Er war mein heimlicher Liebling: Montgomery "Scotty" Scott, der Chefingenieur auf der USS Enterprise NCC-1701 und 1701-A.
Immer lächelte er, einmal kindlich, ein ander mal naiv. Er gewann die Symmpathien der Star-Trek-Gemeinde im Handumdrehen, rettete die Crew der Enterprise wundersam von Mal zu Mal , indem er das Schiff flickte, oder seine Freunde zurück auf's Schiff beamte. Wann Captain Kirk zum ersten Mal "Beam me up, Scotty" gesagt hat, weiss niemand so richtig. Sicher ist: In den unendlich vielen Star Trek-Episoden und Filmen kam der Spruch, der unzertrennbar mit der Serie scheint, nie vor.
James Doohan - so sein irdischer Name - kam 1920 in Vancouver zur Welt, heiratete drei Mal und ist Vater von neun Kindern geworden. Im Zweiten Weltkrieg verlor er den rechten Mittelfinger, was man in Hollywood mit geschickten Kameraeinstellungen immer zu verbergen wusste. Seine Weltraum-Biografie ist möglicherweise bekannter, aber sicher ausführlicher als seine wahre Identität: Darin kommt Scotty im Jahre 2222 in Schottland (Erde) zur Welt und stösst mit zarten 19 Jahren zur Sternenflotte, wo er auf zehn Schiffen dienen würde, ehe er auf die Enterprise versetzt wird. Er ist der Darsteller, der die Serie am längsten überlebt hat und sogar in einer Episode im Jahre 2369 einen Auftritt hatte, nachdem er 75 Jahre lang als Biosignal in einem Musterpuffer eines Transporters gefangen war (den Gag find ich bis heute noch den allergeilsten).
Scotty war nie um einen coolen Spruch verlegen ("Diplomat! Der beste Diplomat den ich kenne ist ein Phaser mit dem ich mich wehren kann.") und die besten Lacher gingen auf sein Konto. Etwa, als er nach den Worten "Ich kenne dieses Schiff wie meine Westentasche" mit dem Kopf an einen Balken der neuen Enterprise-A donnerte. Seinen schottischen Akzent spielte er nur für's Fernsehen, denn eigentlich war Doohan ja Kanadier. Dennoch streiten sich Schotten und Kanadier darum, wer nun dem bekannten Schauspieler das offizielle Denkmal setzen darf.
James Doohan starb heute vor zwei Jahren, am 20. Juli 2005. Seine sterblichen Überreste wurden im April dieses Jahres mit einer Rakete für einen kurzen Zeitraum ins All gebracht. Montgomery "Scotty" Scott wird aber immer weiterleben und mit dem Shuttle "Goddard", das ihm Captain Jean-Luc Picard geschenkt hat weiterfliegen, in die unendlichen Weiten unserer Fantasie.
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