Wie es sich für eine Frankreichrundfahrt gehört, findet der Prolog zum 94. Tour de France in England statt und das, obwohl es dort Bombenanschläge gibt, wie bei uns Schlechtwetterprognosen. In 20 weiteren Etapen radeln die Velofahrer in Begleitung ihrer Ärzte im Gegenurzeigersinn durch Frankreich und erreichen 3369,9 Kilometer und 22 Spritzen später den Arc de Triomphe, wo ein vorläufiger Sieger erkoren wird.
Verzeiht mir meine Sprüche, ich kann nicht anders. Dieser Sport erfreut sich immernoch einer ungebrochenen Beliebtheit, obwohl den geständigen Fahrer erst zehn Jahre nach ihren grössten Triumpfen einfällt, dass da mal eine Spritze war und ein Arzt, aber wirklich gewusst hätten sie nichts davon. Ein Glück will der Radsportverband die Verjährungsfrist von (zufälligerweise, wer hätte das gedacht) 10 Jahren erst in nächster Zeit aufheben um künftig auch Langzeitdoper mit verspäteten Reueanfällen bestrafen zu können.
Immerhin versprechen die Fahrer und die Veranstalter und die Sponsoren jetzt nicht nur hoch und heilig sauber zu sein, sie gründen gar Interessenverbände, unterzeichnen Sauberkeitsgarantien, lancieren Anti-Doping-Werbekampagnien und der Zuschauer fällt darauf herein. Wahrscheinlich gilt auch hier der Grundsatz, sich unterhalten zu wollen und sich nicht etwa auch bei der Freizeitbeschäftigung "Tour de France-Schauen" - der auch ich zugegebenermassen jahrelang verfallen war - mit Problemen rumschlagen zu wollen.
Sol lasst uns freuen auf die spektakulären Kämpfe auf der Alpe d'Huez und fragen wir uns nicht, ob die da überhaupt noch rauf kämen ohne Kopfwehtabletten. Einstimmen kann man sich auf der Homepage des Tours, wo es auch ein flashanimierter Etapenplan gibt, ergänzt mit Details über Kilometerzahl, Verpflegungsständen und Apotheken. Und selbstverständlich befasst sich auch die Bloggerwelt mit dem Thema: 1, 2, 3, 4, 5
Die folgenden Updates werden Ihnen präsentiert von:
Update vom 19:00 Uhr: erzeit führen die Russen Gusev Karpets vor dem Italiener Quinziato. Fahrer aus Ländern, in denen die ärztliche Versorgung ja nicht so gut ist...
Update von 19:07 Uhr: Die industrialisierten Länder preschen vor: Klöden (DE) vor Hincapie (USA) und Wiggins (GBR), Fabian Cancellara (CSC) 7 Sekunden Vorsprung auf alle, schon bei der ersten Zwischenzeit.
Update von 19:17 Uhr: Cancellara gewinn den Prolog (Novartis) mit mindestens 13 Sekunden Vorsprung vor der gesamten Konkurrenz...
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