Sonntag, 16. Dezember 2007

Reiche Flüchtlinge sind teuer, ausser man hat genug davon.


stubbornita wird das ganz besonders freuen: endlich ziehen alle die Steuern zahlen müssen in den Kanton Obwalden. Dieser hat nämlich die Flate Rate für Reiche erfunden. Richtig: Nicht die, die's haben, sollen Steuern zahlen, sondern wie es sich gehört: die Sklaven, Knechte, Untertanen und das Fussvolk. Endlich wird in die Hierarchie etwas Ordnung gebracht! Wer schon ein paar Millionen auf der Seite hat, soll nicht auch noch eine solche an die Wohngemeinde abdrücken müssen, sondern nur ein paar Hundertausend. Damit werden noch mehr Reiche angezogen, die zwar wiederum nur ein paar Hunderttausend zahlen, in der Gesamtheit aber viel mehr Weihnachtsbeleuchtungen und Tempo-30-Zonen finanzieren können und somit den Normalbürger steuerlich entlasten.
Auf den ersten Blick sieht das ja gut aus, sofern man im Kanton Obwalden wohnt. Die müssen zwar ein bisschen näher zusammen rücken, weil ihr Kanton ja nicht der allergröste ist, aber im Notfall kann man für die Steuerflüchtlinge ja den Sarnersee aufschütten. Dumm nur, wen man zum Beispiel Zürcher ist und nur noch zurückgetreten gewordene Bundesräte als Nachbarn hat. Der muss bleiben und wird wie alle anderen gebeutelt wo's geht, aber selber Schuld, es musste schliesslich eine 4 Millionen Franken teure Weihnachtsbeleuchtung sein. Die Reichen und Schönen dürfen nach Obwalden ziehen, solange es dort am billigsten ist Reich zu sein. Es ist anzumehmen, dass andere Kantone dem urschweizerischen Beispiel noch folgen werden.

Da geht es uns Aargauern natürlich viel besser, denn Bundesräte und andere grosse Tiere zogen den Aargau schon früher nur als Durchfahrtskanton in Betracht, aber sicher nicht als Wohnort und schon gar nicht als Teil der Schweiz. So haben wir zwar keine Reichen, aber dafür auch keine unnötigen Beleuchtungen. Und auch keine Flüchtlinge. Und auch kein Problem mit der Steuerungerechtigkeit. Denn statt sich um die Leute Sorgen zu machen, die kaum wissen wo sie ihre 20 Millionen Franken jährich unterbringen sollen, nimmt man sich hier der Familien an, die nicht wissen wie sie zum Beispiel die Steuern bezahlen sollen.

Es leuchtet natürlich ein, dass es völlig idiotisch ist, sich um solche Angelegenheiten kümmern zu müssen. Viel wichtiger ist es, sich als Politiker erst mal wie im Kindergarten benehmen zu dürfen, nur weil nicht das richtige Gschpänli in den Schülerrat gewählt worden ist. In Anbetracht des Flüchtlingsstroms den Obwalden erwarten muss, ein verschwindend kleines Problem, aber auch das lösen wir noch in den nächsten vier Jahren.

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