Dienstag, 1. April 2008

UBS versteigern Jobs bei ebay

Auch SBB Cargo zieht nach. Verkauf an Aldi?

Nun haben die Verantwortlichen der grossen Konzerne die Schnauze voll: Manager reissen Riesenlöcher in die Gewinnrechnungen, streikende Arbeiter versauen das grosse Geschäft. Jetzt wollen die Grossbanken UBS und CS ihre Manager-Stellen auf ebay ausschreiben.


Die Besonderheit: Nicht der Höchstbietende bekommt den Job, sondern der, der am wenigsten verlangt. Einstiegsangebot für den CEO bei der UBS: 587'000 EURO. In diesem Betrag eingeschlossen sind sämtliche Boni, sowie Vergünstigungen wie die betriebseigene Cafeteria oder der rabattberechtigte Bezug von Reka-Gutscheinen.

Auch SBB Cargo geht ähnliche Wege. Seit über drei Wochen wird das Werk in Bellinzona von allen Beschäftigten bestreikt. Kunden gehen verloren und die nicht revidierten Loks drohen in jeder Kurve auseinander zu brechen. Um den Streikenden Einhalt zu gebieten, soll nun das Werk an Aldi verkauft werden. Bereits laufen Gespräche mit Angestellten bestehender Läden, die sich zutrauen eine Lokomotive auf Vordermann zu bringen.

Aldi-Suisse-Chef Armin Burger (43) zu Goggiblog: "Wer mit einer Kasse umgehen kann, tut das auch mit einer Lok"

Doch Aldi geht auch neue Wege: In einer Tombola-Verlosung sollen sich auch Kunden die Stellen bei SBB-Cargo ergattern können. Als Hauptpreis winkt der Teamleiter Hintere Bremsscheiben, der in Lohnklasse 13 eingeteilt ist. Dies würde nach aktuellem Stand einen garantierten Monatslohn von 3'111 Franken bedeuten. Weitere Stellen werden auf ricardo.ch versteigert, oder besser: versenkt. Startpreis ist 4'000 Franken Monatslohn Brutto. Wer innerhalb zweier Wochen am wenigsten Bietet, hat den Job.

Ob diese Übernahmepläne und die Verteigerung von Manager-Stellen bei der UBS Tatsache werden, entscheidet heute Abend die Ethik-Kommission des Bundesamtes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Der Goggiblog ist Live vor Ort mit einem Interview mit dem Vorsteher des UVEK, Moritz Leuenberger.


1 Kommentar:

Rick hat gesagt…

Es muss einen Grund geben warum sich Gewerkschafter nicht für den Meistbietenden in der freien Privatwirtschaft zu konstruktiver Arbeit ersteigern lassen...