Freitag, 7. September 2007

FACTS lebt

Blickt man auf das Tun der Medienlandschaft der letzen Jahre zurück, so erkennt man vor allem das Hingehen zum Gratis-Content. "20 Minuten" und "heute", später "Daily Cash" sind nur die gedruckten Pendants zu den News-Seiten im Internet, wo man sich die Grundversorgung an Informationen ohne zu bezahlen holen kann.

Diese Entwicklung hat zur Folge, das die bezahlten Abonnemente ein Auslaufmodell sind. Dem "Blick" beispielsweise traue ich noch höchstens ein Jahr zu, dann wird er eingestellt, oder zur Gratis-Zeitung. Übrig bleiben werden moderne Verlagshäuser, die neben innovativen Auftritten im Netz, sich nebenher auch eine Printausgabe gönnen.

Seit dem Aus für das Magazin "FACTS" haben sich solche innovative Menschen daran gemacht, sich den Bekanntheitsgrad des Namens zu Nutze zu machen und haben im Internet eine News-Plattform unter dem Namen FACTS 2.0 geschaffen. Neu an der Seite soll sein, dass die Quellen der Neuigkeiten nicht nur Tageszeitungen sind, sondern auch das Schaffen der Blogger. Ähnlich wie bei Google lässt sich eine personalisierte News-Seite zusammenstellen, womit man den Überblick hat, was der Tagi, Blick, Yoda und Bloggingtom zu schreiben haben.

Die Seite steckt gewiss noch in den Kinderschuhen. Noch unpassend finde ich im Moment , dass News auch in englischer Sprache begegnen. Durch das Anpassen der eigenen Seite kann man zwar solche Inhalte bewusst ein- oder ausschliessen. Bei der Quellenwahl würde eine Unterteilung in Sprachen helfen, immerhin tragen Tags das Ihrige zur Entscheidungshilfe bei. Wichtigste Innovation bleibt aber: Traditionelle Pressetitel und Blogs werden gleich behandelt. Ein Schulterschluss, an den sich vor allem Journalisten erst noch gewöhnen müssen.

Unabhängig davon, hat sich der Verband Schweizer Presse (VSP) gestern bekannt gegeben, ebenfalls eine New-Seite "als Konkurrenz zu Google-News" auf die Beine zu stellen. Veröffentlich sollen dem Vernehmen nach aber nur Inhalte angeschlossener Verlagshäuser. Von Schulterschluss keine Spur und es wird zumindest interessant werden, welche Art von News-Schleuder sich zuletzt finanzieren und durchsetzen wird. Denn ähnlich der gedruckten Presse, werden unrentablen Seiten früher oder später wieder verschwinden.

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