Im Hinblick auf die Euro 2008 hier und im Nachbarland, wurden Polizisten und andere Menschen im öffentlichen Dienst angehalten, sich zuvorkommend gegenüber Fremden zu zeigen und das Schweizerland als besonders Gastfreundlich zu präsentieren. Das geht so weit, dass die Ordnungshüter in Kurse geschickt wurden, in denen man ihnen die korrekte Stellung der Mundwinkel beim Grinsen beibringt.
Nun gehören sowohl Walliser als auch Aargauer gleichermassen zum Euroland wie auch der Kanton Fribourg, obwohl allen dreien die Euro aus organisatorischer Sicht so was vom am Allerwertesten vorbei gehen kann.
So hat es sich ergeben, dass eine ansehnliche Gruppe Walliser und Aargauer, in einem Konvoi, bestehend aus sechs Fahrzeugen sich, durch die schöne Stadt Fribourg bewegten aber sich nicht besonders Ortskundig zeigten. Die Strassen führten irgendwie immer im Kreis herum, die Lage schien ausweglos, ehe sich eine unscheinbare Seitenstrasse als Rettung in letzter Not auftat. Wäre da nicht die kleine Einschränkung gewesen, dass diese Strasse zu befahren, dem motorisierten Verkehr nicht gestattet ist.
Und wie es der Zufall will, oder auch nicht will, stand am Anfang des 60m langen verkehrsberuhigten Teilstücks eine zivile Patrouille der Fribourger Stadtpolizei und griff sofort ein. In einer beispiellosen Verfolgungsjagd, wurde der ganze Konvoi schon nach der ersten Kurve gestoppt..
Zu einer Verzeigung kam es dann aber doch nicht, zumal sich halb Fribourg im Stau hinter uns aufgereiht hatte und sich genötigt fühlte, die doppelt gezogene und extrabreite Sicherheitslinie zu überfahren und sich so einer noch viel schlimmeren Strassenverkehrsgesetzverletzung schuldig zu machen. Die beiden Polizisten drückten daraufhin sämtliche Hühneraugen zu und zeigten sich als ausgezeichnete Gastgeber, indem sie die Verirrten Mitgenossen durch die engen Winkel Fribourgs schleusten und sich auf einem abgelegenen Parkplatz sogar noch freundlich verabschiedeten.
In diesem Sinne sei festzuhalten, das die Polizei trotz verschärftem Antihooligangesetz durchaus noch in der Lage ist, Freundlichkeit anzuwenden, wo sie angebracht ist. Vielen Dank an dieser Stelle an Frau Politöse Chevallier und Herrn Polizist Weber für ein schönes Stück Schweizer Freundlichkeit.
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