Vernünftigerweise versucht man ja, alles selber zu machen, dann weiss man, dass es gemacht ist. Dies verrät nicht nur eine alte Weisheit, sondern ist Inhalt des täglichen Tuns. Das fängt beim Kaffeemachen an und hört beim Abwasch auf, den man möglichst noch vor dem Zubettgehen erledigt haben will. Noch besser wirds, wenn man die Wände selber streicht, einen Tisch bauen kann oder gleich sein Heim selber bauen könnte.Weil Reto sich immer wieder Gedanken darüber macht, was man noch alles selber machen kann, findet man auf seinem Blog eine selbstgemachte Blogparade. Er will wissen, wer was kann, wer etwas weiss, woher das Können und Wissen kommt und wer davon profitiert. Nachzulesen gibts das alles hier.
Goggi kann ja bekanntlich alles*.
Nun, meine beruflich erlernten Skills, die es während 20 Jahren einem Arbeitgeber Wert waren, etwas dafür zu bezahlen, beschränken sich auf das Vertragen von Briefen. Das klingt einfacher als es ist. Immerhin das.
Darüber hinaus kann ich Holzhacken ( 3 Ster in fünf Tagen), den Computer reparieren (in zwei Nächten), Leute vom Gegenteil überzeugen (gestern waren es 2) und ergreifende Bilder schiessen (von meinem Sohn, aber die gehören nur mir). Was ich ganz besonders gut kann: Papasein. Und das seit bald sieben Jahren. Es gibt keinen besseren als mich. Mit meinem Erstklässler tolle ich herum, zeichne mit ihm fantastische Fabelwesen, reise durch die Welt und erkläre ihm alles. Wenn er bei mir ist, erzähle ich ihm vor dem Zubettgehen eine selber erfundene Geschichte. Meistens Bob der Bausmeister. Der hat in unseren Geschichten eine Frau und wird gelegentlich auch mal König, wenn er nicht gerade Fussballstar, oder Sellvertreter vom Weihnachtsmann ist.
Es gibt keine Ausbildung um ein guter Vater zu sein. Von Kursen wie 'Wo fängt Autorität an und hört Tolleranz auf' halte ich sowas von überhaupt nichts. Gesunder Menschenverstand braucht es da. Papa wird man nicht, Papa ist man. Jeder kann das und jeder ist der Beste. Nur ich bin noch ein bisschen besser. Das sag nicht ich, das sagen Mütter, die in der Migros-Clubschule keinen Kurs für Papas gefunden haben.
Ich weiss, das grenzt an Angeberei.
Was ich auch noch kann: Schreiben. Ähnlich wie das Papasein, autoditaktisch erlernt. Learning by doing. Wenn man etwas mit Freude macht, so macht man das auch richtig. In den letzten drei Monaten habe ich in diesem Blog, in Kommentaren, Foren, Zeitungen und Zeitschriften mindestens ein dickes Buch geschrieben. Es macht Spass mit Worten zu spielen, zu Unterhalten, Meinungen zu beeinflussen, Feedbacks zu bekommen. Schreiben ist eine Kunst, die wichtigste Errungenschaft der Menschheit, ohne die wir uns kaum verständigen könnten. eine Fülle von Links in meinen Favoriten verweisen denn auch auf Leo, Online-Lexikas, Duden und zu zahlreichen Bloggern, die das Handwerk des Schreibens mit fast literarischem Anspruch leben. Frau von Welt etwa, Ettore Schmitz, Erdge Schoss, nie, oder stubbornita. Und lernen kann man das Schreiben auch von den ganz Grossen. Goethe, oder Kafka, mein persönlicher Favorit.
Noch fragen? Bitte schreibt mir. Ja nicht anrufen. Schreiben geht viel besser als daherreden. Warum das so ist, würd ich gerne noch herausfinden. Vermutlich, weil es einfach so ist. Wie das Papasein. Letzteres bin ich die ganze nächste Woche, inklusive Kurztip ins Wallis.
*Alles ein bisschen, aber nichts richtig.
10 Kommentare:
Ich finde, dass hat nichts mit Angeberei zu tun. Insbesondere, wenn Du ein wundervoller Papa sein kannst, dann ist es etwas ganz und gar besonderes. Mir wird richtig warm ums Herz, wenn ich solche Zeilen von Dir lese.
Dein Schreiben in den Blogs ist auch ganz hervorragend. Gerade in den von Dir genanten Blogs :
Frau von Welt etwa, Ettore Schmitz, Erdge Schoss, nie, oder stubbornita. Lese ich ja auch und ziehe absolut meinen Hut vor diesen Fähigkeiten.
Meist bin ich so sehr Beindruck ,dass ich mich noch nicht einmal traue, dort zu kommentieren, weil ich Sorge habe ,meine Kommentare werde diesen wertvollen Inhalten nicht gerecht.
Die Blogparade schaue ich mir auch gleich mal an,nur ich selber mache bei so etwas nie mit.Meinen Heimatbeitrag hatte ich auch lieber still und heimlich gebloggt.
Wer von sich selbst derart beseelt ist, dass er sich schon fast täglich selbstüberschätzt, läuft Gefahr, seine ichichich gmbh hart gegen die Wand zu fahren.
Dies sagt nicht Kafka, sondern Freund Dittsche (Mahnfinger beachten)
Lieber Herr Goggi,
fast möchte ich einen Knicks machen und mich brav bedanken. Aber nur fast. Warum eigentlich nur FAST literarisch, Herr Goggi? FAST? Wir sind das beste, ach was, das allerbeste, was es derzeit im deutschsprachigen Internet zu lesen gibt. Jawoll. We are the best. Wir können alles. Wir sehen alles. Wir hören alles. Wissen sowieso. Wir schreiben alles. Wenn es sein muss auch in Grund und Boden. Auaaaa.... Herr Dittsche, haben Sie die Wand da aufgestellt? Aaauuuu.....
Liebe Daniela, Ihr understatement ehrt Sie, ehrlich. Ich wünschte, ich könnte das auch..... auuuu, mein Kopf.
Ich muss mich jetzt hinlegen.
Schmerzlich
Ihre FrauvonWelt
sehr schöner beitrag. und danke für die blumen. so quasi gleich vor goethe und kafka genannt zu werden, ist schon sehr schön, irgendwie. ;)
@Daniela. Vielen Dank. Und: trau Dir ruhig mehr zu und Du wirst im gleichen Atemzug mit Goethe genannt. Ich war übrigens in der Goethe-Stadt, zusammen mit Stubbornita. Herrlicher Flecken. Erdge und Ettore haben im Oktober übrigens eine Lesung... sollte man fast hingehen.
@dittsche. Mein zweiter Name ist der uns beiden bekannte Christian St. Wusstest Du nicht, gell
@FrauvonWeltordnung: Jetzt nehmen Sie das Kompliment doch einfach an, sie (strike)hochnäsige(/strike) liebenswerte Type :-)
@nie: Goethe und Kafka waren einsam. Da muss ein genetischer Fehler vorliegen, irgendwie.
einsam, ja. bald werde ich mich auch masslos überschätzen, fürchte ich.
Lieber Herr Goggi,
warum lese ich denn da schon wieder das Wörtchen FAST? Sie sollten nicht fast zu der Lesung Schossnschmitz hingehen, Sie sollten unbedingt hingehen, bedingungslos fast. Ich bin nämlich auch fast da. Äh? Genau.
Herzlich fast
Ihre FrauvonWelt
Die *-Bemerkung zeigt das Dilemma aller Generalisten: wir sind nicht geschätzt in der Arbeitswelt, ergo nichts wert. Da müssen wir dringend mal was unternehmen dagegen - und sei es nur für unser Selbstwertgefühl ...
Da lasse ich, werter Herr Goggi, einen Champagnerkorken extra knallen und trinke auf Sie, Sie Teufelskerl.
Besten Dank
Ihr Erdge Schoss
Und nicht vergessen: Wahlhelfer im Parkhaus bist du auch noch.
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