 31.8.2007 Testspiel Lugano- Ambri © blogticino.ch

Freitag, 31. August 2007

Welcome Back, Frede Page

Zugegeben, das Gehätschel um den 28jährigen Frédéric Page war riesig. Gästebucheinträgen auf seiner Webseite folgen Mails von angefressenen Fans (er hat mir zurück geschrieben!!). In einem eigenen Fred für Frede mit über 120 Einträgen im FCA-Forum, umschwärmte man den jungen Mann, der die ganze Juniorenzeit beim FC Aarau durchlief und sieben Jahre Lang nicht nur die Mädchenherzen, sondern auch Stürmerbeine der Profis zum Schmelzen brachte.
Sein Weg führte ihn 2003 dann aber in Richtung Deutschland, wo er bei Union Berlin, Greuther Fürth und zuletzt Unterhaching unter Vertrag stand. Mit der einen oder anderen Mannschaft ist er zwar auch abgestiegen, aber davon reden wir jetzt gar nicht. Nach laaaaanger Pokerzeit klappte nun der Transfer doch noch und Frede macht damit beim allgemeinen Nach-Hause-Kommen ein Jahr vor der EM auch noch mit. Ihm Gleich taten es jüngst Eldin Jakupovic (einst von Thun nach Moskau, jetzt GC) und David Degen (von Basel nach Gladbach zurück zu Basel). Zu behaupten, diese Fussballer sähen im EM-Land Schweiz bessere Perspektiven für einen weiteren lukrativen Transfer ins Ausland ist natürlich reeeeeeeeeeine Spekulation.

Welcome Back Frédéric Page, wir freuen uns sehr!

Die immerhin zwei Monate lange Pokerrunde: Page zum FC Aarau - Page trainiert in Aarau - Bild: SF

Sonntag, 12. August 2007

Thun schwimmt weiter


Neun Minuten gespielt und der FC Aarau führt in Thun mit 2:0. Den zwei herrlichen Toren Sermeters folgten noch weitere hochkarätige Chancen für die Aargauer, aber erst beim Sonntagschuss eines Thuners zum 1:2 bricht der Kommentator von Sportradio.ch in grenzenlose Euphorie aus und schon spricht er über Thun von ein paar Minuten der Schwäche und der jetzt deutlichen Überlegenheit der Oberländer.
Dieses Phänomen ist eigentlich immer festzustellen, wenn man sich ein Auswärtsspiel seines Teams am Sportradio antun muss. Die Verbundenheit des Reporters zum Heimteam unterscheidet sich denn auch nur im Dialekt, das einmal Ostschwizäärisch, ein ander mal Wallissertiitsch tönt, aber immer parteiisch. Dass sich Sportradio keine Spitzenreporter leisten kann ist mir schon klar, aber wenigstens der deutschen Sprache sollten sie doch mächtig sein. Und vielleicht das Spielgeschehen verfolgen. Und dieses auch noch in verständlichen Sätzen wiedergeben.
So bleiben von der ersten Halbzeit ein paar schwammige Torchancen für die Aarauer und ein bis ins letzte Detail beschriebene Anschlusstor für die Berner aus dem Sumpfgebiet
Wieder nur 15 Minuten nach Speilbeginn, bereits das 4:1 für Aarau. Kommentator Simon Klopfstein hat das 1. Super League-Tor Ianus so gut wie verpasst, er war gerade daran die Audio-Stecker zu prüfen und verzellte live von unter dem Pult, wie herrlich die linke Thuner Seite miteinander harmoniere. Das 2. Tor Ianus kommentierte er so: "Und jetzt ein Verteidiger, nein Stürmer, nach Aussen und... das zwe... eins zu vier für Aarau, wieder war es Gerber."
Zuletzt jubelte er dann aber doch noch, bekehrt durch die tragische Schwimmvorstellung der Thuner. erst beim 5. Aarauer, dann noch beim 2. Thuner Tor. Wir freuen uns aufs Sportpanorama :-)

Thun 2, Aarau 5. Und PS: Die Torschützen waren in drei Fällen komplett andere, zwei Eigentore Thuns und Rogerio statt Paulinho. Der Simon hats eben nicht recht gesehen, oder vielleicht sollte er sich einen schöneren Notizzettel machen (siehe Bild)

Dienstag, 7. August 2007

Nicky, unsere Gedanken sind bei Dir

22. Juli 2007: 20-jahriger in Aarau verprügelt - Koma
25. Juli 2007: Mutter in Aarau spitalreif geprügelt
3. August: Wieder Schlägerei in Aarau: 23jähriger im Spital.
4. August: Pärchen in Aarau von Unbekannten niedergeschlagen

Was ist nur los mit Aarau? 15'500 Einwohner zählt unser Städchen, idyllisch gelegen an der Aare, bezaubernde Altstadt, aktiv und sympathisch. Doch in den letzten Wochen häufen sich die Meldungen über Rencontres, die damit enden, dass einer im Spital liegt. Dabei fällt auf, dass sich durchwegs Jugendliche als
Schläger profilieren. Die Opfer sind natürlich nicht immer Lämmchen, aber wo früher die verbalen Fetzen flogen, wird heute weiter geprügelt, egal ob einer am Boden liegt.
Geht mich nichts an - denkt man sich da gern. Und in Anbetracht all der Schlechtigkeiten in den Nachrichten, verwundert diese Gleichgültigkeit kaum mehr. Ausser vielleicht, es passiert nicht nur vor der Haustür, sondern es betrifft jemanden aus dem eigenen Umfeld.

So geschehen vor zwei Wochen, wie bereits monsieur fischer berichtet hat:


Nicky, 20jährig. Ein grosser Fan des FC Aarau. Tags darauf geht die Meisterschaft los, heute nochmal abtanzen, mit Freunden rumhängen. Wochenende halt. Die Kettenbrücke in Aarau ist rappelvoll, man steht auch draussen, das Wetter ist mild.
Dann ein Rempler. Unabsichtlich. Man hat getrunken und die Entschuldigung ist nicht das erste, woran man denkt. Doch der andere ist beleidigt. Einfach anrempeln geht nicht. Ein Wort folgt dem anderen, schon scharen sich Kollegen um beide Parteien. Die Luft wird dicker. Während noch ein paar zu schlichten
versuchen werden andere schon handgreiflich. Die Situation eskaliert. Einer liegt am Boden, doch die Fusstritte gehen weiter.

Am Montag würden die Zeitungen schreiben, der junge Mann sei ins Spital gebracht worden und sein Zustand kritisch.
Geht mich nichts an - dachte ich da noch. Und in Anbetracht all der Schlechtigkeiten in den Nachrichten...

Seit diesem Wochenende hat der junge Mann aber einen Namen. Ein Gesicht. Einen Charackter. Matthias beschreibt ihn als eingefleischten Fan. Sie hätten viel gelacht und Nicky sei immer für einen Spass zu haben gewesen. Und nein, der habe sicher keinen Streit gesucht. Matthias schüttelt den Kopf. Nein, Nicky ist nicht so.

Nicky liegt im Koma

Und plötzlich dreht sich alles. Das hätte mein Sohn sein können. In ein paar
Jahren "hängt" der auch da rum, gemütlich bei einem Bierchen vielleicht. Mein Kleiner lacht auch sehr viel. Mir wird schlecht. Was ist nur mit diesem Aarau los? Was ist nur mit dieser Welt los?

Meine Gedanken, und die der Fussball-Fans sind bei Nicky und seiner Familie.

Würde Daumendrücken doch nur ein bisschen was helfen.






Sonntag, 5. August 2007

Mein Herz!

Und wer denkt an mein Herz?

Ich bin 38.

Hört ihr?

Achtunddreissig!

Penalty für den FC Aarau, Gügi Sermeter versenkt zum 1:2 Anschlusstreffer. Noch bleiben 27 Minuten zu spielen. Die Aarauer kämpfen mit Herz, die Grasshoppers aus Zürich geraten unter Druck. Chance für Aarau. Noch eine. Noch eine. Sermeter wird zu Boden gerissen, doch selbst Blutspuren und zerrissenes Leibchen lassen die Schiedsrichter nicht noch einen Penalty pfeifen. Handspiel GC, wieder kein Pfiff. Abpraller vom GC-Torhüter: Abstoss.
Je näher die 90. Minute rückt, desto ungeduldiger hüpfen ältere, gestandene Mannen auf und ab und finden Linienrichter Alain nicht so toll. 91 Minuten, 92 Minuten, 93 Minuten... Es ist vorbei. Torhüter Ivan Benito stürzt noch einmal vors gegnerische Tor, Gügi Sermeter drischt den Ball vors Tor, Carlos De Almeida springt noch einmal hoch und...



Drinnnn isser.

Die ganze Totomat-Ecke flippt aus. Die meisten der 6'800 Menschen im Brügglifeld sind aus dem Häuschen. Wildfremde liegen sich in den Armen. 2:2, nach 92 Minuten und 59,99 Sekunden. Der Schiedsrichter pfeift ab und wie vergessen sind 30 Grad im Schatten. (ein Glück standen wir an der Sonne)
Herrlich!
Das letzte Tor bei einem Unentschieden erzielen ist natürlich schon viel geiler, als umgekehrt. Diesem FC Aarau zuzuschauen, wie er gegen die drei meistgenannten Anwärter auf den Meistertitel Punkte abgeknöpft hat und bis zuletzt gekämpft hat, ist eine Wohltat im Alltagstrott. Danke FC Aarau! So macht Freizeit Spass!

Dienstag, 31. Juli 2007

Wir kämpfen fair

Wir kämpfen für eine gute Sache und tun das mit fairen Mitteln.

Warum nur versuchten die Gegner des neuen Fussballstadions im Aarauer Torfeld Süd durch Diffamierung eine Abstimmung zu beeinflussen? Haben die Alternativen Männchen keine wirklichen Argumente? Es ist schade, dass sich die Initianten nur der Worte "Lüge" und "Anfeindungen" befleissigen und ständig auf einem angeblichen "Einkaufszentrum" herum hacken. Im Wissen, dass ohne Querfinanzierung ein Bau dieser Grössenordnung nicht möglich ist. Klar ist inzwischen, dass die Einkaufsfläche und die vermeintliche Konkurrenz zur Aarauer Altstadt nur vorgeschoben wird und sich die Initianten in eine Art Opferrolle rücken wollen.
Tatsache ist: Es sollen Lagerhallen gerettet werden, die für Aarauer Kunstschaffende günstigen Raum bedeuten. Ich finde es erschreckend, dass sich die Aarauer Kulturszene, die von der Stadt gefördert wird und deren Schaffen ich immer geschätzt habe, sich wegen billigen Mietgelegenheiten auf das Tun alternativer Politiker verlassen, statt sich um ein einvernehmliches Nebeneinander zu bemühen.

Auf diese Weise wurden den Aarauern viele Unterschriften abgeluchst, wie von Zeugen eindeutig beschrieben wurde. Dass sich die Initianten des Referendums gegen den FC Aarau, mit einer genügend grossen Anzahl Unterschriften jetzt brüstet, ist genau so trügerisch, wie das kopieren zweier Pressemitteilungen eines Anonymen ins FC Aarau-Forum, die den Eindruck der Richtigkeit vermitteln sollen, nur weil die AZ diese "umgehend abgedruckt" habe.

Weiter kündigt der anonyme Forum-Schreiber an, sich strafrechtlich gegen "die Aktivitäten der letzten Nächte" zu wehren.

Was für Aktivitäten? Will der Autor dem Stimmberechtigten suggerieren, er werde von Hooligans genötigt? Die Wirkung wäre ja schon geil: Die bösen Fans plagen einen aufrechten Kämpfer für die Gerechtigkeit. Das bringt bestimmt ein paar Unterschriften mehr ein. Im Namen der Fans des FC Aarau versichere ich, dass von uns aus nie jemand auf unfaire Mittel zurückgreifen wird. Und ausserdem stehen wir zu unserer Meinung.