Montag, 7. Januar 2008

"Blogs sind die Klowände des Internets"

Das sage nicht ich, sondern Jean-Remy von Matt, wie Tom in seinem Blog zu berichten weiss. Von Matts weitere Ausführungen sind dort auch zu lesen, aber soviel Platz gestehe ich dem Herrn nicht zu, der sich fragt, warum PC-User ungefragt ihre Meinung ins Internet stellen. Tom hat daraus eine witzige Blogparade gebastelt und weil anscheinend absolute Blogparaden-Zeit ist, soll auch hier ein kleiner Beitrag zum Thema nicht fehlen.

Schon Mutti hatte mir in jungen Jahren verboten, die Klowände zu bemalen. Dabei hatten wir ein ausgesprochen enges Örtchen und die wirklich günstig gelegenen Kachelnzwischenräume schrien geradezu nach einem Farbwechsel von Stinkefingerhellbraun nach Kugelschreiberblau.
Also dann später in einem grösseren Bad eine Zeitungsablage seinen Platz fand, war's aus mit der Kritzlerei. In einem wilden Depot drängeln sich darin heute Schmuseromane (nicht von mir), ein Apothekerinnen-Ratgeber (auch nicht meiner), eine Micky Mouse (nicht meine, aber gelesen habe ich sie trotzdem) und mehrere Büchlein mit japanischen Zahlenrätseln. Die Sudokus kann ich schon bald alle 8 Millionen auswendig, so dass ich mich klotechnisch ganz auf Kakuro konzentriere. Im Januar kann es den auch sein, dass Besuche vor 16 Uhr auf dem Stillen Örtchen oft nicht vor Einbruch der Dunkelheit enden. Bevor diese verflixte Zahlenkombination mit einer 5 darin, die zuletzt 28 ergeben muss nicht raus habe, verlasse ich diesen Ort der Ruhe nämlich nicht.

Verträumt erhebe ich meinen Blick und meine Gedanken schweben raus aus dem Büchlein in die weite Unendlichkeit der Badewanne. Ich erinnere mich an die vielen schönen Momente, die ich zusammen mit Dir, meinem Badezimmer erlebt habe. Was haben wir gelacht, als sich neulich die Rost-Schicht in der Duschbrause just in dem Moment löste, als die Seife in den Augen brannte. Oder damals, bei diesem Riesengeschäft nach dem Gemüse-Auflauf, als wir danach das ganze Haus während Stunden lüften mussten.
Jetzt hab ichs: 5, 6, 8, 9 ist die richtige Reihenfolge und dieses Gefühl des Glücks löst ein weiteres der Erlösung aus und in einem Rutsch löst sich das Kakuro wie von selbst. Eine 3 da, eine 4 hier - Wenn es so gut läuft, fange ich am besten gleich noch ein neues an! Nur so lange, bis ich nicht mehr auf Anhieb weiter komme, schliesslich ist das linke Bein schon eingeschlafen und der Rest der Familie schwärmt verdächtig oft vor der Klotüre herum. Ob die wohl rein wollen?

Huch! es ist ja schon Dunkel!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich hoffe nur, in deinem Rätseleifer hast du das Vorrücken nicht vergessen und auf keinen Fall Rauchen, Biogase haben sehr merkwürdige Eigenschaften. Meister Röhrich hätte sich über einen Auftrag sicherlich gefreut, um dieses Bad wieder auf Hochglanz zu bringen. Die Bräune vom Toilettenlicht soll auch nicht so gesund sein, geh lieber an die frische Luft.