Sonntag, 16. September 2007

Wo mein Herz ist

Home is where my heart is

Woher das Zitat ursprünglich stammt weiss ich nicht, Google spuckt dazu ein paar Tausend Quellen aus. Ich kenne es als Lied aus dem Film "Homer and Eddie" mit Whoopie Goldberg und James Belushi, gesungen von Richie Havens. Keines dieser Kommerzschinken, den Film kennt Keiner. 20 Jahre her. Wie so oft leiten uns Lieder an Orte der Vergangenheit, erinnern uns an Gefühle die wir meistens gerne fühlten. Zu Hause sein zum Beispiel, oder irgendwo ankommen und zu wissen, wieder aufbrechen zu können, zurückzukehren. Heimat ist kein bestimmter Ort. Sie kann nur eine Sekunde dauern, oder ein ganzes Leben. Nicht hier, auch anderswo, weit weg bei den Sternen, vergessen in einer Schublade. Zu Hause ist wie das Glücklichsein, wie bei der Geburt des eigenen Kindes, oder der Tonfolge in einem Konzert, bei dem es einem kalt den Rücken runter läuft. Oder ein Blick - nein, DER Blick des Menschen den man liebt, eine nie endende Umarmung. Sein können wie man ist. Das ist Heimat.

Eigentlich tut es weh daran zu denken, wo die Heimat hin abgehauen ist, oder wo sie war und jetzt womöglich nur noch ein paar Gefühle ruhen. Ist es, weil man erst im Nachhinein sieht, was man gehabt hat? Für mich ist Heimat ein Bild in der Fantasie, eine Blase in die man sich zurück ziehen kann, wo alles gut ist und nur liebe Menschen sind. Heimat bedeutet Geborgenheit, Zufriedenheit, Wärme und Vertrauen.

Ich will nicht an den See, ich will zum Lila Baum.

Das gibt es nicht in der Realität. Die fassbare Heimat kann nur nahe an diese Welt heran kommen, aber sie niemals ersetzen. Sie ist kein Land, keine Stadt, auch kein Haus oder eine Wohnung. Vielleicht ist es das Brügglifeld, die Freude aus der Alten Garde, oder die Familie. Ich sollte mal wieder anrufen. Einmal ist Heimat hier, dann ist sie wieder unterwegs, ohne Ziel. Und ist sie, die Heimat, nicht wehrlos denen ausgesetzt, die sie uns nehmen wollen? Kann man Heimat versichern? Festbinden?

Home, is where I long to be
Home, with friends and family

Home, days in my memory

Oh, I wish that there is home


Herzlichen Dank an Roman alias Yoda. Er bat seine Leser über Ihre Heimat zu schreiben. Ich weiss nicht wo sie ist, sorry. Der Ausflug der Gedanken, dorthin wo sie sein könnte, war jetzt aber wunderschön. Wenn ich sie finde, schreibe ich es hier rein. Das wird eine Sensation und sie wird unvergleichbar sein. Die Menschen werden lachen und tanzen und keiner muss müssen.

Herrlich.

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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank Googi! Das ist echt eingefahren beim Lesen. Ja, sie ist nicht fassbar und doch scheint sie zu wirken, die Heimat. Doch Wirken ist nicht Sein und Wahrheit ist nicht immer das, was ist. Wir sind Menschen und sehen das, was wirkt.

Anonym hat gesagt…

Hallo Goggi. Man hast du das schön geschrieben! Dieses Heimatgefühl ist schon wichtig, es gibt Geborgenheit Aber zu Hause ist, wo mein Herz ist, würde für mich auch übersetzt heißen:
Ich kann da ein neues Heimatgefühl finden, wo ich mich verliebe!
Ich kenne übrigens den Film..

Anonym hat gesagt…

Wenn de Goggi daa so schribt, isch öppis...