Mittwoch, 17. Oktober 2007

Burma: 4'000 Verhaftungen

Mal ein kleines Update gefällig, was in Burma so abgeht? Trotz Beteuerungen der Reisebranche, die Lage sei ruhig - und trotz so gut wie Null Berichterstattung weder in Medien, noch in einst so solidarischen Blogs: Es brodelt weiterhin.
Für die nächsten Tage sind neue Demonstrationen angekündigt, während Zeugen berichten, dass seit den "Unruhen" gegen 4'000 Demonstranten verhaftet wurden und in Schulzimmer gepfercht waren. Derzeit sind immernoch 500 Menschen in Haft. Als Toilette diente ein Nebenraum, der nach zwei bis drei Tagen in einem fürchterlichen Zustand war...
”Total arrested people during these days reached up to four thousand according news sources. The people arrested right from demonstrations and through the siege to the monasteries were kept at a technical school at Innsein, Yangon these days. They put about 150 people per classroom and there was no proper toilet there. The people who were released later said they had to go at the room beside and that room was in terrible condition in 2-3 days. And there was no bathroom too." - hier weiter lesen.
Es brodelt weiterhin und es wird immer schlimmer. Aber Hauptsache, die Blog-Aktion war ein Erfolg und das Gewissen seit dem 4. Oktober ist beruhigt...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Goggi, ich glaube, Du hast Deiner Meinung schon mehrfach Ausdruck gegeben. Mit der Zeit wird es ein bisschen unglaubwürdig. Dieses Mal stört mich der Seitenhieb. Ich denke, dass es nun reicht. Freilich, es ist Dein Blog und da rede ich Dir nicht hinein. Für mein Befinden hast Du nun den Bogen überspannt.

Man kann ja der Meinung sein, dass die Burma-Aktion vom 4.10.07 missbraucht wurde, um mehr Besucher zu bekommen. Das mag durchaus zutreffen. Die Umkehrung ist aber auch gegeben. Diejenigen, welche sie dagegen stellten, konnten sich speziell exponieren.

Offensichtlich springst Du jetzt doch noch auf den Burma-Zug auf. Das finde ich hingegen gut - wären da nicht die Bemerkungen.

Nichts für ungut!
Roman

Goggi hat gesagt…

Selbstverständlich respektiere ich Deine Meinung, Roman - mein erster Gedanke vorhin war: "oups, da ist einer beleidigt."

Dabei geht es ja gar nicht um Dich. Es gibt meiner Meinung nach einfach zwei Arten Betroffenheit. Die eine ist, wenn jemand auf ungerechte Weise stirbt, beispielsweise Ylenia, oder Nicki. Das sind Ereignisse, die dann irgendwann mal abgeschlossen sind und über die höchstens im Zusammenhang mit sicheren Schulwegen, oder in Sachen Prävention gegen Jugendgewalt wieder aufgegriffen werden.
Burma - wie jede andere Krise auch - verdient es, in Erinnerung behalten zu werden, da sich die Ungerechtigkeiten dort täglich mehrfach wiederholen. Den Bogen überspannt zu haben wäre erst gegeben, wenn wir Schauplätze wie Burma endgültig unter den Teppich kehren würden. Wie daran erinnert wird, ist jeden selber überlassen. Ob mit satirischem Seitenhieb (und satirisch ist mein Blog zur Mehrheit zweifellos), oder durch tiefgründig-ausführliche Berichterstattung (die dann aber der Ausführlichkeit wegen nicht gelesen wird) ist jeden selber überlassen.

Also ist mein zweiter Gedanke nicht mehr "da ist einer beleidigt" sonder: "Da wurde einer am Vergessen gehindert". Damit habe ich mit diesem Post schon mehr erreicht, als viele andere Blogs zusammen. Etwa die, deren letztes Posting vom 6. Oktober stammt, wie erfolgreich... Du weisst was ich meine.

Der Kampf gegen das Vergessen geht weiter.