Mittwoch, 6. August 2008

The aquisischon of intellitschens

In amerikanischen Vergnügungsparks hat das Militär seine Zelte aufgeschlagen und bietet Kindern ab 13 Jahren die Gelegenheit, sich als virtuelle Rambos in echte Jeeps zu setzen und mit echten Waffen böse Gegner auf Leinwänden abzuschiessen. Das ist auch nötig. Denn bald gibts einen neuen Präsidenten und wie jeder seiner Vorgänger, wird auch dieser seinen Krieg führen wollen. Dafür muss man junge Leute jetzt schon rekrutieren und lockt sie mit lustigen Spielchen an, die zwar nicht annähernd aufzeigen, wie schlimm ein Krieg enden kann, aber man muss seinen Mitbürgern ja nicht alles erzählen.

Ganz anders die Schweiz. Das Land mit lauter Freunden um sich herum, balgt sich im Moment nur gerade mit Lybien und da ist man noch weit weg von einem Militäreinsatz. Dennoch wirbt auch die hiesige Armee um einsatzbereite Rambos und hat für 120'000 Steuer-Franken einen Super-Hero-Rambo-Trailer gedreht. Wer den Film "Beyond Enemy Lines" schaut, muss annehmen, wir stünden kurz vor der Eroberung Lichtensteins. Harte Männer infiltrieren feindliche Touristen, Freizeit-Tarzans hangeln sich von Helikopter zu Bergfichte und leichtfüssige Guerrilleros schleppen die Vollpackung durchs Valsertal, wo sie das durchsichtige Gold vor dem Export retten werden. Lächerlich wird der Film spätestens dann, wenn die Offstimme mit amerikanischem Slang von "händling raff näitscher" und "aquisischon of intellitschens" erzählt. Sowas fällt auch nur den Schweizern ein, dass man einen Sprecher engagiert, der zur einzigen potentiellen Macht gehört, welche die Schweiz kurz und klein schlagen könnte, würde der Weltvorrat an Valser-Wasswer dereinst zu Neige gehen.

Dieses Kapitel der unterhaltsamen Sorte wird nach Zeckenangriff, Bootsunfall und SMS-Unfall aber leider wieder nicht dazu führen, dass diese blöde Armee endlich abgeschafft wird. Die Arbeitsplätze, die man durch die drohende Abschaffung des Militärs vor einigen Jahren gefährdet sah, sind heute eh alle weg und das Geld könnte man gut sonstwie brauchen, zum Beispiel für die AHV. Oder die Sozialhilfe.

Oder wir schicken die Kohle dem tapferen englischen Soldaten, der mit Prinz Harry in der gleichen Einheit war, aber leider einen Scheiss-Job gefasst hatte. Mit entstelltem Gesicht und verbrannter Haut am ganzen Körper zurückgekehrt ist der Junge Mann jetzt immerhin ein Held und er darf seine Verlobte trotzdem heiraten. Was der Effekt dieser Geschichte bei den Menschen angeht, habe ich so gewisse Befürchtungen. Das britische Empire habe, so konnte man lesen, Zuwachsraten wie schon lange nicht mehr... Alle wollen sie Helden sein.

Na dann, viel Glück. Im Notfall hätten wir sowohl für Briten, wie auch für die Amerikaner einen Werbefilm anzubieten. Fertig synchronisiert. Oder ein paar Videos, welche die Schweizer Armee lieber aus dem Internet verbannt haben möchte. Bedient euch ruhig:

Gamellen-Spiel


Durchmotiviert motiviert


Sturmgewehr zusammenbauen einfach gemacht


Mat Kontrolle

2 Kommentare:

Spiky hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Spiky hat gesagt…

Das ist DIE Gelegenheit meinen Blog prominent zu promoten: ;-)

http://spiky-is-in-the-army-now.blogspot.com

Ein Tagebuch meines letzten WK's ;-)

Viel Spass
Spiky