Fussball-Samurais und Eishockey-Waldarbeiter, die Ihr Schläger schon mal mit einer Axt verwechseln, sind wir uns ja gewohnt. Gewöhnlich wird ein Spieler dann mit einer gelben Karte belegt, in schlimmeren Fällen wird ausgebuht.
"Was die Typen im echten Leben können, schaffen wir schon lange", dachten sich die Elitespieler des E-Sports-Clans "Coldgame", setzten zu einer virtuellen Blutgrätsche an und bodigten ihre Gegner, indem sie sich eines techischen - natürlich nicht sehr fairen - Tricks bedeinten. So sehen es wenigstens die Verbandsbosse der elektronischen Computer-Spiele-Meisterschaft, reagierten sofort und verwiesen Coldgame des virtuellen Platzes.
Was witzig daher kommt, ist aber ein weiterer Beweis, dass alles Virtuelle Einfluss auf das reale Leben hat: Die einen verlieben sich, die anderen verdienen viel Geld und noch einmal andere streiten sich vor dem Amtsgericht Köln. Was nämlich als Spiel, Spass und kleine Mogelei angefangen hat, endete nun in einer Klage gegen diesen Ausschluss, der von der "Electronic Sports League" (ESL) ausgesprochen wurde. Dem Verein "Coldgame", der sich keiner Schuld bewusst ist, seien deshalb die Chancen auf den Aufstieg in die oberste Liga der Computer-Spieler geraubt worden, wo es nicht nur um Prestige, sondern um hohe Preisgelder geht.
Abgeguckt haben sich die europaweit 750'000 Elite-Gamer dieses Verhalten natürlich im realen Leben: Pfeift heute ein Schiedsrichter eine Fussballpartie ab, so heisst das noch lange nicht, dass das Resultat feststeht. Da könnten noch nicht qualifizierte Spieler eingesetzt worden sein, oder das Spiel wurde von der Russen-Mafia gekauft. Ich bin schon mal gespannt auf die erste Disqualifikation wegen Dopings... Im E-Sports-Fall in Köln ist man sich derweil sicher, dass der noch ausstehende Gerichtsbeschluss für künftige Klagen wegweisende Wirkung haben wird.
Bild: Screeshot aus "Counter-Strike", ein virtuelles Gemätzel, in dem sich Spieler in der ESL besonders gern messen
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