Freitag, 19. Dezember 2008

Ist Gewalt gut oder schlecht?

Dieser Tage kursieren zwei Pressefotos im Netz die Gemeinsamkeiten haben, aber gegensätzlicher nicht sein könnten. In der bei uns in der Gegend erscheinenden Monopolzeitung klebten die beiden Bilder ähnlich aufreisserisch auf den jeweiligen Titelseiten des Lokal- und des Sportbundes. Auf beiden Bildern sind drei Protagonisten zu sehen, die von dem was sie erzählen völlig überzeugt sind. Auf ihre Art drücken sie Entschlossenheit und Engagement aus und um die Wichtigkeit ihres Anliegens zusätzlich zu unterstreichen, sitzt man nicht alleine, sondern zu Dritt vor der Presse.

Auch der Grund, warum sie sich die Dreiergruppen in der Öffentlichkeit gebärden ist der gleiche: Rohe Gewalt. Ist Gewalt etwas gutes? Bei dieser Frage ist denn auch der einzige Unterschied auszumachen: Die einen sind Vertreter des Gesetzes und orientieren über die Beweggründe eines Amokschützen; die anderen sind Sportler, die es kaum erwarten können dem Gegner die Rübe einzuhauen.
In beiden Fällen scheint oder schien die Gewalt für den "Täter" die Lösung zu sein - womit wir wieder bei den Gemeinsamkeiten wären. Denn im beiden Fällen bedeutet die Gewalt auch gleichzeitig grosses Interesse. So kommt es, dass sich der Konsument der eingangs erwähnten Tageszeitung zuerst über die Tat eines Spinners entsetzt um sich ein paar Seiten später über den Sport zu ergötzen, der das lustvolle Verdreschen des Gegners als lustvolle Heldentat vermittelt.

Der Amokschütze Hans S. aus Buchs im Kanton Aargau soll Todeslisten geführt haben und genaue Pläne, wie er seine Opfer quälen will. Bis zu jenem Tag, als er wie ein Verrückter von seinem Haus aus herumgeballert hat, spielte sich das meiste aber nur in seiner Fantasie ab - im Gegensatz zu Nikolaj Walujew, der täglich dafür trainiert andere mit harten Schlägen und roher Gewalt die Fresse zu polieren. Klar ist das was Hans S. getan hat verwerflich. Aber was bitteschön legitimiert die Gewalt in einen so schwachsinnigen Sport wie Boxen, bei dem im Vorfeld ja auch Listen und Pläne geschmiedet werden und diese erst noch Teil einer verbalen Zermalmung vor dem Kampf sind? Ist diese Parallele nicht irgendwie erschreckend?

Bilder:
Nein zur Gewalt
im linken Bild: Aargauer Kripo-Chef Urs Winzenried, Untersuchungsrichter Beat Richner und Kantonspolizei-Informationschef Rudolf Woodtli. ALEX SPICHALE/AZ
Ja zur Gewalt im rechten Bild: Nikolaj Walujew (rechts) mit Dolmetscherin Anna Kalantirenko und Trainer Alexander Simin. Bild VALERIANO DI DOMENICO/EQ IMAGES/AZ

8 Kommentare:

Kessi hat gesagt…

...ohne Worte, ich finde es sehr erschreckend...

amade.ch hat gesagt…

(auf)reisserisch ist einzig dieser an den haaren herbeigezogene vergleich.

Anonym hat gesagt…

@amade, aufreisserisch wäre die behauptung der fcl hat nach der hälfte der saison ein sechstel der nötigen punkte für den ligaerhalt. obwohls stimmt.

Monsieur Fischer hat gesagt…

den boxsport mit einem amokschützen vergleichen? das find ich jetzt eher etwas daneben... (meine meinung!)

trotzdem frohe festtage...

ps: hat die überweisung eigentlich schon stattgefunden?

Anonym hat gesagt…

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Goggi schreibt über die Aufmachung der Journalistenfuzzis und da muß man ihm Recht geben. Auf der einen Seite groß auf Erschüttert machen und danach Boxen geil finden.

Monsieur Fischer hat gesagt…

@ "Karina": eben, schreib ich ja, gewalttaten werden mit dem boxsport verglichen... wer lesen kann ich - wie du richtig schreibst - klar im vorteil :-)

Goggi hat gesagt…

Hallo? Geht in den Schnee

Anonym hat gesagt…

gewalt ist quelquechose schönes,very angenehm and i mag it to be schlagen like sahne and achja ich go auch gleich in the schnee ne gogglelchen? :P
mfg bis ich kmme xoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxo