Jahrzehntelang war sie allen völlig egal, heute ist es als Thema, vor jeder noch so unbedeutenden Gemeindewahl, der absolute Renner: Jugendgewalt.
Jede Rangelei wird von Medien und Politik dankend aufgenommen und zum dringlichsten Problem, direkt nach der weltweiten Hungersnot erklärt. Die Jugend ist so schlecht wie noch nie und sogar die alten Punks fühlen sich genötigt, ihre "No Future"-Shirts aus dem Keller zu holen.
Endlich scheint sich aber doch ein Lichtlein am Ende der Massenschlägerei auf zu tun. Schulhöfe könnten schon bald wieder für das Drogendealen sicher sein, weil keine bewaffnete Polizei mehr die Schlägerei zwischen Physik- und Biologistunde schlichten muss. Wöchentlich wiederkehrende Kosten für den Ersatz sämtlicher Schaufenster der Innenstadt und Schaufelzähnen der Discobesucher, könnten ebenfalls eingedämmt werden!
Denn der Grosse Rat des Kantons Aargau hat die Lösung gegen pubertäre Gewaltausbrüche gefunden und der Umsetzung dieses Projekts absoluten Vorrang gegeben:
Wir lernen den Bälgern die Nationalhymmne!
So simpel können weiterbringende Lösungen sein! Ein Glück haben wir genug SVP-ler in diesen Rat gewählt, damit nicht unnötig über Sozialabbau oder Umweltverschmutzung debatiert werden muss. Vielleicht zwischendurch mal eine Bundesrätin raus mobben, aber dann bitte sofort wieder Kompetenzüberschreitung pflegen, wo's nur geht. Die Lehrerschaft findet das nämlich gar nicht lustig und behauptet, für den Lehrplan sei der Grosse Rat gar nicht zuständig. Tatsache ist aber, dass von den Lehrern kaum einer die Schweizer Nationalhymmne kann. Entsprechende Workshops sind zwar geplant, werden aber mehrheitlich boykottiert, weil die Tonträger von Kindern in China produziert wurden.
Bleibt also nur noch eins: Die Klassenstreber sprayen die Hymmne auf Hauswände rund um die Schulhäuser, werden anschliessend wegen Vandalismus zu den Schlägern von früher eingesperrt, im Knast werden sie verklopft und die Schläger müssen in der Kiste bleiben. Womit das Gewaltproblem, wenn nicht gelöst, dann zumindest irgendwo hin abgeschoben wurde, wo wir nichts mehr davon merken.
Übrigens, die No-Future-Buttons sind ab sofort beim Grossen Rat des Kantons Aargau zu beziehen. Bitte 20er-Nötli und ein ausreichend frankiertes Couvert beilegen. Mit dem Reinerlös wird anschliessend das Sitzungsgeld erhöht.
3 Kommentare:
very nice to your blog, the pictures are beautiful and very good quality, congratulations, greetings from mexico
Und da sag noch einer die Eidgenossen hätten keine fortschrittlichen Ideen. In Deutschland hätte man sicherlich zuerst einmal eine Gender Krawalling Studie gemacht um herauszufinden was jungmann und göre so empfinden wenn sie die Lehrkörper durchwalken...
Auch die Zeugen Jehovas werden sich nicht freuen, über eine mögliche Einführung des Nationalhymnenobligatoriums im Aargau... Immerhin weigern sie sich ja dagegen.
(hatte gestern ein Referat darüber)
EM hin oder her :D
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