Mittwoch, 26. Dezember 2007

Blogwerk als Papier-Blog

"Es gibt sie nicht, die Blogsphäre" schreibt Florian Steglich in einer Einführung zum Thema Blog. Zusätzliche Brisanz erhält diese Aussgae, weil sie auf Papier gedruckt ist. Ein Affront gegen die Blogger? Ein enttäuscher Internetler, der seinen Frust bewältigt? Mitnichten!

Steglich macht mit beim Blogwerk, einem Projekt das in den Google-Talk-Fenstern von Andreas Göldi und Peter Hogenkamp entstanden ist. Heute bringt das Projekt die Sites neuerdings.com, medeinlese.com, imbegriff.com, fokussiert.com und seit November fraulich.com unter einen Hut und zählt insgesammt 31 Autoren.

Wie kommt aber ein Autor des Blogwerks dazu, der Blogspähre die Existenz abzuerkennen? "Es gibt lediglich die eine oder andere Gemeinsamkeit. Dass so oft von "den Blogs", "der Blogsphäre" oder gar der "Online-Tagebüchern" gesprochen wird, wenn eigentlich nur ein vergleichsweise kleiner, der sichtbare Teil der Bloglandschaft gemeint ist, daraus entstehen wohl die meisten Fehleinschätzungen" ist in der Einführung weiter zu lesen. Blogger seien demnach nicht nur Teenager, Technik-Freaks oder Feiglinge die im Schutze der Anonymität schimpfeln wollen, sondern Schreibende, die durchaus journalistische Ansprüche an sich stellen. Blogs in ein "entweder/oder" zu unterteilen, stimmt für die Leute vom Blogwerk ebenfalls nicht: "Sie sind ein Instrument zum Publizieren. Wir bei Blogwerk versuchen, unterhaltsame und professionelle Magazine daraus zu machen".

Uff. Wir dürfen bleiben was wir sind. Seiten, auf denen auf einfachste Weise jeder schreiben kann was er will. Wer es nicht lesen möchte, zappt einfach weiter - wer gut schreibt, wird wiederbesucht. Blog-Regeln wurden zwar schon von verschiedenen Seiten aufgestellt, aber wirklich tauglich ist nur der eine Vorsatz: Wenn man bloggt, dann nur, wenn es einem Spass macht. Eine Regel, die in vieler Hinsicht im ganzen Leben Gültigkeit hat.

Bei der oben erwähnten papierenen Ausgabe des Blogwerks handelt es sich übrigens um das eben erschienene Jahrbuch 2007. Darin findet sich eine kleine Auswahl des Geschriebenen und die Vorstellung der vereinten Projekte. CEO Peter Hogenkamp freut sich aber bereits wieder auf den uneingeschränkten Platz, den ein Blog im Gegensatz zum gedruckten Werk bietet. Fast zweieinhalb Tausend Beiträge wurden in den Blogwerken geschrieben und über Kommentare - und das ist der einzige Unterschied zum reinen Print-Journalisten - freuen sich die Autoren wie alle anderen Blogger dieser Spähre - pardon, Bloglandschaft. Wer kein Jahrbuch ergattert hat, kann es sich als 2,5 MB grosses PDF herunterladen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Darf man besserwisserisch sein? Die Blogadressen medienlese.com und imgriff.com stimmen nur fast, nicht ganz. Danke dennoch für die Aufmerksamkeit.