Sonntag, 24. August 2008

Das Spiel der Spiele (Noch 5 Tage)


Es kommt nicht oft vor, dass der FC Aarau ein Match austrägt, bei dem der Erste gegen den Zweiten spielt - am kommenden Samstag ist es soweit. Aus der Sicht des Gegners ist es allerhöchstens ein unangenehmes Auswärtsspiel , doch was in Aarau derzeit abgeht kennt man nicht einmal von der Meister-Saison 1993.

Vor 15 Jahren, als die Liga dem Tun im Brügglifeld hoffnungslos ausgeliefert war, kümmerte das auf dem Lande kaum einen. Der TV-Sender Sat1 (oder so) übertrug quasi alle Heimspiele der Aarauer und ins Brügglifeld trudelten trotz klarer Tabellenführung nur ein paar Tausen Fans. Euphorie brach erst sehr spät aus, hielt sich regional in Grenzen und verblasste auch schnell wieder.

Seit ein paar Jahren ist alles anders. Eigentlich: seit eine neue Führung die Geschicke des kleinen Vereins übernommen hat, ist alles besser. Ganz im Sinne von "Back to the roots" stellte man im Brügglifeld Menschen zum Anfassen ein. Mit Ryszard Komornicki und Jeff Saibene als Trainer, Ivan Benito und Frédéric Page als Spieler, stehen dem Verein "alte Aarauer" zur Verfügung und auch in Umfeld tummeln sich mit Alfred Schmid oder Rolf Suter Sympathieträger die man kennt und mag. Über die davor geherrschte Kurzsichtigkeit von Ruhm und Reichtum konnte auch ein ganzer Optikerladen nicht hinweg täuschen und die Erfolgsversprechen der brachialen Art, hatten zum Glück nur ein kurzes Dasein.

Hinsichtlich dem Stadionbau, dem "nur" noch eine Umzonung und ein paar Baueinsprachen im Wege stehen, kommt dieser Erfolg natürlich gelegen. Besonders in Sachen Vermarktung hat der FCA noch einiges an Aufholbedarf, auch wenn die jüngsten Resultate einmal mehr beweisen, dass man auch mit wenig Geld und ohne Vorbereitung in einem Fünfsternehotel ganz passable Leistungen zeigen kann. Der FC Aarau hat eines der kleinsten Busgets der Liga und auch das kleinste Stadion mit den engsten Umkleidekabinen.

In diese wird sich am kommenden Samstag der grosse FC Basel quetschen müssen. Die Fans der beiden Lager vertragen sich glücklicherweise ganz gut, so dass im Heimsektor einige Basel-Leibchen zu sehen sein werden, ohne dass es zu Zwischenfällen kommt. Da die Kapazität des Brügglifelds auf 9'249 Zuschauer beschränkt ist und diese Zahl ganz genau eingehalten wird, empfielt es sich den Vorverkauf zu benutzen und schon frühzeitig zum Bier im "Jufer" zu erscheinen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vor 15 Jahren hat SAT1 noch keine Spiele übertragen.

Goggi hat gesagt…

Dann wars halt sonst ein Gurkensender.

Anonym hat gesagt…

Hoi Goggi

Du weisst, ich bin ein grosser Fan deiner Texte, aber der "Spielvorschau FCA - FCB" kann ich ganz und gar nicht beipflichten.

Die Gründe:

1. Benito ist seit dem 01.03.2007 wieder beim FCA unter Vertrag, zu jener Zeit, als Stebler noch der Präsident des FC Aarau war.
2. Auch Komornicki/Saibene wurde von der "alten" Führung um Präsident Stebler verpflichtet. Der Zuzug von Saibene war Stebler's letzte Amtshandlung in den Reihen des FCA's, welche sich nun als absoluter Glücksgriff herausstellt.
Auch wenn die Degradierung von KOKO vorletzte Saison doch sehr hart und auch ein bisschen unfair war, hat man durch die Verpflichtung von Gress als Feuerwehrmann den schon sicherscheinenden Abstieg verhindert.
3. Hat die "neue" Führung um Schmid zu Beginn der letzten Saison unseren Trainer als "Hypothek" bezeichnet, was auch nicht gerade die feine Art war.
4. F. Page sehe ich bisher als absoluten "Durchschnittsspieler" an in den Reihen des FCA's. Seine 3 Kollegen da hinten (Päuli, Elmer und Guisi) sind keinesfalls schlechter..."Kumpeltyp hin oder her!"

Kann es nicht verstehen, warum man nicht endlich die Vergangenheit ruhen kann. Zudem finde ich es sehr unfair, da nicht "mit gleichen Ellen gemessen wird".
Auch mit der "neuen" Führung werden wir nicht ewig da oben mitspielen. Spätestens dann wird auch diese Führung auf den Rückhalt aller FCA-Fans angewiesen sein...

...muss (scheinbar) einfach noch einmal gesagt werden!

Geniessen wir doch jetzt einfach die sorgenfreie, herrliche Zeit, in der man wieder Stolz sein darf, FCA-Fan zu sein und vergessen das vergangene...

In diesem Sinne

Beste Grüsse und "HOPP AARAU"

Marc

Goggi hat gesagt…

Hallo Marc

Das war nicht als Tirade gegen die alte Führung gedacht, sondern ein Loblied auf die Umkehr zu den Wurzeln - sprich dem Volk, das im Brügglifeld schon immer sehr nahe war.
Diese Umkehr nahm schon zu Präsident Hunziker's Zeiten ihren Lauf, als Heerscharen von Fans sich Aktien kauften um den Verein zu retten. Meine Hauptkritik an dessen Nachfolger und Vorgänger Schmids ist und bleibt die gleiche: Falsche Mittel im falschen Verein. Man wird in Aarau nur Erfolg haben, solange man dem Prinzip der Einfachheit folgt und dem Volk von dem man getragen wird nahe bleibt. Geht diese Bindung verloren, steigt Aarau ab.

Dies versteht die aktuelle Führung ausgezeichnet. Stebler war denn auch nur in diesem Punkt der falsche Mann, der in seinem Auftreten für die einen ehrgeizig, für die anderen arrogant erschien.

Dessen Motivation, sein Einsatz und Ehrgeiz sind ehernswert und er handelte sicher im Interesse des Vereins. So sind auch die Engagements des Trainerstabs sein Verdienst, genauso wie das Bleiben dieser Menschen mit oben erwähnter Umkehr zu tun hat.

Es gibt natürlich noch viel mehr Leute, deren Tun überlebenswichtig ist, aber in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Und dass ich Irrtümer einsehe und bei verdienten VR-Mitgliedern meine Meinung geändert habe, weisst Du aus nächster Nähe.

Also noch einmal: So wie es ist so kann es bleiben - und damit meine ich nicht die Tabellensituation, sondern die Art und Weise wie gearbeitet wird. (...auch wenn ich noch auf eine Antwortmail von diesem uns gemeinsam bekannten VR-Mitglied warte - das hat mich ein bisschen enttäuscht)

PS: Zu Punkt 3 bin ich immer noch der Meinung, dass die Geschichte mit der "Hypothek" ein Versprecher in der Aufregung war. Schmid ist kein Medienmensch und die Presse hat ihn auf diesem Punkt kalt erwischt.
Und zu Punkt 4: Es geht nicht um Page als Fussball-Legende, sondern als einer der zurückgekehrt ist - eine Art "es ist nicht nur ausser Haus alles toll, auch daheim kann man es schön haben"